Allen Kritikern zum Trotz…(to)


Die Fernsehfilmproduktion „Mörder auf Amrum“, die am 11. Januar im Zweiten Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde – wir berichteten – befindet sich unter den für den Adolf-Grimme-Preis nominierten Produktionen.

Prost Bestatter...
Prost Bestatter...

Im März und April 2009 wurde der Krimi auf der Insel Amrum unter der Regie von Markus Imboden produziert.

Das teilte das Adolf-Grimme-Institut bei seiner Bekanntgabe der Nominierungen zum renommiertesten Fernsehpreis Deutschlands in der vergangenen Woche in Marl mit. Die Vorab-Juroren des 46. Adolf Grimme Preises hatten aus 582 eingereichten Vorschlägen 52 Beiträge für das finale Rennen um einen der traditionsreichsten und gleichermaßen begehrten Fernsehpreise, herausgefiltert. In den drei Kategorien Fiktion, Information & Kultur und Unterhaltung werden nun insgesamt zwölf Grimme-Preisträger ermittelt.
Die in der Branche geschätzten Auszeichnungen werden am 26. März in Marl verliehen. Die Jury wird bis dahin über 52 nominierte Sendungen urteilen müssen. Das Gremium ist mit Film- und Fernsehkritikern der wichtigsten deutschen Medien sowie Wissenschaftlern besetzt. Der Adolf-Grimme-Preis ist der Fernsehpreis des Deutschen Volkshochschul-Verbandes und wird seit 1964 verliehen. Die Auszeichnungen sind nicht mit einem Geldbetrag dotiert.

Die Nominierung, des in Fachkreisen als Überflieger des Jahres bezeichneten Fernsehkrimis „Mörder auf Amrum“, trotzt den Kritikern, die sich nach der Ausstrahlung um das Image der Insel Amrum und das Wohl ihrer Bewohner große Sorgen machten und den Film bei Amrum-News mit über 60 Kommentaren bedachten. Ihrem so, stark emotionell, geäußerten Empfinden nach, hätte solch eine Produktion nie auf Amrum gedreht werden dürfen. Eher wenige Kritiker hatten es geschafft, Schauplatz und Handlung – Fiktion und Realität – klar voneinander zu trennen und die Befürworter sahen sogar eine gute Abendunterhaltung mit einem bisschen Spannung und einer gehörigen Portion Sarkasmus, bei einer hervorragenden Besetzung gegeben.
„Nüchtern dargestellt liegt es immer im Auge des Betrachters, ob einem dieser Film nun gefällt oder nicht und es wird sicherlich auch in diesem Falle eine ausreichend große Anzahl an zufriedenen Zuschauern gegeben haben“, so ein Kommentar.

Eine Auszeichnung am 26. März würde bereits den zweiten Preis für diese Produktion darstellen. Im Oktober 2009 wurde die Produzentin Claudia Schröder, Bremedia Produktion GmbH, beim Filmfest in Hamburg, mit dem TV Produzentenpreis ausgezeichnet. Die Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck überreichte der Produzentin, die von der Behörde für Kultur, Sport und Medien ausgelobte Auszeichnung. Mit “Mörder auf Amrum” realisierte Claudia Schröder die vierte Krimiproduktion mit Holger Karsten Schmidt (Buch) und Markus Imboden (Regie) für das ZDF (Redaktion Gabriele Heuser).

In der Begründung der Jury hieß es unter anderem, das die Produktion “Mörder auf Amrum” beweise, dass sich Spannung, Verbrechen und Humor im Film nicht ausschließen müssen. Obwohl in dem Kriminalfilm zahlreiche Leichen zu beklagen waren, überwiege das Lebensbejahende.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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23 comments

  1. sven-oge winckelmann

    Völlig realitätsfremd…wer zum Geier sitzt in so einer Jury??
    Filmpreis hin oder her….keine Werbung für Amrum..

  2. Diese Nominierung hat der Film mehr als verdient. Allerdings wird jetzt wieder das Gezetere und Gejammere losgehen – seufz –

  3. Der Film hat uns gut gefallen, allerdings ist das wahre Leben auf der wunderschönen Insel Amrum doch weitaus friedlicher. Wir kommen seit 1996 mindestens einmal im Jahr für mehrere Wochen auf die Insel und geniessen das Leben ohne Gewalt und Aggressionen. Hoffentlich ändert sich dieses bekannte friedliche Leben auf der Insel nicht.
    Rita und Hans Lübbecke, Bad Nenndorf

  4. Bernd Wüstenberg

    Wir (als “halbe Amrumer”, seit 40 Jahren auf der Insel “zu Hause”) konnten über diesen Film herzlich lachen. Ein Anspruch auf Realismus kann sicher nicht konstruiert werden. Aber will man das denn? Viel schlimmer das so heiß angepriesene Buch “Flucht über`s Watt”, das in schwachsinnigen Platitüden nur Langeweile erzeugt. mfg B.Wüstenberg

  5. Martina Goldapp

    Da bin ich aber froh, dass mein Geschmack nicht abartig ist.
    Wir, mein Mann und ich fanden den Film gut. Der schwarze und hintergründige Humor war spitze.

