Investition von vier Millionen Euro …(to)


Schulausschuss des Amtes Föhr-Amrum befürwortet die Umsetzung der ganzheitlichen Konzeption an der Öömrang Skuul, die nicht mit einem Neubau des Grundschultrakts endet.(Artikel vom 01.12.2008)

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Wie der Vorsitzende des Schulausschusses Heinz Lorenzen auf der auf Amrum abgehaltenen Sitzung des Fachausschusses für Schulangelegenheiten des Amtes Föhr-Amrum zusammenfasste, seien sich die Mitglieder darüber einig, dass eine moderne Schule auf Amrum entstehen soll. Diese könne sich nicht nur aus baulicher Sicht für die nächsten Jahrzehnte behaupten, sondern würde zugleich den pädagogischen Anforderungen, die durch geänderte neuzeitliche Lehrmethoden auch ein neues Raumkonzept verlangen, gerecht werden.

Mit seinem Empfehlungsbeschluss für den Haupt- und Finanzausschuss, die erarbeitete Lösung B umzusetzen, folgte der Ausschuss in seinem Votum, dem vom Fachausschuss Amrum gefassten Empfehlungsbeschluss. Diese Konzeption basiert auf der Ausarbeitung der Arbeitsgruppe um den Schulleiter Jörn Tadsen, wir berichteten bereits in der vergangenen Woche.

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Die Ausschussmitglieder verschafften sich zu Beginn ihrer Sitzung erst einmal einen persönlichen Eindruck von der Öömrang Skuul. Auf ihrem Rundgang schilderte und demonstrierte Jörn Tadsen sowohl die bisher durch Modernisierungen und Umgestaltungen erreichten Erfolge, als auch die großen Problemzonen Grundschultrakt und Turnhalle. Deutlich wurde dabei zudem, dass durch die Aufnahme von Integrationskindern vorher nicht da gewesene Anforderungen an die Raumkonzeption entstanden sind. Es wurden zwei Klassenräume für die Einrichtung dieser Integrationsklasse zusammengefasst. Nur so konnte die Differenzierung bei gleichzeitiger Integration der behinderten Kinder umgesetzt werden, erfuhren die Mitglieder des Ausschusses. „Wir haben allerdings generell eine akute Raumnot, die unter anderem schon dazu führt, dass das Schulinventar nicht unterzubringen ist. Die nicht funktionierenden Duschbereiche der Turnhalle fungieren schon gezwungenermaßen als Möbellager“, so Tadsen.

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Die örtliche Lage der Schule, mit einem unverbauten Meeresblick und wie die Föhrer Ausschussmitglieder feststellten, herrlichem Blick auf die Nachbarinsel Föhr, ermöglicht den Kindern erfreulicherweise ein großzügiges Angebot eines Rasenschulhofes. Dieser hatte, in seiner abwechslungsreichen Gestaltung und seiner Möglichkeit der freien Bewegung in den Pausen, für andere Schulen bereits Vorbildfunktion.

Vor der Beratung und Beschlussfassung erläuterte Schulleiter Tadsen anhand einer Präsentation, die drei ausgearbeiteten Varianten und die entsprechenden Beweggründe, die aus pädagogischer Sicht und den Entwicklungen und neuen Gesetzgebungen im Schulwesen resultieren. „Wir werden in Zukunft mehr Zeit mit dem Lernen verbringen und die Zeit, dass ein Lehrer einen reinen Vormittagsunterricht in der Schule gibt, ist auch schon lange vorbei“, so Tadsen. Für das Ausschussmitglied Hans-Peter Traulsen bestand nicht die Frage, ob die Kinder durchgehend bis in den Nachmittag beschult werden, sondern wann der Zeitpunkt gekommen ist, dass es so ist.

Mit der reinen Erneuerung des Traktes, in dem die Grundschule an der Öömrang Skuul untergebracht ist, würden zwar die dortigen Baumängel beseitigt werden, doch sei man dann, von der gesamten Schulkonzeption her kein Stück weiter, als bisher. Die Umstrukturierung zur Bewältigung der Anforderungen neuzeitlicher Lernmethoden, wie zum Beispiel begreifend handeln, würden zur Umsetzung keinen Impuls bekommen. Bei der auch bereits vom Fachausschuss Amrum befürworteten Variante B, wird zu dem Neubau des Grundschultrakts auch die Turnhalle durch einen Mehrzweckhallenneubau ersetzt. Der Umfang des wöchentlichen Schulsports musste aufgrund ausgeschöpfter Kapazitäten bereits um eine Unterrichtsstunde pro Woche reduziert werden.

Nachdem sich die Mitglieder des Schulausschusses in ihrer Beratung für die Variante B aussprachen, war die Frage nach den Kosten zu klären.

Christian Stemmer vom Liegenschaftsamt des Amtes Föhr-Amrum hatte sich bestens vorbereitet und konnte anhand einer Indexrechnung für einen Kubikmeter umbauten Schulraum für die Erneuerung des Grundschulgebäudeteils auf einer Fläche von 682 Qubikmetern eine gerundete Summe von 1.350 000 Euro nennen. Eine reine Sanierung des bestehenden Gebäudes ohne jegliche Umgestaltung der Räume hätte sich auf 520.000 Euro belaufen.

Die angedachte zweifeldrige Mehrzweckhalle mit weiteren Funktionsräumen und einem Foyer mit Mensa zu der eigentlichen Turnhalle, würden bei 9000 m³ umbauten Raum sich auf rund 2.400 000 Euro belaufen. Für die eingeplante Tribühne konnte Stemmer in der Kürze der Zeit keinen Preis einholen. Für die Insellage seien bei den Baukosten bereits Zuschläge eingerechnet worden, so Stemmer. Die Kosten für die übergangsweise Unterbringung der Klassen in Containern kämen auch noch hinzu, sodass von einer Summe von rund vier Millionen Euro ausgegangen werden sollte. Würden auch die Gremien des Haupt- und Finanzausschusses, sowie des Amtsausschusses, der Variante B ihr Votum geben, so müsse man bereits im Frühjahr 2009 voll in der Vorbereitungsphase stehen. Hierzu gehörten Architektenwettbewerbe, Bauanträge, Ausschreibungen und die Auslagerung der Klassenräume. Dann wäre ein Fertigstellungstermin bis frühestens Ende 2010, zu schaffen.

Der Ausschuss folgte abschließend in seinem Empfehlungsbeschluss einstimmig dem, vom Fachausschuss Amrum gefassten Empfehlungsbeschluss, zu Umsetzung der Variante B.

„Es ist doch positiv, dass so auch mal ein Gebäude abgerissen werden kann, das sowieso nicht genehmigt war“, schmunzelte der Vorsitzende Heinz Lorenzen.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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