Möglichst allen gerecht werden…(to)


Aufgrund eines schweren Unfalls mit einem Kitesurfer am Norddorfer Strand, sah sich die Gemeindevertretung gezwungen, den Tourismusausschuss damit zu beauftragen, die Aufteilung der verschiedenen Nutzungszonen neu zu diskutieren.kitezone Zwischen den „normalen“ Badegästen und den Surfsport treibenden Gästen komme es immer wieder zu brenzligen Situationen im Strandzonenbereich, obwohl es eigentlich schon eine Zoneneinteilung am Badestrand gibt. Gipfel und Auslöser der Diskussion war nun ein Zwischenfall, bei dem ein noch ungeübter auswärtiger Kitesurfer seinen Lenkschirm an der Wasserkante nicht gebändigt bekam und einen Passanten um Hilfe bat. Der stürzte und seine Ehegattin wollte ihm zur Hilfe eilen. Dabei realisierte sie nicht den Kitesurfer mit seinem Schirm, der über den Strand versetzt wurde. Bei der Kollision wurde die Frau schwer verletzt. Der behandelnde Arzt im Krankenhaus sprach schon von einem Wunder, dass die Dame mit Verdacht auf Beckenfraktur keine schwerwiegenden, dauerhaften Schäden behielte. „Die Aussage, dass ein Kind in diesem Falle wahrscheinlich zu Tode gekommen wäre hat mir gezeigt, dass wir hier handeln müssen“, erklärte der stellvertretende Bürgermeister, Christoph Decker.
Auf der Tourismusausschusssitzung waren zur Diskussion über die Einrichtung einer gesonderten Kitesurf-Zone einheimische Kitesurfer anwesend, die dem Ausschuss die Handhabung von Schirm und Bord und dem daraus resultierenden Platzbedarf speziell beim Start und der Landung, darstellten. Die kritischen Phasen seien dabei das Steigen lassen beziehungsweise das Landen lassen des Schirms am Strand. Dieser hängt an 25 Meter langen Schnüren. Sie sahen die Problematik am Strand darin, dass dieser Trendsport – wenn von Anfängern ausgeübt – schon mal in Kombination mit einer guten Portion Selbstüberschätzung, zu brenzlichen Zwischenfällen führen kann. Sie persönlich mieden in den Sommermonaten schon aus Sicherheitsgründen den Strandbereich in Norddorf. „Wir weichen auf die Ostseite der Insel aus und starten von Steenodde aus“, erklärte ein Kiter.
Zwischen den Surfern und den Kitesurfern gäbe es eher keine Probleme im Ablauf. Wie allerdings von einem Strandkorbvermieter angemerkt wurde, sei es öfter zu beobachten, dass die vorherrschende Strömung dazu führt, dass Schwimmer während des Bades unbewusst in den jetzt schon abgegrenzten Surfbereich, der direkt an den Badebereich anschließt, versetzt werden.
Da sich die Diskussionen um eine Neuordnung der Strandzonen, beziehungsweise eine auffälligere Deklaration der Abschnitte vom Sitzungstisch aus, sich als eher schwierig erwiesen, vereinbarte der Vorsitzende Jens Quedens einen Ortstermin am Strand, mit dessen Ergebnis in der nächsten Gemeindevertretersitzung ein Beschluss gefasst werden kann.
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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One comment

  1. Melih Fiebelkorn-Kücük

    Hallo, ich war Pfingsten 2009 auf Amrum in Norddorf zum Kiten.Und ab jetzt sogar öfters weil wir uns eine Ferienwohnung auf Amrum gekauft haben. Und ich muss sagen soviel Platz habe ich noch nie zum Kiten gehabt. Das es da immer noch brenzlige Situationen kommt kann ich nicht nachvollziehen. Sie sollten sich mal andere Spots, wie z.B. in Holland anschauen. Das Thema “Anfänger” sollte man anders angehen, wie z.B. nur Kiteerlaubnis bei Nachweis einer Schulung durch ein Zertifikat (VDWS oder IBO). Meiner Meinung nach stellt dies immer noch die größte Gefahr da, es gibt einfach noch zuviele Leute die sich diesen Sport selbst beibringen wollen.

    viele Grüsse aus Köln
    melih fiebelkorn-kücük

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