Welches Projekt hat die höchste Priorität…(to)

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Für die Gemeindevertreter und nun jüngst auch für die Mitglieder des Tourismusausschusses der Gemeinde Norddorf galt es, die in dem gesamtinsularen Konzept zur Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur auf Amrum definierten Projekte für ihre Gemeinde dahingehend zu beurteilen, dass sie kurzfristig eine Prioritätenliste für ihre Vorhaben erstellen können.

Das Seeheim... Projekt Ortsmittelpunkt
Das Seeheim... Projekt Ortsmittelpunkt
Nach dem insular vereinbarten Fahrplan werden die drei Amrumer Gemeinden für sich gesondert, jeweils ein Projekt in der Planungsreife soweit vorantreiben, dass bis zum Herbst verlässliche Zahlen als Grundlage für die weitere Vorgehensweise zur Realisierung vorliegen. In Norddorf standen dabei zur Diskussion die Bereiche Ortsmittelpunkt – der Bereich des „Seeheims“ und der Amrum Touristik Norddorf, der Strandbereich „alle Wetter Strandwohnzimmer“ – mit den Gebäuden „Strand 33“ und „Badekabinenhaus“, sowie das „Maritur“- ehemaliges „Dünenbad“.

Das ehemalige Dünenbad
Das ehemalige Dünenbad
Wie unterschiedlich dabei die Auffassungen und Bewertungen der einzelnen Mitglieder der Gremien zu den jeweiligen Einrichtungen im Ort sind, wurde bei den Sitzungen recht deutlich. Die Angst um eine finanzielle Unbeweglichkeit, die nach der Realisierung eines Projektes, wie zum Beispiel das „Maritur“ im ehemaligen „Dünenbad“, einhergehen könnte, klang deutlich an. Für den Gemeindevertreter Heinrich Johannsen war zum Beispiel klar, dass der Ortsmittelpunkt Priorität habe. Wenn mann sich das „Seeheim“, in dem auch das Kino untergebracht ist, anschaue, dann zeige sich eine überaus schlechte Substanz des Hauses. Aufgebrochenes und feuchtes Mauerwerk bot im Winter eine ideale Angriffsfläche für den Frost. Als Ergebnis sind unter anderm auch Durchfeuchtungen im Kinosaal zu beklagen. Mann könne nicht darauf warten, dass sich nach der Realisierung der Projekte am Strand, die Gemeinde erst wieder finanziell berappelt, um dann im Ortsmittelpunkt wirken zu können. Eine kleingehaltene Investition im „Maritur“, die mit entsprechendem Augenmaß durchgeführt werden sollte, schwebe ihm da eher vor.

Probleme am Seeheim werden sichtbar...
Probleme am Seeheim werden sichtbar...
Für Gemeindevertreter Christoph Decker stellt sich die Frage: „Warum müssen wir jetzt schon wieder eine Rolle rückwärts machen? Die Zeit laufe davon und die Projekte im Bereich Dünenbad und Strand wären seines Erachtens planerisch deutlich weiter voran, als der Ortsmittelpunkt. Da für den Außenbereich am Strand ohnehin ein rechtsgültiger Bebauungsplan erstellt werden muss, um die dort befindlichen Bauten in ihrem Bestand zu legitimieren und die Planungen für die nächsten Jahrzehnte festzulegen, bestünde dort ohnehin planerischer Handlungsbedarf. Hierfür müsse man bereits heute die baulichen Feinheiten genauestens festgelegen. Wenn dies nicht geschehe, hätte man für spätere Erweiterungen und Veränderungen in diesem Bereich keinen Handlungsspielraum mehr. Die bisherige Planung für das Seeheim habe auch gezeigt, dass nach Expertenmeinung, die Investition durch die Gemeinde in der vorliegenden Fassung finanziell wohl nicht zu händeln sei.
Der bisherige Tourismusausschussvorsitzende Jens Quedens hatte bereits Anfang Mai alle seine politischen Ämter niedergelegt. Dieses Vorhaben hatte er schon bei der Kommunalwahl formuliert und nun umgesetzt. Laut der Liste rückte vom Norddorfer Bürgerblock, Freddy Flor nach. Anfang Juni werden dann auf der Gemeindevertretersitzung die entsprechenden Formalien der Verpflichtung erledigt und auf der TA-Sitzung der neue Vorsitzende gewählt.
Freddy Flor zeigte sich hoch motiviert und brachte anhand von Zeichnungen und einer konzeptionellen Zusammenfassung der Infrastrukturplanung, die er mit Gunnar Hesse – stellvertretender TA-Vorsitzender, gemeinsam ausgearbeitet hatte, neue Ideen und Vorschläge für die Umgestaltung des Bereichs des Badekabinenhauses und des Strand 33 vor. „Unsere Ideen müssen für Jahrzehnte taugen und bei solch einer weitläufigen Betrachtung sind sicher auch Visionen gefragt. Wichtig ist es, dass die Gemeinde weiß, wohin der Weg führen soll und dies kurzfristig durch eine noch festzulegende Prioritätenliste definiert wird.
Wie schlecht es um die bauliche Substanz bestellt ist, sieht man anhand des „Seeheims“ im Ortsmittelpunkt allzu deutlich. Hier wurden Notreparaturen vereinbart. Aber auch das ehemalige „Dünenbad“ kann in diesem Zustand der Lethargie nicht ewig durch einen Zaun „geschützt“ dahinsiegen.
Gemeindevertreter Peter Heck-Schau erinnerte daran, dass ein Architekt nur für einen Bauherren arbeiten könne, wenn der wüsste was er überhaupt wolle.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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One comment

  1. katja hoffmann

    …tja …wie war das…wann wurde das “ständerhaus “abgerissen …???…und seit wann wollte man was wegen dem “seeheim” unternehmen……viel glück bei allen weiteren beschlüssen und darauf das dann auch mal was passiert…vgr.katja hoffmann

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