Bald neue Möglichkeiten…?(to)


Dass heutzutage eine schnelle und stabile Breitband-Internetverbindung wünschenswert und vielfach auch zwingend erforderlich ist, ist bei den Nutzern dieser Technik sicher unumstritten.telekommast Leider ist es immer noch die gelebte Praxis vieler Nutzer, dass sie mit Verbindungsraten weit unter dem möglichen Standard von 16.000 Mbit/s auskommen müssen. Einigen bleibt die sogenannte DSL-Verbindung sogar gänzlich vorenthalten und sie können bestenfalls mit kaum noch angebotener analoger Technik auf die schier unendliche Informationsvielfalt des World Wide Web (www.) zugreifen. Wer mit einer solchen Datenrate zum Beispiel eine mit Bilder und Dateninformationen vollgefrachtete Seite öffnen will, verliert aufgrund der Wartezeiten schnell die Lust an der Technik.
Die in einer Studie für den Amtsbereich des Amtes Föhr/Amrum festgestellten Versorgungslage ist deutlich zu erkennen, dass die Bereiche um die Verteilerknoten noch mit guten bis moderaten Up- und Download-Raten daherkommen. Allerdings sinken die Raten mit jedem Meter, die die Technik über das allgemeine Kupfertelefonkabel zurückzulegen hat.
Dies führt auf Amrum zum Beispiel dazu, dass die Haushalte an den Endpunkten der Telefonleitungen in Norddorf und Wittdün mit nur noch 348 kbit/s im Download auskommen müssen. Wobei die Haushalte in Nebel, dem Einspeisepunkt des per Richtfunk empfangenen Signals für Amrum, mit 6.000 Mbit/s weitaus besser dastehen. Wer mit größeren Datenmengen hantieren muss, wie zum Beispiel ein Fotohändler, der von seiner Norddorfer Filiale Bilddaten zur Entwicklung in das Geschäft nach Wittdün schickt oder die Amrum Touristik auf dem Fähranleger, die in vielen Bereichen ihrer Arbeit am Nabel des Internets hängt. Hierüber wird dort heutzutage ein großer Teil der Anfragen und Informationspolitik abgewickelt. Wenn Daten von Druckmedien an die Druckereien verschickt werden müssen oder einfach nur die eigene www.amrum.de Seite aufgerufen werden soll, kann man getrost an andren Dingen zwischenzeitlich weiterarbeiten, beklagen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Erklärtes Ziel auf den Inseln Amrum und Föhr ist es, dass bis Ende nächsten Jahres die Infrastruktur geschaffen wird, um an allen Anschlüssen zumindestens eine Breitbandversorgung mit 1 Mbit/s im Downloadbereich sichergestellt werden kann. Angestrebt wird dabei noch eher die 2Mbit/s Versorgung.
Auf der Sitzung des Norddorfer Tourismusausschusses begrüßten die Mitglieder dieses Projekt, das den Kommunalpolitikern auf den Inseln kürzlich vorgestellt worden war. Als besonders ärgerlich erschien dabei, dass bei der Verlegung der Abwasserdruckleitung zwischen Nebel und Norddorf kein Glasfaserkabel, das zur nahezu verlustfreien Durchleitung der Datenpakete taugt und bis zu den Knotenpunkten in den Ortschaften verbaut werden müsste, kostengünstig mit eingebracht wurde. Alternativ könnten auch Richtfunkstrecken bis zu den Verteilpunkten aufgebaut werden. Im normalen Netz der Telefonleitungen liege die maximale Länge zwischen drei und vier Kilometern.
Knackpunkt bei diesem mit EU-Mitteln gefördertem Projekt ist, dass die Netzbetreiber auf eigene Regie keinen wertigeren Ausbau der eigenen Infrastruktur vornehmen werden. Das bedeutet, dass für die Verluste, die sich aus den Kosten für den Aufbau der Infrastruktur, der auf 5 Jahre begrenzten Abschreibungszeit und der nur bedingt möglichen Refinanzierungen durch mehr DSL-Anschlusskunden errechnen, aufgefangen werden müssen. Die Gemeinden müssen dabei einen Eigenanteil von 25 % aufbringen, der aber maximal 50.000 Euro betragen darf. Das Unternehmen, das mit dem Aufbau der Infrastruktur beauftragt wird, kann über die verwendete Technik insofern selber entscheiden, dass sie eben die geforderten Versorgungsvorgaben erfüllen muss.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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7 comments

  1. Das keinerlei Koordination und Zusammenarbeit stattfindet darüber wer, wann, was im Gemeindegebiet und darüber hinaus zu verbuddeln gedenkt ist nichts neues. Das hat sich m.e. in den letzten Jahrzehnten nicht geändert. Die Zeche für diesen “Unsinn” zahlen wir alle zusammen durch steigende Preise!
    Richtfunk mag noch angehen, doch andere Funktechniken gibt es eh zu viele und für die Kommunikation/Ortsvernetzung haben sie alle das gleiche Problem: Irgendwann wurden und werden alle “geknackt” und sind dann unsicher bis der nächste Standard eingebaut und “geknackt” sein wird. Es gibt keine Alternative zum Kabel!
    Auch ich bin einer der Betroffenen und muss den Vollen Preis für einen Bruchteil der Leistung zahlen. Leider besteht die Wahl nur aus DSL-Lite oder nichts! Und ich hoffe wirklich das sich das möglichst bald verbessert. Wenn die Förderung da ist dann ist meine Meinung: BAUT ES. Jetzt!

  2. für die es brauchen geht es via Sat.

  3. markus wilting

    hallo zusammen
    hab da mal ne frage . kann ich denn wenigstens mit einem surf stick irgendwie im netz kommenüber meinem laptop , über antworten würde ich mich freuen

  4. Mit einem Surfstick kann man auf Amrum surfen – wenn man viel Geduld aufbringt da das Netz (zumindest bei meinem Provider) nicht mehr als GPRS oder gerade mal EDGE zulässt. Auch die Signalstärken lassen stark zu wünschen übrig. Auch in diesem Punkt müsste DRINGEND etwas passieren. UMTS mit HSDPA wäre fein, dann könnte man mobil auch auf Amrum endlich besser surfen. Der jetzige Zustand ist wahrlich eine Qual und kostet extrem viel Zeit…..

  5. Also ich möchte nicht unbedingt, das überall Sendemasten stehen. In den Ortschaften ist das OK, aber außerhalb muß man nicht schnell surfen können. Viel wichtiger wäre, daß die WDR mal auf ihren Schiffen WLAN einführt.

  6. Wegen der Internetverbindung auf den Fährschiffen hatte ich auch schon mal bei der Reederei nachgefragt.
    Die Antwort war, das sei leider nicht möglich wegen der schlechten UMTS-Verbindung, die gerade mal für die nötigsten Anwendungen auf dem Schiff ausreiche, seitens der Telekom sei auch keine Aufrüstung auf dem Meer geplant.

  7. Naja, das gilt nur, wenn man keine Eigeninitiative entwickelt. Natürlich wäre eine Lösung mit drehbarer oder fester Richtantenne entlang der Hauptfahrtrouten möglich, das muß man dann aber selber initiieren, die Telekom macht da sicher nichts.
    Habe gerade mal auf die Karte geschaut. Je eine Richtantenne in Wittdün und Dagebüll deckt die Hauptfahrtrichtung mit einer entsprechenden Sendekeule gut ab. Kostet aber sicher ein paar Kilo-Euro…

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