Goldene Auszeichnung…(to)


Hauptbrandmeister Jens Flor wurde für über 40 Jahre unermüdlichen Einsatz mit dem Brandschutz-Ehrenzeichen in Gold am Bande ausgezeichnet (Artikel vom 28.01.2008)

v.l.: Jens Flor, Jürgen Jungclaus
v.l.: Jens Flor, Jürgen Jungclaus

Als den Höhepunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr Wittdün darf man ohne Frage die Auszeichnung von Hauptbrandmeister Jens Flor bezeichnen. Für seinen unermüdlichen und schon über 40 Jahre währenden Einsatz in allen Bereichen der Wehr, verlieh der Innenminister des Landes Schleswig-Holsteins das Brandschutz-Ehrenzeichen in Gold am Bande und drückte damit seine ganz besondere Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Flor hatte die Geschicke der Wittdüner Wehr als Gemeindewehrführer und vorher als Stellvertreter geleitet. Zudem war er auch als stellvertretender Amtswehrführer im Amt und fungiert heute noch als Führer der aktiven Reserve und wenn der amtierende Wehrführer mit seinem Stellvertreter ortsabwesend ist, übernimmt er für die Zeit das Ruder.
Zu dieser Auszeichnung, die Bürgermeister Jürgen Jungclaus überbrachte, gibt es aber eine Vorgeschichte, die schon etwas konfus erscheint. Wie Gemeindewehrführer Bernd Rohlmann erklärte, habe man im September 2007 den Antrag auf die Auszeichnung beim Innenminister gestellt. Als es nun in die heiße Phase ging und der Termin der Jahreshauptversammlung näher rückte, bekam man Post aus Kiel. Allerdings nicht mit der erwarteten Urkunde und dem Ehrenzeichen, sondern vom Sekretariat des Innenministers. Durch den Innenministerwechsel sei ein Unterschriftenstau aufgelaufen. Der “Alte” durfte nicht mehr unterschreiben und der “Neue” war noch nicht berechtigt zu unterschreiben. “Das kann ja wohl nicht war sein”, sollte hier etwas scheitern? Nicht wenn man beharrlich ist und die Amtshilfe vom Amt Föhr-Amrum einfordert. Nach langem hin und her ließ man sich breitschlagen, einen Rohling der Urkunde per E-Mail nach Amrum zu schicken. Die dann ausgedruckte “Hilfs-Urkunde” erhielt eine i.A-Unterschrift vom Bürgermeister und taugte an diesem Abend für die andächtige Übergabe in der Runde nahezu aller Kameraden der Wittdüner Wehr und ihrer Gäste aus den Nachbarwehren. Wenigstens war das Ehrenzeichen aus Gold echt und musste nicht noch gebastelt werden.
Jens Flor freute sich über die Auszeichnung und bedankte sich bei seiner Wehr für die Beantragung dieser hohen Auszeichnung für seine Person. Einen schönen Gruß richtete er allerdings noch an die Landesregierung, die gerne die Bereitschaft der freiwilligen Helfer bei den Feuerwehren einfordere, aber in solchen Dingen nicht in der Lage sei, effektiv zu arbeiten und so eine fehlende Unterschrift solch einen Umstand verursacht.
Als neuen Kameraden konnte Rohlmann den aus Nebel überstellten Matthias Förster begrüßen und ihn recht herzlich in den Reihen der Wittdüner Feuerwehr willkommen heißen.
Bürgermeister Jürgen Jungclaus erhielt an diesem Abend den offiziellen Antrag auf die Ersatzbeschaffung für das vorhandene wasserführende Fahrzeug von Wehrführer Rohlmann überreicht. Der betonte, dass das vorhandene 30 Jahre alte Tanklöschfahrzeug nicht mehr den technischen und einsatztaktischen Anforderungen entsprechen würde und zeitnah ersetzt werden müsse. Das neue Fahrzeug sei kein feuerrotes Spielmobil, sondern wurde vielmehr nach den Gesichtspunkten des gesamtinsularen Brandschutzkonzeptes ausgesucht. Beantragt wurde dabei ein Löschgruppenfahrzeug 10/6 mit einer Gruppenbesetzung.

in die Jahre gekommen..
in die Jahre gekommen..

Jungclaus versprach den Antrag umgehend in die Gemeindevertretung einzubringen und nach Mitteln und Wegen zur Finanzierung solch eines rund 190.000 Euro teuren Fahrzeuges, das Aussicht auf eine 40-prozentige Förderung hätte, zu suchen. Einen noch engeren Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeindevertretungen und den Feuerwehren wolle man forcieren, um so anstehende Themen zeitnah abarbeiten zu können.
Jungclaus berichtete ferner von der Aktion des schleswig-holsteinischen Gemeintages, das Jahr 2008 zum kommunalen Jahr der Feuerwehren zu erklären und landesweit das Ziel anzusteuern, 1000 Aktionen in den Feuerwehren zu veranstalten. Hiermit soll den Bürgern die Feuerwehr noch bewusster gemacht werden und dabei für neue Mitglieder geworben werden, um so dem Mitgliederschwund entgegen zu wirken. Dabei sei die Verstärkung der Truppe mit Feuerwehrfrauen in den vergangenen Jahren immer populärer geworden. Jungclaus bat die Feuerwehren der Insel Amrum, die Planung für eine gemeinsame Veranstaltung anzugehen und somit die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Amrum werbewirksam zu präsentieren.
Noch in diesem Jahr werden nach dem derzeitigen Stand der Technik die Vorleistungen für die Einführung des Digitalfunks erfüllt sein, sodass zu Beginn des nächsten Jahres der Betrieb aufgenommen werden kann. Hierfür müssen die Kommunen noch etwas tiefer in die Tasche greifen, um die nötige Infrastruktur für die Wehren anzuschaffen.
Nebels Gemeindewehrführer und noch amtierender Ortswehrführer Süddorf-Steenodde Henry Waidhas ermahnte, dass die in den vergangenen Jahren geleisteten Lippenbekenntnisse der Politik nicht fortgeführt werden sollten. So seien nach dem Sturm Anatol noch keinerlei Maßnahmen umgesetzt worden, die eigentlich schon beschlossene Sache waren. So könne zum Beispiel bei einem Stromausfall dem Totalausfall der Kommunikation der Abschnittsführungsstelle nur zugeschaut werden. Die schon vor einem Jahr angekündigte Anschaffung einer Sandsackfüllmaschine sei immer noch nicht umgesetzt worden, so Waidhas.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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