Die erste Etappe auf dem Weg in die neuen heimischen Gewässer…(to)


Unter großem Medieninteresse legte heute das neue Flaggschiff der Wyker Dampfschiffs Reederei, die MS „Uthlande“, von den St. Pauli Landungsbrücken ab.

Endlich unterwegs... (Foto: Thomas Khäding, Hamburg)
Endlich unterwegs... (Foto: Thomas Khäding, Hamburg)

Mit rund 70 geladenen Gästen an Bord manövrierte Kapitän Christ Tholund den 75,876 Meter langen und 15,80 Meter breiten Neubau, mit der noch bis zur Taufe bestehenden Bezeichnung „NB 1228“, völlig entspannt von der Pier ins Elb-Fahrwasser.

Das neue Flottenmitglied wurde vor dem Ablegen in einem Festakt auf dem Dach über der Brücke von Rüdiger Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der „Sietas-Werft“, vor surrenden Fernsehkameras offiziell übergeben.

Kapitän Christ Tholund und Geschäftsführer Axel Meynköhn
Kapitän Christ Tholund und Geschäftsführer Axel Meynköhn
Punkt 11.30 Uhr hieß es somit erstmals „Leinen los“ auf der Fahrt ins zukünftige Einsatzgebiet nordfriesisches Wattenmeer. „Für mich ist dieser Augenblick überwältigendes Gefühl“, versichert Kapitän Tholund, der für erste Passage den Hafenlotsen Arne Wegner an seiner Seite hatte. Am Abend hatte der erste Mann an Bord die Fähre bei der Sietas Werft abgeholt und sich dabei mit der neuen Antriebstechnik – vier Voith-Schneider-Antriebe sorgen für Vortrieb und hervorragende Manövriereigenschaften – vertraut machen können.

Kernstück der neuen Antriebstechnik sind die Voith Schneider Antriebe über Welle angetrieben
Kernstück der neuen Antriebstechnik sind die Voith Schneider Antriebe über Welle angetrieben
Auch Kapitän Henning Lorenzen, der ebenfalls das neue Flaggschiff führen wird, hatte ein wachsames Auge auf die neue Technik. Wie es auf Kreuzfahrtschiffen auch Gang und gebe, ist, begleiteten auch hier Werftmitarbeiter die Überführungsfahrt. Zumal auch noch diverse Messungen im Betrieb anstanden und Kleinigkeiten noch nach zu justieren sind.
Für die zahlreichen Schaulustige auf der Brücke bot sich die einmalige Chance das Geschehen hautnah mitzuerleben. Dabei zeigte sich die Höhe der Brücke über Wasserspiegel schon als deutlich hoch. „Die etwas nackig dastehenden Abgasrohre, die doch ins Auge fallen, sind der besseren Sicht des Kapitäns geschuldet. Eine Verkleidung zu einem traditionellen Schornstein hätte zu viel Sicht gekostet“, erklärt Maschinist Hans Lunks, der die Planung und Ausführung aktiv begleitete.

Maschinist Lars Ole Heinke
Maschinist Lars Ole Heinke
Mit drei kräftigen Signaltönen verabschiedete sich das neue seit September auf der Hamburger „Sietas-Werft“ gebaute Flottenmitglied der WDR, das die alte „Uthlande“ ablösen wird, aus der Hansestadt. Dabei zog die neue „Uthlande“ die Blicke der Menschen auf den Ausflugsschiffen, Hafenfähren und an den Elbufern auf sich.
Für die Überfahrt könnte das Wetter gar nicht besser sein, waren sich die Crewmitglieder einig. Für die Gäste an Bord, die sich aus Medienvertreter, geladenen Gästen, Geschäftspartnern, WDR-Mitarbeitern und Altgedienten sowie einem sichtlich zufriedenen Axel Meynköhn zusammensetzten, bot sich ein toller Eindruck entlang der Elbufer Richtung Glückstadt.

Das neue Restaurant...
Das neue Restaurant...
Geradezu sanft gleitete die neue Doppelendfähre dann der Elbmündung entgegen. Vorbei am Museumshafen Övelgönne, Blankenese und der Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel. Vom Schulauer Fährhaus wurde das WDR-Schiff mit Musik und freundlichen Worten aus dem Hamburger Hafen verabschiedet.
In Höhe von Teufelsbrück übergab der Hafenlotse an den Elblotsen Holger Schacht, der die Verantwortlichkeit bis Brunsbüttel trug. Inzwischen erhöhte Tholund die Geschwindigkeit auf zwölf Knoten, was auf einem Monitor im Salon genauestens nachvollzogen werden konnte. Der Salon präsentierte sich überaus hell und durch die raumhohen Fenster als sehr aussichtsfreundlich.

