Angespannte Lage der Finanzen…(to)


Wittdüns Bürgermeister Jürgen Jungclaus sah in Anbetracht der Verluste aus dem Jahresabschluss 2006 eine weiterhin schwierige Finanzsituation (Artikel vom 02.01.2008)

haushaltwitt

Wittdüns Bürgermeister Jürgen Jungclaus war nach dem Beschluss zum Erlass des 1. Nachtrages zur Haushaltssatzung 2007 der Gemeinde Wittdün und dem 2. Nachtrag zum Wirtschaftsplan 2007 der Amrum Touristik Wittdün und der damit verbundenen Zahlen nicht sonderlich froh. Er schwor die Mitglieder der Gemeindevertretung für das Jahr 2008 auf eine noch intensivere Durchleuchtung der Betriebe auf Einsparungen, die gleichzeitig von einer Steigerung der Umsatzerlöse begleitet werden sollte, ein. Zugegeben eine besonders schwierige Aufgabe, die in Anbetracht der stets um sich greifenden Teuerungen in allen Bereichen, noch viele Rechenmodelle bedeuten dürfte.
Energiepreiserhöhungen und stark anziehende Baumaterial- und Ersatzteilkosten seien leider kein Einzelfall bei den Teuerungen und belasten bei gleichzeitigem Rückgang der Umsatzerlöse die Haushaltsansätze negativ. Die angekündigten Gaspreiserhöhungen und der auf einem Höchstpreisniveau rangierende Heizölpreis wirken sich zum Beispiel besonders im Badeland und ThalassoZentrum negativ aus.
Die Gemeindevertretung musste für das Wirtschaftsjahr 2006 einem Jahresabschluss der Amrum Touristik Wittdün zustimmen, der einen Verlust von 505.644,17 Euro ausweist. Dieser Verlust liegt aufgrund von außerplanmäßigen Reparaturen, rückläufigen Umsatzerlösen und einer nicht eingeplanten Rückzahlung von Fremdenverkehrsabgaben über dem Planansatz von 460.000 Euro. Durch die Verpflichtung der Gemeinde, den Verlust des defizitären Eigenbetriebes auszugleichen, stelle sich nach Auskunft des Amtes Föhr-Amrum der Verwaltungshaushalt der Gemeinde mit einem Verlust von 270.000 Euro und einem ausgeglichenen Vermögenshaushalt für das Jahr 2006 dar.
Durch die Verpflichtung des Landes Schleswig-Holstein seinen Gemeinden im Defizitfall unter die Arme zu greifen und einen ausgeglichenen Haushalt zu gewähren, hätte die Gemeinde Wittdün als anerkannte Fehlbedarfszuweisungsempfängerin eigentlich Anspruch auf eine auskömmliche Finanzspritze aus Kiel. Allerdings seien die Finanzmittel des Landes in den letzten 5-8 Jahren ebenfalls nicht mehr ausreichend, um die defizitären Haushalte der immer größer werdenden Schar der Fehlbedarfszuweisungsempfänger im Lande auszugleichen. Die Mittel werden möglichst gerecht aufgeteilt, sodass zwischen 24-27 % der Verluste aber maximal 80.000 Euro pro Gemeinde ausgeglichen werden.
Somit hat die Gemeinde Wittdün einen Restverlust von 190.000 Euro vorzutragen.
Durch die Verpflichtung den defizitären Haushalt des Eigenbetriebes im laufenden Jahr auszugleichen, der für 2007 mit 537.600 Euro veranschlagt wurde und dem Restbetrag für 2006 hat der Gemeindehaushalt ziemliche Brocken zu bewältigen.
Der schon als förderfähig eingestufte Umbau des Strandservicegebäudes am Wittdüner Südstrand musste daher auf Geheiß der Kommunalaufsicht aus dem Haushaltsansatz 2007 gestrichen werden. Die dafür erforderliche Kreditaufnahme wurde nicht genehmigt. Die Kreditaufnahme zur Deckung aller Investitionen wurde mit 305.100 Euro veranschlagt.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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