Das Abendmahl der St.Clemens Kirche in der Diskussion (Artikel vom 18.05.2009)
Pastorin Friederike Heinecke und Kirchenvorstandsmitglied Stephan Schlichting begrüßten 12 Gemeindemitglieder im St.Clemens Hüs, um ein gemeinsames Gespräch über das Abendmahl zu führen. Einen kurzen historischen Abriss über die theologische und geschichtliche Entwicklung des Abendmahls gab Pastorin Heinecke und erläuterte die Veränderung dieser “gemeinsamen Mahlzeit” von der Zeit um Jesus bis in das jetzige Jahrhundert. Die theologische Festschreibung des Abendmahls ist seit dem Jahr 1215 schriftlich notiert. Die Bedeutung ist für viele Menschen heute unterschiedlich, doch verspüren die meisten eine Stärkung mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl. Die offene Diskussion über das auf Amrum gefeierte Abendmahl wurde von Stephan Schlichting eröffnet und es kamen viele Fragen und Anmerkungen. “Es ist Tradition auf Amrum”, so eine Bürgerin, die darauf aufmerksam machte, dass sich heutzutage vieles schnell ändere. Es wurde darüber gesprochen wie das Abendmahl früher war und heute gefeiert wird. “Das Abendmahl muss etwas besonderes bleiben und auch nicht häufiger im Jahr gefeiert werden”, war der Kommentar von einer Amrumerin. Diese Stärkung solle aber nicht so selten sein; viele Menschen sollten die Möglichkeit haben, Abendmahl zu feiern, meinten die anderen Kirchenmitglieder. Für viele ist es ein Geschenk im Urlaub auf Amrum Abendmahl feiern zu können. “Wie kann eine Stärkung zuviel sein?” hieß es auf der anderen Seite. Jeder Mensch möchte an seinen Traditionen festhalten, sie geben ihm die Sicherheit des Gewohnten. Mit der Zeit die voranschreitet, entwickeln sich jedoch die Menschen und auch ihre Traditionen. So hat sich auch auf Amrum die Feier des Abendmahls weiterentwickelt. Es gibt auf Amrum die Möglichkeit verschiedener Abendmahlsfeiern. Die auf Amrum bekannteste ist die Wandelkommunion, in der die Gemeindemitglieder an den Altar kommen und dort das Brot und den Wein empfangen. Es haben sich noch zwei weitere Formen entwickelt: die Feier im Kreis vor dem Altar und das Austeilen von Brot und Kelch in die Bänke an hohen Fest- und Feiertagen, wenn sehr viele Menschen in der Kirche sind. Alle drei Arten der Abendmahlsfeier finden im Laufe des Jahres statt. Das offene Gespräch mit einer interessanten Diskussion unter den Kirchenmitgliedern war ein Treffen der besonderen Art, welches es bald öfter geben wird. “Das Gespräch mit den Menschen und ihre Meinungen sind uns sehr wichtig”, so Stephan Schlichting. Der Abend endete mit einer gemeinsamen Abendmahlsfeier.
Verantwortlich für diesen Artikel: Kinka Tadsen