Riesig... das Autodeck
Riesig... das Autodeck
Das Autodeck, das über einen Fahrstuhl und Treppenniedergänge zu erreichen ist, beeindruckte durch seine großen Abmaße. Der Sicherheit an Bord des 16,5 Mio. teuren Neubaus wurde getreu der Philosophie der Reederei Rechnung getragen. Die ausgebrachten Rettungsinseln sind im Notfall über Rutschen direkt zu erreichen, ohne dass ein Passagier die Bordwand runter klettern müsste. „Eine umfassende Sicherheitsübung hat die sechsköpfige Mannschaft und die sechs Stewarts auch bereits absolviert“, erklärte Kapitän Tholund.

Hochmoderne Feuerlöchanlage...
Hochmoderne Feuerlöchanlage...

Unter Deck ist eine hochmoderne Feuerlöschanlage verbaut, die über Sensoren angesteuert mit einem Hochdrucksystem das Wasser vernebeln würde und so im Ernstfall eine effektive Löschleistung bereits in der Entstehungsphase eines Feuers erreichen würde.

Ab dem 15. Juni geht dann für den Neubau der Ernst des Lebens los. Dann wird der Linienverkehr zwischen Dagebüll und den Inseln Föhr und Amrum aufgenommen.
Hier noch ein Film von Thomas Khäding…
Noch an den Landungsbrücken...
Noch an den Landungsbrücken...
Die neue Beschriftung...
Die neue Beschriftung...
Das neue Sonnendeck...
Das neue Sonnendeck...
Verantwortlich für den Artikel: Thomas Oelers
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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10 comments

  1. Herzlich Willkommen Uthlande 5,
    jetzt zählt die “Vorgänger-Uthlande” ihre letzten Tage und hat dann endlich ausgedient. Den Passagieren wurde auf diesem inzwischen über 30 Jahren altem Schiff zuletzt so einiges zugemutet, doch die Uthlande 4 ist nun bald Geschichte und das ist auch gut so!
    Die neue Uthlande kreuzt seit nunmehr zwei Stunden – knapp 10 Meilen vor Amrum auf der Höhe von Norderoogsand – um sich pünktlich gegen 13:45 Uhr vor Amrum zu zeigen. Dort wird Sie gebührend unter voller Beflaggung von den anderen “Wattenmeerkreuzern” empfangen, ehe es dann weiter in den Heimathafen Wyk geht.
    Am 11. Juni wird Sie dort getauft und soll dann ab dem 15. Juni den Fahrplan Dagebüll-Wyk-Wittdün aufnehmen. Allerdings wird es mit dem Seitenausstieg noch dauern, da die Fussgängerbrücken auf den Fähranlegern noch nicht vorhanden sind. Die Fördergelder wurden vor Kurzem übergeben und somit kann mit der Bau der Brücken begonnen werden und ab Sommer 2011 dann der lang ersehnte Seitenausstieg.
    Wir freuen uns auf das neue Schiff – auch auf AMRUM.

  2. Schlitzke Christina u. Bernhard

    Der Uthlande und ihrer Besatzung allzeit gute Fahrt!

  3. Gerd Hackmann

    Herzlichen Glückwunsch an die WDR zur neuen Fähre und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Sieht sehr gut aus und wer weiß, vielleicht fahren wir im November von Dagebüll nach Amrum mit diesem neuen Schiff. Mal sehen, wie es der Fahrplan einrichtet…

  4. Heinz Paulsen

    Nun kann der Reeder auch gleich die Fährpreise anheben, sind eh schon eine frechheit, zum wohle der Aktionäre.
    Die WDR braucht dringend Konkurenz.

  5. Schon wirklich beeindruckendes Schiff. Also Glückwunsch und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel.

    Übrigens eine tolle Geschichte, die Fahrkarten am 11. Juni für 1,– Euro zu verkaufen.

