Liquidität könnte nicht besser sein…(to)


Die Amrum Touristik Norddorf kommt bereits seit 2003 ohne Kassenkredite aus (Artikel vom 14.01.2008)

Die stillgelegte Kläranlage muss zurückgebaut werden
Die stillgelegte Kläranlage muss zurückgebaut werden

Norddorfs Finanzsituation stellt eine rühmliche Ausnahme in der heutigen Zeit der hohen Verschuldung von Gemeinden dar. Wie der Finanzausschussvorsitzende der Gemeindevertretung Norddorf Christoph Decker erklärt, sei die derzeitige Liquidität bei der Amrum Touristik Norddorf (ATN) “bombig”. Man kommt bereits seit dem Jahr 2003 ohne Kassenkredite aus. Bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2006 der ATN machte er deutlich, dass das Jahresergebnis im Wesentlichen durch eine Sonderabschreibung auf das Sachanlagevermögen in Höhe von 196.000 € beeinflusst wurde und dadurch ein Verlust von 151.697,28 Euro das ansonsten positive Ergebnis verhagelte. Die Sonderabschreibung resultierte aus dem Beschluss der Norddorfer Gemeindevertretung das Dünenbad dauerhaft für den Schwimmbadbetrieb, zu schließen. Hierdurch war es handelsrechtlich geboten, die unmittelbar hierfür benötigte Schwimmbadtechnik abzuschreiben. Es wurde der Beschluss gefasst, wie geplant die. Sonderabschreibung auf das Sachanlagevermögen aus den freien Rücklagen, die dem Eigenbetrieb zur Verfügung stehen, zu decken.
Durch einen konsequenten Sparkurs mit einer nachhaltigen Kostenreduzierung konnte das Betriebsergebnis weiter gesteigert werden. Nach der Empfehlung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Nord sollte der verbleibende Verlustvortrag weiter abgebaut werden.
Die Jahresrechnung 2006 für den Gemeindehaushalt weist mit einer Haushaltsüberschreitung von 134 Euro im Verwaltungshaushalt eine Entwicklung im Rahmen des vorgegebenen Haushaltssolls aus. Das Ergebnis aus der Abwasserbeseitigung verbesserte sich zum Ansatz um rund 35.000 Euro. So konnten 89.409,80 Euro der Gebührenausgleichsrücklage zugeführt werden. Der Bereich Abwasser war gezeichnet von dem Bau der Pumpstation und der Abwasserleitung nach Nebel, zur Einleitung der ungeklärten Abwässer in die Kläranlage Nebel. Mit der Übernahme der Aufgaben der Kläranlagen durch die Versorgungsbetriebe Amrum, wurden die bereits durch die Gemeinde finanzierten Gelder für die noch im Bau befindlichen Maßnahmen in Höhe von 116.519,59 Euro an die Versorgungsbetriebe abgegeben. Die Gebührenausgleichsrücklage in Höhe von 183.855,18 Euro wurde überplanmäßig an das Unternehmen ausgekehrt. Es gilt hiermit den Rückbau der stillgelegten Kläranlage Norddorf abzuwickeln.
Im Zuge der Bildung des neuen Amtes Föhr-Amrum wurden das Barvermögen und die angesammelten Rücklagen des ehemaligen Amtes Amrum an die Gemeinden Norddorf, Wittdün und Nebel anteilig ausgekehrt. Der Amtsausschuss hatte die Auflösung der Rücklagen mit der Zweckbindung für Investitionen versehen. Der Rücklageanteil der Gemeinde Norddorf beträgt 57.240,53 €.
Haushaltsüberschreitungen ergaben sich im Vermögenshaushalt in Höhe von 213.501,21 €. Aufgrund der erhöhten Zuführung vom Verwaltungshaushalt und der Zuweisung des Amtes aus der allgemeinen Rücklage war die geplante Rücklagenentnahme von 20.600,00 € nicht erforderlich. Die geplante Kreditaufnahme wurde um 100.000,00 € gekürzt und nur in Höhe der Finanzierung der Abwasserbeseitigungsanlagen aufgenommen. Der Rücklage konnte somit ein Sollüberschuss von 45.229,40 € zugeführt werden, so der Bericht der Jahresrechnung.
Über den ersten Nachtrag zum Haushaltsplan 2007 hatten die Gemeindevertreter ebenfalls zu beschließen, um so eine Anpassung verschiedener Haushaltsansätze an die aktuelle Entwicklung zu ermöglichen. Von den kleineren Korrekturen heben sich die zu leistenden Beträge für die Erstattungen an das Amt Föhr-Amrum zur Deckung der Insel Amrum spezifischen Ausgaben. Hier sind erhöhte Ausgaben beim Kindergarten und in der DRK-Sozialstation zu verzeichnen, da diese durch zeitweise Unterbelegung den Beitragsbedarf nicht erreicht haben. Die Einnahmen bei der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer haben sich im Jahr 2007 überaus positiv entwickelt. Bei der Grundsteuer B sind Mehreinnahmen von 11.600 € zu erwarten und bei der am Jahresanfang sehr vorsichtig angesetzten Gewerbesteuer sogar 117.000 €. Durch diesen erheblichen Betrag wird es voraussichtlich zu einer vermehrten Gewerbesteuerumlage kommen. Der Ansatz wurde um 26.100 € auf 49.000 € erhöht.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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