Noch gibt sich der Winter nicht geschlagen…(to)


Seit einigen Tagen zeigen der vorherrschende Ostwind und das vorhandene Treibeis wieder Wirkung auf den Fährfahrplan der Insel Amrum. Soweit das Auge reicht...Die Wyker Dampfschiffs-Reederei gestaltet schon seit Tagen den Fährfahrplan von und zur Insel Amrum mit Einschränkungen – Info auf www.faehre.de -. So hatte der stramme Ostwind dafür gesorgt, dass das schon „abgeschriebene“ Treibeis wieder in der Hafenzufahrt von Wittdün auftauchte und für starke Behinderungen beim Anlegen der Fähren sorgte. Am Freitag wies zudem das Niedrigwasser einen erheblich geringeren Wasserstand als sonst üblich auf, sodass sich die Mittagsverbindung von Amrum auf den Nachmittag verschob. eisschollen5Der Wasserstand erlaubte es aber auch dem im Seezeichenhafen Wittdün stationierten Seenotrettungskreuzer „Vormann Leiss“ nicht, von Hooge kommend in das Hafenfahrwasser einzufahren. So warteten die Rettungsmänner das auflaufende Wasser ab.
Wie der Geschäftsführer der WDR, Axel Meynköhn bereits im Januar ankündigte, werde man auch in diesem Jahr nicht um eine Ausbaggerung des Fahrwassers vor Wittdün umhinkommen. Wie von den Kapitänen der Reederei berichtet wurde, mache sich die Einsandung schon wieder so stark bemerkbar, dass bereits bei normalem Niedrigwasser die Wassertiefe keinen großen Manövrierspielraum lasse.

Freispülversuche...
Freispülversuche...
Wie kompakt sich das Treibeis speziell an den Anlegestellen zusammengeschoben hat, musste der Kapitän des Fährschiffes MS „Nordfriesland“, Klaus von Zezschwitz am Freitag Nachmittag beim Anlegemanöver feststellen. Trotz aller Freispülversuche und mehrerer Anläufe am Anleger 2 schaffte er es nicht die Barriere bis zur Hebebühne, zu überwinden. So brach er das Manöver ab und legte dann sicher am Anleger 1 an.

Grössenvergleich...
Grössenvergleich...
Mit welchen Unbilden sich die Schifffahrt im Fahrwasser abmühen muss, zeigen die während des Niedrigwassers am Strand und auf den Sandbänken trockengefallenen „Eisberge“. Diese sind durchaus über zwei Meter hoch und taugen bei den Touristen schon gerne mal für ein Beweisfoto.

Ultimativer Koloss...
Ultimativer Koloss...

Den ultimativen Koloss konnten die Spaziergänger auf der Wittdüner Wandelbahn in Augenschein nehmen. „Wir haben uns den Spaziergang zum südlichsten Ausläufer des Amrumer Kniepsandes gegönnt und waren fasziniert. Die Höhe variierte zwischen zwei und drei Metern und von der flächigen Ausdehnung mal ganz abgesehen“, berichtete Seehundsjäger Kai-Michael Prellwitz-Paulsen.

Nach dem leichten Tauwetter der vergangenen Tage prognostizieren die Wetterdienste für die kommende Woche wieder strammen Frost. Der Winter scheint noch genug Ausdauer zu haben und nimmt dabei wenig Rücksicht auf die hohen Heizkosten. Diese werden nach den recht milden Wintern der letzten Jahre sicherlich unangenehm hoch ausfallen.eisschollen2
Verantwortlich für den Artikel: Thomas Oelers
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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7 comments

  1. Rosemarie Bruckner

    Es sind wieder großartige Bilder. Mit all den Vorherigen wäre das sicher jetzt schon eine Menge Material für eine Foto-Ausstellung. Für die Menschen, die die Insel nur im Sommer kennengelernt haben, sind diese “Zustände” wohl kaum vorstellbar.
    Meine Hochachtung gilt hier den Kapitänen der Fähren und Schiffe, die trotz aller Widrigkeiten den Fährverkehr und die Verbindung mit dem Festland möglich machen.

  2. Hallo liebe Amrumer, auch ich sende euch “winterliche Grüße” aus dem Lipperland. Ja, der Winter ist noch lange nicht vorbei, aber wir dürfen uns schon ein wenig auf den Frühling freuen. Und wenn wir dann auch noch einen schönen Sommer bekommen, dann sind Eis und Schnee schnell vergessen. Die Winterbilder von der Insel Amrum sind sehr beeindruckend. Ja, die Natur lässt sich nicht in ihr Handwerk fuschen. Also haltet aus im “Sturmgebraus”, es kann nur besser werden.

  3. Die weiße Pracht sieht wunderschön aus, doch genieße ich auf Amrum lieber die warmen Sonnenstrahlen im Sommer. Mir tut die Vogelwelt leid, die dem Wetter total ausgesetzt sind und kein Futter finden.
    Was macht eigentlich Kapitän Tadsen mit seiner “Eilun” im Winter? Ist er in südlichere Gefilde gefahren oder steht sein Schiff vereist in Steenodde? Und der junge freundliche Mann, der mit seinem Gefährt die Inselrundfahrten durchführte, was tut er in der eisigen Jahreszeit?
    Wir tun hier im Schwarzwald, Sommer, wie Winter das Gleiche. Doch wie sieht es auf der Insel Amrum aus für die, die im Sommer rund um die Uhr für die Gäste eingespannt sind?
    Ich würde mich über Infos sehr freuen.
    Herzliche Grüße aus dem verschneiten Südschwarzwald

  4. …einen Vorteil hat der Eisgang ja : Amrum wird z.Zt. von der ” Uthlande ” verschont.

  5. Moin Moin! Sind seit heute wieder im Süden Deutschlands und waren bis gestern auf Amrum. Es war eine wunderschöne Woche. Kalt, Wind, Schnee, Eis und zwischendurch Sonne. Ein tolles Naturschauspiel.
    Auch ich möchte meine Hochachtung an die Kapitäne der Fähren ausdrücken. Eine wirklich beachtenswerte Leistung wird hier vollbracht.
    Danke an alle Amrumer für eine wunderschöne Urlaubswoche.
    Und nicht vergessen im Wald haben schon die ersten Vögel gesungen.

    herzliche Grüße
    E. Meyer

  6. Tja, es bleibt spannend: wir wollen ab Freitag, 19.2. bis zum Montag wie jedes Jahr zum Biaken kommen…
    Es wird wohl ein einzigartiges Naturschauspiel werden, und ich bin ein bißchen bange, ob ich am Dienstag wie geplant wieder im Büro auftauchen werde…
    Wir freuen uns trotzdem und diesmal ganz besonders auf ein schönes Wochenende!!!

  7. Auch wir sind in Vorfreude auf die winterliche Insel. Hoffentlich kriegen wir noch was ab davon ab dem 6. März.
    Fotos im Internet sind doch wirklich langweilig gegen lebende Bilder.

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