Für den Neubau schon mal den Platz geräumt…(to)


Nach den anfänglichen Verzögerungen des Starts zum Abriss des Grundschultraktes und der Sporthalle der Öömrang Skuul, bereiten nun die Mitarbeiter der auf Abbruch spezialisierten Firma „Bodo Freimuth“ aus Bülkau bei Cuxhaven den Gebäuden ein jähes Ende.

Für den Hydraulikbagger ist der Abbruch eine leichte Übung...
Für den Hydraulikbagger ist der Abbruch eine leichte Übung...

Bereits Ende dieser Woche sollen beide Bauten am Boden liegen und Geschichte sein, konnte Christian Stemmer, Leiter des Bau- und Planungsamts beim Amt Föhr-Amrum, auf der jüngsten Amtsausschusssitzung den Mitgliedern im Zuge eines Sachstandsberichts verkünden. Der Grundschultrakt lag bereits in verschiedenen Haufen vorsortiert am Boden und nur die Bodenplatte zeugt noch von der einstigen Existenz.

Sahen die Entscheidungsträger Anfang der 1970er Jahre in dem sogenannten Neubau an die 1967 erbaute Dörfer Gemeinschaftsschule eine Übergangslösung, so zeigte sich doch im Laufe der Jahrzehnte, dass die Schülerzahlen der folgenden Jahrgänge einen Verzicht auf die zusätzlichen Klassenräume nicht zuließen.
Untersuchungen seitens des Amt Föhr-Amrum hatten 2009 ergeben, dass der Aufwand zur Sanierung und Anpassung an die heutigen Anforderungen an Wärmedämmung, Schall- und Brandschutz der Bausubstanz, nicht im Verhältnis zu den Kosten eines Neubaus stehen würden. Damit war der Beginn des Endes des „Provisoriums“ faktisch nahezu besiegelt. Die Verantwortlichen, die für die Kinder der Insel ein Bildungsziel umzusetzen haben, sahen die Notwendigkeit, über den Tellerrand eines reinen Ersatzes für die Grundschulklassen hinwegzusehen. Anforderungen an das heutige Lehrkonzept und die Umsetzung von Vorgaben zur verbesserten Förderung der Entwicklung der nächsten Generation flossen in die Entscheidungsfindung ein. Neben der zweckgebundenen Entscheidung des Neubaus von Klassenräumen zeichnete sich schon bald ab, dass auch die bestehende Einzonen-Turnhalle nicht den heutigen Anforderungen genüge und ebenfalls einem Neubau weichen müsse.
Vor dem Turnhallenabriss wird schon mal sortiert...
Vor dem Turnhallenabriss wird schon mal sortiert...
Wurden früher noch Häuser im Ganzen mit dem Bagger eingerissen und abgefahren, ist es heute die große Aufgabe der Abbrecher, die verschiedenen Materialien sauber zu trennen und der Verwertung entsprechend zuzuführen. Belastete Werkstoffe wurden entsprechend im Ganzen abgeschraubt beziehungsweise ausgebaut und in sogenannte Bigpacks luftdicht eingetütet. „Die Demontagearbeiten der mit Asbestfasern versetzten Fassade konnten wie geplant vor dem Schulanfang nach den Herbstferien abgeschlossen werden und verliefen ohne Faserbelastung“, erklärte Christian Stemmer auf unsere Nachfrage.
Der Faserzemententsorgung wird besondere Beachtung geschenkt...
Der Faserzemententsorgung wird besondere Beachtung geschenkt...
Bei dem Auftragnehmer handelt es sich um das Unternehmen, das in der Submission mit seinem Angebotspreis an dritter Stelle stand. Aufgrund des späteren Nichtantritts des Auftragnehmers und dem Verzicht des zweit günstigsten Unternehmens kam Fa. Freimuth zum Zuge. Der einstige Zeitplan für den Abriss wurde durch diesen Umstand ausgehebelt, sodass nicht in den Sommerferien, sondern erst in den Herbstferien mit dem Abbruch begonnen werden konnte. Das Amt Föhr-Amrum klagt von dem erstbeauftragten Unternehmen nun Schadensersatz ein. Die Unterbringung von Mitarbeitern der Auftragnehmer in mitgebrachten Campinganhängern auf dem abgesperrten Schulgelände, konnte aufgrund der bestehen Gemeindesatzung nicht stattgegeben werden. „Wir stehen hier in der Vorbildfunktion und für unsere Maßnahme möchten wir auch keine Ausnahme beantragen. Die Firma, die im Sommer die energetische Dachsanierung durchgeführt hat, hat sogar 14 Leute in Quartieren untergebracht. Dann sollte dies in der Nebensaison doch erst recht möglich sein“, so Stemmer.
„Aufgrund der Leistungsfähigkeit des Abbruchunternehmens prüfen wir gerade, ob ein weiterer Teilbereich, der eigentlich später vom Rohbauunternehmen abgebrochen werden sollte, nun auch schon zurückgebaut wird“, beschreibt Stemmer die derzeitige Planung. Dann würde sich das für den 11.November vorgesehene Ende der Abbrucharbeiten um 14 Tage nach hinten verschieben. Eine Eingabe eines Bewerbers für den Rohbauauftrag beim Innenministerium verhinderte bisher die Vergabe des Teilloses an das Unternehmen mit dem wirtschaftlichsten Angebot. „Dieser Umstand beeinflusst aber nicht unseren Bauzeitenplan. Nach der neuesten Aufstellung ist die Fertigstellung für März 2013 vorgesehen“, so Christian Stemmer.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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