Regen und Sturm satt …(to)


Gestern gab es einen weiteren Vorgeschmack auf die bevorstehende Herbst- und Wintersturmsaison.

Absolut souveränen Eindruck hinterlassen... die neue Uthlande
Absolut souveränen Eindruck hinterlassen... die neue Uthlande

Mit enormer Kraft pustete das von Nordwest hereingezogene Sturmtief „Imogen“ über die nordfriesische Küste hinweg. Berichteten Insulaner, die gerade in Hamburg waren über einen sehr sonnigen und noch angenehm warmen Tag, mussten sich die Insulaner und Gäste der Inseln mit einem Wind, der in Böen Orkanstärke erreichte, arrangieren. Dieser sorgte dafür, dass die Wyker Dampfschiffs Reederei am Nachmittag ihren Fahrplan aussetzte. Nachdem die „Rungholt“ in Dagebüll so massiv gegen die Kaimauer gepresst wurde, dass ein sicheres Ablegen unmöglich erschien, fällte die Reederei in Abstimmung mit den Kapitänen die Entscheidung, den Fahrplan einzustellen. Hier geht die Sicherheit klar vor, so die Reederei. Diese Entscheidung hatte die Adler-Reederei für den „Adler-Express“ bereits am Morgen getroffen und die Fahrten von Nordstrand nach Sylt ausfallen lassen.

Lediglich Kapitän Christ Tholund legte mit der „Uthlande“ noch zur letzten Fahrt von Dagebüll ab. Durch die vier Voith-Schneider-Antriebe des Schiffes war er mit der Manövrierfähigkeit des Schiffes klar im Vorteil. „Ob die Fahrt auch noch bis nach Amrum führen würde, war beim Ablegen am Nachmittag noch nicht klar, so die Disposition der WDR. Sichtlich froh über ihre Ankunft gegen 18.30 Uhr in Wittdün, waren die Passagiere dann doch allemal. „Für mich hat das Schiff einen absolut souveränen Eindruck hinterlassen. Die Fahrt war völlig entspannt und ruhig“, lobte ein Amrumer die „Uthlande“.
„Alles was nach Föhr will kann mitfahren“, verkündete der Steuermann und machte vorsorglich klar, dass es im Wyker Hafen aber nicht mehr weiter ginge. Die „Schleswig-Holstein“ blieb derweil als Übernachtungsmöglichkeit für gestrandeten Passagiere in Wittdün liegen. Im Wyker Hafen sorgte sich derweil bereits die Besatzung der„Nordfriesland“ um die rund 250 Übernachtungsgäste und schaffte Decken für die Nacht heran. Für den heutigen Tag sieht die Reederei ihre Abfahrten wieder nach Fahrplan vor.
Sintflutartige  Regenschauer...
Sintflutartige Regenschauer...
Gepaart mit sintflutartigen Regenschauern bereitet das Tiefdruckgebiet auch noch so manchem Keller eine böse Überraschung. Speziell die Besitzer von Reetdachhäusern mussten gegen die Wassermassen ankämpfen, die von der Traufe herunterstürzten und ihren Weg in die Lichtschächte der Keller fanden. „Wir kamen uns vor wie im U-Boot, bei dem die Nieten gerissen sind. Durch das geschlossene Fenster schoss das Wasser in den Keller“, resümierte eine Bewohnerin und saugte das Wasser weiter auf, um so den Wasserschaden einzudämmen.
In der sogenannten Bahnhofskurve versagte die Straßenentwässerung ebenso ihren Dienst unter den Massen aus Wasser und Sand, die sich den Waasterstigh und Strunwai herunterstürzten.
"Land unter"
"Land unter"
Im Seezeichenhafen Wittdün hieß es erneut; Brücken unter Wasser und kein Sportbootbetrieb.
Strandübergang Norddorf
Strandübergang Norddorf
Am Strand in Norddorf herrschte bereits Herbststimmung. Nur wenige Spaziergänger trauten sich bei dem Wetter an den Strand. Die
Strandkorbvermieter hatten für diesen Tag ihre Arbeit bereits erledigt und die Körbe auf höher gelegene Strandabschnitte verbracht. Auf Mietanfragen mussten sie sicherlich nicht warten.
"Badestrand" in Nebel
“Badestrand” in Nebel
Strandübergang Nebel
Strandübergang Nebel
Bohlenweg vom Nebler Strand...
Bohlenweg vom Nebler Strand...
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers
Fotos: Thomas Oelers und Kinka Tadsen
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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9 comments

  1. Hans-Dieter Janssen

    Kompliment für die aktuelle Berichterstattung und die Bilder
    an Kinka Tadsen und Thomas Oelers..
    Die ” Uthlande” scheint besser zu sein, als ihr Ruf.

  2. Auch von mir Lob und Dank für den Bericht und die vielen Fotos! Ich hab bis jetzt nur den Spätsommer auf Amrum erlebt, bitte mehr solche Berichte.

    Voith-Schneider 4 LIFE 😀

  3. Wir waren auf der “Uthlande” dabei, uns hat diese Sturmfahrt gefallen! Die Fähre lag wirklich gut im Wasser, es war kaum Seegang zu spüren. Sind aber glücklich, noch auf der Insel angekommen zu sein!

  4. Ein wirklich wahrhaftiges Naturerlebnis an und auf der Nordsee und dazu die beeindruckenden Fotos 😉 Ich habe es auch als langjährige (über 26J) Amrum Besucherin und Hobby-Fotographin schon erlebt, wie z.B. letztes Jahr 4.September 2009 STURMFLUT in Dagebüll und Fährverkehr eingestellt. Mein Mann und ich saßen mit einem sehr kranken Insulaner (Amrumer) in Dagebüll 7h fest. Doch Ede sagte immer wieder zu mir: “Bleib ruhig, die Fähre kommt und wird schon irgendwann wieder fahren.” Ede war über 30 Jahre auf der “Eiswette” gefahren und sprach aus Erfahrung. Er hatte Recht um 18.30h konnte die Fähre wieder in Dagebüll an und ablegen, um die wartenden Passagiere nach Amrum und Föhr zu fahren.
    Dieses Erlebnis werden wir nie vergessen.
    Mit lieben Grüßen vom Kleintierhof aus Theresienhof an unsere Lieblingsinsel Amrum von Uta Borchert mit Familie

  5. meine fresse ist das ein sturm hoffentlich ist dem strand33 nichts passiert

  6. Schade,wir waren im August da.

  7. war für mich ein super geburtstag´s geschenk… sturm auf amrum ist immer was für mich….

  8. Waren schon oft auf Amrum,aber immer zur falschen Zeiz.Der Tag kommt bestimmt,wo wir dieses auch mal erleben dürfen.
    Tolle Bilder………….

  9. Habe die letzte Woche live auf Amrum erlebt.
    Es war für einen Großstädter (Berliner) ein herrliches Schauspiel.
    Am Strand laufen hieß am Mittwoch gesandstrahlt zu werden.

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