Mehr als zu verwerten…(to)


Die Forstwirtschaft auf Amrum kämpft immer wieder mit der schlechten Absetzbarkeit des heimischen Holzes(Artikel vom 07.11.2008)

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Holz gibt es auf Amrum reichlich, das kann man wohl getrost behaupten. Der dichte Waldbestand auf Amrum wirft bei Aufforstungsarbeiten immer wieder große Mengen an geschlagenem Holz ab. Doch handelt es sich dabei größtenteils um Nadelholz, das in seiner Qualität nicht so hochwertig ist, dass es uneingeschränkt weiterverwendet werden könnte. Dieses Manko sorgt immer wieder für Transportkosten zum Festland oder wie in diesem Jahr schon zweimal geschehen auch nach Pellworm. Hier wird es in einem privaten “Heizkraftwerk” verfeuert. “Auf das Frachtschiff passen rund 170 Raummeter von den Rundhölzern. Der Preis, der dabei für das Holz erzielt wird, ist leider nicht auskömmlich um den Transport vor Ort und mit dem Frachtschiff zu decken”, weiß Norbert Gades als Sachkundiger der Finanzen. Dabei musste der Reeder von Föhr die Hölzer präzise in seinem Laderaum der “Sandshörn” auszirkeln, um ja keinen Stauraum zu vergeuden.

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Der zuständige Revierförster Walther Ratkens sah bereits Anfang des Jahres den Holzabsatzmarkt mit kritischem Auge. “Zurzeit sind kaum vernünftige Preise zu erzielen, wenn überhaupt Holz absetzbar ist und für die auf Amrum im großen Maß geschlagenen Sitka-Fichten sind die Preise ohnehin sehr niedrig”, so der Förster.

Holger Peters vom Forstverband Amrum bedauert immer wieder in Gesprächen, dass die Hölzer nicht im gesamten Ausmaß auf Amrum verwendet werden können. Es sind in der Vergangenheit immer mal wieder die Verkehrsflächen der Bohlenwege mit den Fichtenbrettern, die von der Forst- und Landschaftsbau GmbH mit Hilfe eines kleinen Sägewerkes zugeschnitten wurden, verwendet worden. Allerdings stehen die Bretter aufgrund des hohen Astanteils und der vermeintlich geringeren Haltbarkeit offen in der Kritik bei den Holzexperten und Kommunalpolitikern. Peters ist überzeugt, dass man die gesamte Rechnung betrachten muss. Die Sitka-Fichten sind befallen und müssen größtenteils gefällt werden und durch Neuanpflanzungen ersetzt werden. Das bedeutet das bei einem Abtransport erhebliche Kosten für die Mitglieder des Forstverbandes, zu den die Gemeinden ebenfalls gehören, anfallen würden. Daher sei es erstrebenswert, dass möglichst viele Rundhölzer auf Amrum Verwendung finden. Für den heimischen Kaminofen bietet sich natürlich auch die Möglichkeit Fichte einzulagern.

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Die zuletzt nach Pellworm transportierten Hölzer lagerten weit mehr als drei Jahre im Steenodder Wald zwischen und die untersten Schichten, die Bodenkontakt hatten, waren schon völlig morsch, wusste ein Mitarbeiter des Forstunternehmens zu berichten.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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