Drei Varianten stellten sich zur Diskussion…(to)


Unter der Vorgabe, den Lieselott-Hain in Wittdün neu zu gestalten, präsentierten die Planer ihre Entwürfe der Öffentlichkeit (Artikel vom 13.11.2008)

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Schon seit langer Zeit bietet Wittdüns Kurpark “Lieselott-Hain”, aufgrund seines eher traurigen Daseins, immer wieder Anlass zur Kritik. Unter dem Motto “unser Park soll schöner werden” gab es eine Ideenbörse, in der die Bevölkerung ihre Vorschläge für eine Umgestaltung des Geländes einbringen konnten. Dieser Workshop zeigte wie kontrovers die Nutzung dieses Grundstückes an der Mittelstraße in der Bevölkerung gesehen wird. Einigkeit herrschte nur in dem Punkt, dass es wie es ist, nicht bleiben kann. Der vorhandene Teich zum Beispiel ist als solcher kaum noch zu erkennen und mit Schilf nahezu komplett zugewachsen. Die Vegetation stand ebenso in der Kritik. Besonders die Bolzplatzatmosphäre in dem rund 5 500 Quadratmeter großen Park und die Nutzung durch große Kindergruppen wurden als störend betrachtet. Zumal der Gemeinde im Jahr 1938 das Grundstück als “Erholungshain” für Amrumer und Gäste geschenkt wurde.

Das mit der Erstellung eines Gestaltungskonzeptes beauftragte Büro “UAG-Umweltplanung” hatte nun die Anregungen aus dem Workshop in drei verschiedene Varianten zur Umgestaltung eingearbeitet, um sie der Öffentlichkeit vorzustellen und mögliche Änderungen zu diskutieren. Hiervon wurde an dem Versammlungsabend auch reger Gebrauch gemacht.

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Landschaftsplaner Matusek zeigt die Varianten auf

Bei der Ausarbeitung war als Zielrichtung zu beachten, dass sowohl der Stiftungszweck erfüllt, als auch eine Anpassung an die heutigen Ansprüchen mit der Möglichkeit zur multifunktionellen Nutzung realisiert wird. Darüber hinaus wird die Anlage barrierefrei zugänglich sein und durch verschiedene Elemente das in Zukunft noch stärker vertretene “maritimem Erscheinungsbild” Wittdüns unterstützen. Abschließend favorisierten die Anwesenden die Variante 3 “Flanierpark”.

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Verschiedene Elemente wurden aus den anderen Ausarbeitungen übernommen und werden nun von Claudia Heinze und Siegfried Matusek von der “UAG-Umweltplanung eingearbeitet. Die Aufteilung sieht dann eine Ruhezone mit Liegen Bänken und verschiedenen Wasserelementen, zwei Flaniermeilen mit einer Holzbrücke über den Teich, verschiedenen Kunstelementen entlang der Wege und angeordneten Blumen-, Baum- und Sträucher-Arrangements, eine Spielzone mit Sandkiste und Schachspiel sowie eine Veranstaltungszone mit Amphitheater, Bühne und Freifläche für Veranstaltungen vor. Als ein sehr wichtiges Element kristallisierte sich ebenfalls eine Toilettenanlage im Randgebiet der Fläche heraus. Man müsse beachten, dass die ehemalige Amrum Touristik über kurz oder lang privaten Neubauten weichen wird und somit auch die antiquaren Toilettenanlagen in diesem Gebäude entfallen werden.

Bei aller Euphorie für einen schönen Park dürfe man nicht vergessen, dass es ohne eine kontinuierliche Pflege der Vegetation und der Anlagen im Park nicht gehen wird. Ansonsten wird es mit der Schönheit schnell wieder zu Ende sein. Von dem Investitionsvolumen, das sich der 100.000 Euro Marke nähert, mal ganz abgesehen. “Es soll ja auch finanzierbar bleiben”, so Heiko Müller. Ob eventuell Fördergelder für die Maßnahme zu bekommen sind, wollte Siegfried Matusek noch klären, zumal es diesbezüglich bereits in den zurückliegenden Jahren Anträge seitens der Gemeinde gegeben hat.

Besonderen Wert legte ein Wittdüner Vermieter auf die Vergrößerung des Teiches und die Aufstellung von Wasserspielen, diese würden bereits bei seinen Gästen gut ankommen und die Sinne befreien. Spontan zeigte er sich bereit für diese Elemente 1.000 Euro zu spenden.

Mit der Umsetzung des Vorhabens kann frühestens Ende 2009 begonnen werden, um dann zum Frühjahr 2010 fertig zu sein. “Ein früherer Termin wäre unrealistisch und würde nur auf Kosten der Saison gehen”, so Bauausschussvorsitzender Heiko Müller. Für die Überbrückung des nächsten Jahres sagte er eine Überarbeitung des Bestandes mit Bordmitteln zu.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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