  6. Schade für die Zeit und den Strom.

  7. Kirsten Neumann

    Sehr gelungener anspruchsvoller Film. Endlich mal nicht so eine langweilige Amrum-Schmonzette. Darüber hinaus werden Flme ja auch nicht mit dem Ziel gemacht, für einen bestimmten Urlaubsort zu werben oder unbedingt der realen Welt zu entsprechen. Außerdem war die Schönheit dieser Insel doch im Fernsehen deutlich zu erleben. Aber leider müssen wir nach 20 Jahren als Amrum-Fans immer wieder erleben, dass die Kundenfreundlichkeit und der Service gegenüber Gästen in Restaurants und Geschäften leider absolut nicht dem in anderen Ulaubsregionen üblichen Standards entspricht und oft nur mit viel Urlauber-Humor zu ertragen ist. Und abends werden wirklich immer um 22.00 Uhr die Bürgersteige und Stühle hochgeklappt – egal wie schön das Wetter ist.

  8. Ich habe den Eindruck, hier können / konnten einige nicht unterscheiden zwischen einem FERNSEH-SPIELFILM und einem Werbe- Dokomentarfilm über Amrum.

    Und der Film “Mörder auf Amrum” war / ist ein Spielfilm !!

    Mir hat er gefallen, und ich hatte an einigen Stellen einen heiden Spaß.

  9. Es ist doch eigentlich nur der Film zu bewerten, unabhängig vom Drehort. Ich fand den Film einfach handwerklich und dramaturgisch nicht gut. Vieles war zu konstruiert und irgendwie aufgesetzt. Ein Krimi mit satirischen Zügen kann ja auch seinen besonderen Reiz haben, aber das war alles irgendwie „weder Fleisch noch Fisch“. Dieser Film war von vielen guten „Tatort“ – Krimis doch weit entfernt. Die Nominierung wundert mich echt.
    Und ob jetzt ein Krimi auf Amrum gedreht wurde oder nicht, diese Insel ist ein wunderschönes Stück Natur und wird für die Besucher dadurch nicht weniger reizvoll. Ich freue mich jedenfalls schon auf den Sommer und unseren Amrum-Urlaub.

  10. Kaum zu glauben. Wer weiß, wieviel Schmiergeld hier geflossen ist. Ich hoffe, weitere solche Aktionen, wie mit diesem Film bleiben künftig Amrum erspart.

  11. Ich freu mich.
    Freu mich für den Film und,
    ja und nochmal: auch für Amrum!

  12. Holger Karsten Schmidt

    Als Autor dieses Filmes freut es mich, dass diese Krimigroteske, die die üblichen Krimikonventionen unterläuft und konsequent gegen den Strich bürstet, auch von einigen Amrumliebhabern und -bewohnern geschätzt wird.
    Der Film ist natürlich nicht als Dokumentation oder Werbefilm für die Insel entstanden, er ist rein fiktiv. Für die Handlung war ein abgeschlossener Raum nötig, und da habe ich mich eben meiner Aufenthalte auf Amrum erinnert. Dort habe ich stets “schräge” Menschen getroffen. Schon als Steppke. Schräg aber mit Herz. Und mit Humor – den nicht jeder versteht…
    Danke daher an jene, die ihn zu schätzen wissen.

  13. @Holger Karsten Schmidt
    Ich glaube es wäre besser gewesen, wenn schon Amrum als Drehort verwendet wird, nicht den Namen der Insel zu nennen. Denn wenn nicht für die Insel Werbung gemacht werden sollte, dann sollte auch Antiwerbung vermieden werden, um Amrum und seine Bewohner nicht in ein falsches Licht zu rücken. Denn ist die Handlung fiktiv, so sollte dies auch der Schauplatz sein. So z.B. auch geschehen bei einem “Tatort”, der vor einigen Jahren wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt in Waiblingen gedreht wurde und in die Stadt kurzerhand in “Führstadt” umgetauft wurde.

