Flaschenpost aus England brauchte nur vier Wochen (Artikel vom 08.01.2008)
Als regelmäßiger Strandspaziergänger hat Jens Flor aus Wittdün schon ein geschultes Auge für interessantes Treibgut. So fiel ihm dann auch die kleine Plastikflasche am Kniepsand ins Auge, die dort mit einem leuchtend, gelbgrünen Isolierband am Flaschenhals im Flutsaum lag. “Zur Jahreswende liefen Hunderte von Leuten in Höhe Wriakhörn an der Wasserkante spazieren und keiner hat die Flaschenpost beachtet. Sie war mit einigen Kieselsteinen beschwert und durch die Reise war der Kunststoff milchig geworden. Aber instinktiv war meine Neugierde geweckt, dieses Treibgut zu untersuchen”, berichtet Flor.
Als Lohn zog er einen netten Brief aus England aus der Flasche. “Der Seeweg von dem ostenglischen Great Yarmouth ist nach meiner Messung schon rein Luftlinie 270 Seemeilen entfernt. Dann kommt noch die wechselnde Strömung hinzu und trotzdem brauchte die Flaschenpost nur vier Wochen bis nach Amrum”, so Flor.
Der Absender Ted Wyer, der aus der küstennahen Stadt Norwich kommt, pflegt laut dem Brief ein Hobby mit dem Verschicken von Flaschenpostsendungen und hat auch schon entsprechend Rückläufe für seine Sammlung. Auch in der nun Gefundenen bittet er um einen Briefkontakt mit den Angaben über Fundort und Finder. Jens Flor wird auf alle Fälle zurückschreiben, um noch etwas mehr über die Person Ted Wyer zu erfahren. Den Brief wird er in Deutsch verfassen. Aus seiner eigenen Seefahrtszeit hat er noch einen netten Briefkontakt nach Liverpool. Doch mittlerweile ist ihm das Schreiben in englischer Sprache zu anstrengend geworden. Nun gibt es nur noch deutsch geschriebene Briefe. Aber auch über die freut sich sein Bekannter.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers