Wind, Wetter und Gezeiten…(to)


waren voll auf der Seite der „Wattgolfer“ (Artikel vom 20.05.2009)

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Bereits zum vierten Mal fanden sich Golfer auf Amrum ein, die sich definitiv gegen Sand, Schlick, Muscheln und noch kaltes Nordseewasser unerschrocken zeigten. Sie waren der Einladung zu einem einmaligen Golfturnier gefolgt, das zwischen den Nordseeinseln Amrum und Föhr ausgetragen wurde. Unter dem Motto: “Krempel die Hosen hoch und begib dich auf Deutschlands längstes Fairway“ starteten viele Teilnehmer, die bereits in den vergangenen Jahren teilgenommen hatten. Aber auch Golfer und Golferinnen, für die ihre Teilnahme an diesem in seiner Art wohl schrägsten Golfturnier der Nation, eine völlig neue Erfahrung bedeutete, zeigten sich im Nachhinein überwältigt von diesem Turnier. Wurde ihnen doch neben dem enormen Spaß auch eine Menge Natur pur geboten. „Es war anstrengend, aber einfach großartig“, erklärt Uwe Naffin vom Siegerteam, der zugleich Geschäftsführer des Team-Baucenter in Wanderup ist und neben der Wyker Dampfschiffs-Reederei (WDR) Hauptsponsor des Turniers war. Je nach Körpergröße reichte das Nordseewasser mit einer Wassertemperatur von gerade mal zwölf Grad bei der Durchquerung von zwei tieferen Prielen bis zum Bauch.

„Mitten im Watt geht jedes Gefühl für Zeit und Raum verloren. Es ist schon ergreifend, in der Natur ganz auf sich zurückgeworfen zu werden“, zeigte sich Naffin beeindruckt.
Auf dem rund acht Kilometer langen Kurs über noch festen Sand durch matschigen Nordseeschlick und verschieden tiefe Priele zeigte sich das Wetter von seiner allerbesten Seite.
„Optimaler hätten wir es gar nicht abfassen können. Wirklich ein tolles Spiel und gute Schläge waren das Ergebnis. Keine Gruppe musste „leiden“. Das bedeutete, das die Flut nicht so schnell einsetzte, als das die später gestarteten Gruppen hätten einen Nachteil erfahren“, erklärte Organisator Udo Mommsen vom Föhrer X-Golfclub „Par-Tee-People Oeventown“ und sprach dabei auch für seinen Mitstreiter Erk Jensen. „Hinter dem Dunsumer Deich auf der Insel Föhr wurde rund dreihundert Meter weiter eingelocht. Nach den rund drei Stunden Powerschlägen im Watt, konnten die Spieler fasst schon nicht mehr kurze Schläge spielen“, berichtet Mommsen. 
Neben Spielern und Spielerinnen von den Inseln Föhr und Amrum, die mit Eisen acht beziehungsweise Eisen sieben spielten, wirkten auch Golfer aus Altenhof und Husum mit. In vier Gruppen mit je sechs Golfern starteten die Sportler unter der Führung jeweils eines kundigen Wattenführers. 
Bereits der erste Abschlag an der Dünenkannte der Amrumer Nordspitze gab den Golfern einen Vorgeschmack auf die vor ihnen liegenden Stunden. Hierbei hatte die Sicherheit einen hohen Stellenwert. So wurde reichlich Abstand zwischen den Gruppen gehalten, aber auch die unbeteiligten Spaziergänger und Wattwanderer hatte man im Auge. Wattwürmer und sonstiges Getier waren ohnehin schon abgetaucht.
Der Sieg ging an die „Power-Golfer“ des Husumer Clubs. Dabei wurden in der Gruppenwertung 145 Schläge benötigt. In der Einzelwertung schafften es die Husumer Ernst und Mark, den Ball mit 67 Schlägen einzulochen. 

Die Gewinner des letzten Jahres, das Team Amrum, musste sich mit 175 Schlägen und dem vierten Platz begnügen, sodass der Wanderpokal erstmals die Inseln gen Festland verlässt. In der Einzelwertung schafften es die Amrumer Arne und Erk mit 76 Schlägen auf Platz zwei. Auch wenn der Spaß an der Herausforderung im Mittelpunkt stand, wurden die vorderen Plätze doch heiß umkämpft. Platz zwei ging dabei an das Team Erk mit einem RTL II Filmteam, gefolgt vom Golfclub Föhr. 

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Team Amrum..."Dabei sein ist alles"

Die versemmelten Schläge, das waren solche die nicht an dem gesteckten Damenabschlag vorbei kamen schlugen genauso mit jeweils 10.- zu Buche wie die, bei denen zum Beispiel die Bälle in einem der Priele versanken. Mit den 20 Strafschlägen gingen weitere Gelder ein, die gemeinsam mit den Startgeldern und dem Erlös aus dem von den Amrumer Golfern gesponserten Grillen nach dem Turnier für die Unterstützung des in Niebüll stationierten Rettungshubschraubers „Christoph Europa 5“ der DRF gespendet werden. Dieser ist für die Inseln und Halligen ein wichtiger Baustein in der schnellen medizinischen Notversorgung. „Aufgerundet werden wir 1000 Euro zusammenbekommen“, sagte Sponsor Uwe Naffin zu.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

 

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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