    Aber wenn nach diesem Film viele Menschen den Eindruck haben, Amrum sei ein öder Fleck auf der Landkarte und keine Reise wert, so soll mir das eigentlich recht sein. Dann hab’ ich auch im nächsten Urlaub den Kniep fast für mich allein. 🙂

  14. Den Kritikern des Krimis empfehle ich, die Kirche im Dorf zu lassen. “Mörder auf Amrum” ist ein Spielfilm und kein Werbefilm für die Insel Amrum. Haben wir nicht schon viele “Fernsehleichen” in Krimis aus München, Hamburg oder Berlin gesehen und finden dennoch, dass dies ganz tolle Städte sind? Meiner Liebe zur faszinierenden Insel Amrum kann ein Fernsehkirmi jedenfalls nichts anhaben. Ich freue mich auf meinen Sommerurlaub 2010 auf Amrum.

  15. Ja, hört das denn überhaupt nicht auf. Ich kann das alles nicht nachvollziehen. Kein Mensch regt sich über die Rosenheim Cops auf. Wir, als Rosenheimer, nehmen es mit Humor, dass die Stadt und die Örtlichkeiten wahllos zusammengewürfelt werden und die Handlungsweise oft mehr als dürftig ist.
    Im Film war nichts zusammengewürfelt. Die Wege, die gezeigt wurden sind wir schon oft gegangen und die Handlung war nicht dürftig. Ich hatte es bereits geschrieben, dass uns der Film gut gefallen hat. Etwas anderes als die übrigen TV Schmonzetten, mit denen man uns tagtäglich zuballert. Aber, wie heißt es so treffend: Über Geschmack läßt sich streiten. In diesem Sinne, bis zum Juni 2010.

  16. Herr Michl hat es auf den Punkt gebracht. Sehe ich genau so. Bist demnächst auf Amrum!

  17. Wenn dieser Film spannend und humorvoll sein sollte, hat er sein Ziel bei mir verfehlt!
    Zum Glück sind die mir bekannten Amrumer humorvoller und nicht so vertrottelt wie die Amrumer, die in dem Film dargestellt worden sind.
    Der Grimme-Preis war bisher für mich eine Auszeichnung für Qualität – diese Meinung habe ich jetzt grundlegend geändert.

    Ein freundliches “Allaaf” an MEINE Amrumer!

  18. Den Film habe ich, wenn ich die vielen Kommentare so lese, zu meinem Glück nicht angeschaut.
    Allerdings kann ich Herrn Wüstenberg nur beipflichten, was seine Aussage über das hochgelobte Buch “Flucht übers Watt” angeht. Ich hab’s auf Amrum gekauft, auf Empfehlung einer Verkäuferin. Die Enttäuschung war riesig. Ziemlich platt und irgendwie zusammengeschustert. Nicht empfehlenswert für die Leute, die gute Krimis mögen. Der Norden hat bessere Autoren.

  19. Vasco von Aster

    Und es hat tatsächlich den Grimme-Preis für “Mörder auf Amrum” gegeben. Gratulation dazu.

  20. Die Verfilmung der gesamten Kommentare wäre sicher eine Belustigung für alle Fernsehzuschauer.

    Ich gratuliere zum “Grimme Preis”

  21. Gratulation auch von mir – den Jammerlappen hier zum Trotz ein m.E. verdienter Preis für hervorragende TV-Unterhaltung.
    Unvergessen der Schnack nach dem Ableben der Postbotin: “Sagen wir mal so, wir haben unser Postgeheimnis wieder”!

  22. Gabriele Müller

    Haha, alle motzen sich hier in Rage und der Film gewinnt mal so nebenbei den wichtigsten deutschen Fernsehpreis! Würde den Herrschaften in der Grimme-Jury mal mehr Kunstverstand zutrauen, als den Meckerköppen in diesem Forum.

  23. Auch wenn ich dieses Forum hier leider etwas spät entdeckt habe, so möchte ich dennoch etwas los werden. Dieser Film ist für eine deutsche Produktion überragend und für mich einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre überhaupt! Tolle Schauspieler, interessante Handlung, köstlicher Humor und ein sehr schöner Drehort. Kann das ganze Theater um Amrum überhaupt nicht nachvollziehen, ich kannte diese Insel nur vom Namen her und würde jetzt nur aufgrund dieses Films da gern mal hinfahren. Gäbe es diesen tollen Film nicht, dann hätte ich mich mit Amrum nie beschäftigt! So aber interessiert mich diese Insel nun, obwohl mir sehr wohl bewusst ist, daß es sich um einen Spielfilm handelt, der ganz sicher nicht die Bewohner oder das wahre Leben auf Amrum zeigt. Abschließend möchte ich nur noch hinzufügen, daß dieser Film eher eine sehr gute Werbung für Amrum ist, als das Gegenteil!

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