“Glaube, Liebe, Triebe …”(kt)


Der Kabarettist Uli Masuth gastierte zum wiederholten Male auf Amrum (Artikel vom 04.06.2008)masuth
Seit 10 Jahren kommt der Kabarettist Uli Masuth nach Amrum. Dieses Jahr hatte er sein scharfzüngiges Programm “Glaube, Hoffnung, Triebe …” im Gepäck. Die Zuschauer in dem bis auf den letzten Platz belegten Haus des Gastes in Nebel durften sich auf zwei Stunden messerscharfe Satire, Kritik in allen Lagen und viele politische Spitzen freuen. Gleich zu Beginn wurde erst einmal das Publikum in seine Benimm-Regeln verwiesen. “Nicht schnipsen, nur den Finger heben” hieß es von Masuth, falls jemand einen Einwurf hätte, “der Deutsche braucht klare Regeln”.
Uli Masuth, der neben Kabarettist auch noch Komponist , Pianist und Kirchenmusiker ist, kommt aus Duisburg und läßt den “Ruhrpottcharme” mit dazugehöriger Mimik spielen. Nicht lange mussten Amrums Zuschauer auf die ersten scharfen Töne warten, die der Politik galten. “Gradliniges Rumgeeier” ist Masuths Schlagwort für seine bissige Kritik an der heutigen Politik. Am Puls der Zeit bleibt er mit seinem provozierenden Gedankengut, wenn er benzinfressende Autos, Nichtrauchergesetze oder Managerkorruption unter die Lupe nimmt. Seine Laufbahn als Kirchenmusiker nimmt er als Anlass, die katholische Kirche in Augenschein zu nehmen. ” Wann tritt Gott wohl wieder in die Kirche ein?” Dieser Satz untermalt alle weiteren scharf und zynisch geschossenen Wortspitzen. Uli Masuth fordert sein Publikum und hält stetig Kontakt, indem er es persönlich mit einbezieht. Bei dem rasanten Tempo und der Wortgewalt des Kabarettisten muss der Zuschauer auch zwischen den Zeilen lesen können.

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Als leidenschaftlicher Klavierspieler schenkte Masuth seinem Amrumer Publikum an diesem Abend immer wieder eine Ruhepause und beschwichtigte die angeheizte Luft durch sanfte Klaviertöne. Nach der Pause ging er der Schule, Rechtschreibung und vor allem Kindererziehung auf den Grund. “Kinder sind unsere Zukunft, doch was ist mit der Gegenwart?” Verblödung durch das Fernsehen nahm Masuth genauso auf `s Korn wie die Fettsucht der Kinder und den Drang vieler junger Menschen in die rechte Wahlrichtung . Die persönliche Geschichte des Kabarettisten über einen Tango-Kurs leitete den “Trieb-Teil” des Programms ein. Die Leidenschaft des Tanzes unterstrich er am Klavier mit einer Tangoversion von “Oh du Fröhliche”. Der Rauschzustand und das “endlich wieder Macho sein” begeisterte das Publikum durch den Sprachwitz des Kabarettisten so, dass nun auch der letzte Zuschauer seine Hände zum Applaus schlug. Die Krönung und Endpointe des Abends hatte Masuth sich in einem selbstkomponierten Stück ” Die Flußpferdkomposition” aufgehoben.
Tosender Applaus läßt darauf hoffen, Uli Masuth auch nächstes Jahr wieder auf Amrum begrüßen zu dürfen.

Verantwortlich für diesen Artikel: Kinka Tadsen

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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