50 Jahre DFK-Familienzeltplatz auf Amrum…(kr)


Vom Amrumer Leuchtturm aus ist es gut zu sehen, das 2,5 Hektar große Gelände des DFK-Familienzeltplatzes auf Amrum, ansonsten liegt er versteckt mitten im Naturschutzgebiet in den Dünen.

Die Luftballons kündigen es an...
Die Luftballons kündigen es an...

„Nirgendwo gibt es einen Campingplatz, bei dem Eiderenten neben den Zelten brüten und es hinter der Anmeldung eine Sturmmöwenkolonie gibt“, erzählte Georg Quedens, seit 40 Jahren Naturschutzbeauftragter der Insel Amrum, und aus diesem Grund kein Unbekannter auf diesem ungewöhnlichen Campingplatz. Außerdem berichtete er, wenn er im Winter das Gelände dieses Zeltplatzes betreten würde, könne man nicht erkennen, dass hier im Sommer bis zu 500 Menschen gleichzeitig leben. Dies läge auch an den Gästen des Platzes, sagte Carl-Hermann Klüßendorf, die er als „Genießer, Liebhaber und Naturschützer“ beschrieb. Er war als ehemaliger Kurdirektor maßgeblich und mit viel Überzeugungsarbeit daran beteiligt, dass dieser Zeltplatz seine besondere Lage behalten konnte und nun bereits seit 50 Jahren in dieser Form existiert. Die beiden Herren waren aus diesem Grund zwei der vielen Ehrengäste der 50-Jahrfeier am 17. Juli 2010, unter denen auch die Tochter des verstorbenen „Urgründers“ Herbert Schultz Regine Morrigan war.

Viel Spass bei den Kinderspielen...
Viel Spass bei den Kinderspielen...

Bereits am Vormittag bot der ASN e.V. (Amrumer Sport- und Naturverein) für die vielen Kinder des Zeltplatzes jede Menge Spiele und andere Aktivitäten an: Kinderschminken, Muschelketten basteln, Schubkarren-Slalom, Dosenschießen u.v.m. Außerdem sangen alle zusammen mit Kurt Walter und Hanneli Borchers, beides Stammgäste und bereits seit Jahrzehnten für die musikalische Unterhaltung zuständig, Lieder aus dem inzwischen beachtlichen Repertoire an eigenen Amrum- und Zeltplatzliedern. Der Beginn der „Kaffeetafel“ mit Kuchen von der Bäckerei Claußen verschob sich ein wenig durch den am Nachmittag heftigen Regenguss, aber die Damen vom ASN e.V. hielten tapfer im Kaffeezelt durch und kochten schon einmal kannenweise vor. Auch die Einweihung der neuen Seilbahn schob sich durch diese kurze Unterbrechung des sonst sonnigen Tages ein wenig nach hinten und wurde trotzdem ein schönes Ereignis mit weiteren Spielen und viel Gesang. Auf dem Platz zwischen Empfangshütte und Waschhaus gab es jede Menge Sitzgelegenheiten sowie je einen Getränke- und Cateringstand vom Hotel Friedrichs. Die durch den starken Regen entstandene Pfütze gefiel vor allem den Kleinsten, die begeistert plantschten. Auch die Ehrengäste hatten sich nun versammelt, um nach einer kurzen Einführungsrede der Vizepräsidentin und Redakteurin des DFK Michaela Töpper selbst jeweils einige Worte an die Zeltplatzgäste zu richten. Den Anfang machte Bürgermeister Jürgen Jungclaus, dessen Gemeinde Wittdün den Platz an den DFK verpachtet, und die zur 50-Jahrfeier eine Sitzbank stiftete „für die ein oder andere Ruhepause“.

Georg Quedens, Regine Morrigan, Dirk von Renesse, Michaela Töpper,  Jürgen Jungclaus, Carl-Hermann Klüßendorf,
Georg Quedens, Waldtraud von Renesse, Dirk von Renesse, Michaela Töpper, Jürgen Jungclaus, Carl-Hermann Klüßendorf,

Keine Ruhepause hatte sich Dirk von Renesse in seiner langen Amtszeit als Verwalter des Platzes gegönnt. In seiner Rede berichtete er über die Geschichte des Platzes von 1960 an, damals noch ohne befestigten Weg durch die Dünen und ohne Sanitäranlagen. Bis 2001 hatte er den Zeltplatz geleitet und war an allen bis dahin durchgeführten Baumaßnahmen beteiligt. Er erinnerte sich an schwere Arbeiten wie die Aufstellung des Zauns zur Begrenzung oder die Probleme bei der Umstellung vom Plumpsklo auf die jetzige Toilettenanlage. Ohne seine Familie, die er dankend erwähnte und die bis auf seine verstorbene Tochter Gerhild vollzählig versammelt war, und einige fleißige Gäste wie z.B. Otto Bonn wäre dies aber nicht zu schaffen gewesen, sagte er. Und so ist ein Zeltplatz entstanden, den es nicht noch einmal gibt, und „dessen Faszination schwer zu erklären sei, aber wer ihn erlebt hat, kann es verstehen“ wie es Michaela Töpper so schön in ihrer Ansprache ausdrückte. Im Anschluss an die Reden und Danksagungen an die vielen Helfer, wie Birgit Jokisch von der DFK-Zenralstelle in Hannover und natürlich auch das derzeitige Verwalter-Ehepaar Pagel, gab es zuerst Musik für die Kleinen mit viel Animation von Nadine, die sonst das Kinderprogramm der Amrum Touristik durchführt, und dann bis in die Nacht hinein Musik von DJ Olli.

Verantwortlich für diesen Artikel: Katrinna Reichel
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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