    Ben Hansen

  6. Hallo Herr Paulsen,

    da gebe ich Ihnen völlig Recht. Die Preise sind eine Sauerei. Daher schlage ich vor, Sie gehen zur WDR und zeigen denen mal, wie´s geht. Um die Fahrpreise zu senken hier einige Sparmaßnahmen als Vorschläge von mir:

    – Sie ignorieren die letzte Gebührenerhöhung der Hafengesellschaft
    – Sie fordern von den Mineralöllieferanten die durchschnittliche Dieselpreiserhöhung von 21 Cent / Liter der letzten 12 Monate zurück
    – Sie ignorieren die letzte von der Gewerkschaft durchgedrückte Gehaltserhöhung für das Personal
    – Sie holen die alten Linienbusse auf die Inseln zurück

    Grob geschätzt sparen Sie so mal rund 2,5 Mio. Auf die Tickets umgelegt, ist das eine satte Preissenkung von bestimmt 10 – 12 Cent / Ticket.

    Als nächstes verzichten Sie darauf, Rücklagen für anstehende Investitionen zu bilden. Die Deppen der WDR bezahlen ihre Anschaffungen doch tatsächlich selber und nutzen keine Kredite oder Fördergelder. Das bringt bestimmt auch noch mal 10 Cent je Ticket.

    Mit kaufmännisch seriösem Gruß
    B. Hansen

    P.S. Werden Sie doch Aktionär 😉

  7. Heinz Paulsen

    Moin Ben,
    schon richtig, dann wundere ich mich nur warum der Ticketpreis nicht auch nur um ein paar cent gestiegen ist!?
    Ein Beispiel. vor einem Jahr habe ich für einen kleinen Anhänger ca.35 euro bezahlt. jetzt sind es 99 euro!
    Es gab die dann die sogenannte schleppgebühr, das hies, wenn einen Anhänger vom Personal von und an Bord gezogen wurde durftest gleich pro zug 7,50 Euro zum normalen ticket dazu bezahlen, ergo hat man selbst den Anhänger rauf und runter gezogen, das passte aber der WDR nicht, also wurde diese Gebühr einfach umbenannt in Stau und Verladegebühr und gleich einen euro erhöht, wie gesagt das kommt zum Ticket dazu.
    Also bezahle ich nicht nur 99 euro für den Anhänger sondern kommt gleich noch 17 Euro Stau und Verladegebühr dazu.
    Ich brauche keine neue Fähre oder einen neuen Bus, ich möchte einfach nur eine bezahlbare Verbindung zum Festland und zurück haben.
    Schau dir einfach mal die Preisentwicklung der PKW,s an. Heute wird cm genau abgerechnet, weil sich viele Leute kleinere Autos zugelegt haben.
    Nonnsens auch wenn du einen Schlepper mit Frontlader hast, machst den Frontlader ganz hoch ist dieser genau so lang wie der Schlepper, aber der ist nun mal dran also Wird die Länge berechnet als wenn der unten ist, ergo wird der Abgebaut wenn damit zum Festland mußt. Genauso ist es mit der Hydraulik dort wo die Ackerschiene dran kommt. diese rad ca 15-20 cm hinter die Hinterräder raus, wird mitgerechnet, also auch diese Abbauen, sparst knappe 50 Euro wenn beides abbaust.
    Könnte noch viel mehr Beispiele bringen.
    Ich bin und bleibe dafür das Monopol der WDR muß fallen, wer die Fähre nur einmal im Jahr braucht kann den Preis verschmerzen, aber die die davon abhängig sind und teils mehrmals im Monat brauchen werden einfach zu stark belastet.
    Meinetwegen lass die Russen mit einem Seelenverkäufer kommen, ich arbeite um zu leben, aber lebe nicht um zu arbeiten und raffgierigen Aktionären mein sauerverdientes Geld in den Rachen zu werfen.

    Leever Duad as Sklave

  8. Barbara Strauss

    Ihr könnt noch so rumnörgeln,die neue Fähre bleibt,und die Preise könnt Ihr auch nicht ändern.Ich freue mich schon,wenn ich am 18.06.mit der neuen Fähre zum Festland oder abends nach Amrum zurück fahren kann.

  9. Martina Karlisch

    Kapitän Tholund und seiner Uhtlande,seiner Mannschaft,allzeit Gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.LG Martina.

  10. Im Vergleich zu den Salons der anderen Fähren kann man nur sagen, dass es äußerst bequem ist auf der neuen Uthlande auf Holzstühlen zu sitzen! Echt unfassbar. Da bezhalt man immer mehr bei der Reederei und dann muss man in so kahlen und sterilen Salons sitzen. Kein Teppich, keine Pflanzen, keine bequemen Polster… Athemberaubender Fahrkomfort zu athemberaubenden Preisen!

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