Niebüller Hubschrauber fliegt 1.230 Einsätze… (Pressemitteilung)


Seit über sechs Jahren ist in Niebüll ein Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung stationiert.

 „Christoph Europa 5“  landet fast überall...
„Christoph Europa 5“ landet fast überall...

Viele Patienten verdanken ihm ihr Leben. Allein im vergangenen Jahr startete der rot-weiße Hubschrauber 1.230-mal zu Rettungseinsätzen. Damit blieb die Einsatzstärke auf dem hohen Vorjahresniveau (2010: 1.284 Einsätze).

Im Notfall zählt jede Minute bis zum Beginn der klinischen Therapie: Je schneller z.B. bei Herzinfarktpatienten mit einer Herzkatheter-Behandlung begonnen werden kann, desto größer sind die Überlebens- und Heilungschancen der Patienten. Deshalb gehörten von Januar bis Dezember lebensgefährliche Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu den häufigsten Alarmierungsgründen von „Christoph Europa 5“. Aber auch Patienten mit Brandverletzungen, Vergiftungen oder Krampfanfällen mussten notärztlich behandelt werden. Allein 394 Traumapatienten, die bei Verkehrs- oder Freizeitunfällen verletzt wurden, verdanken der Niebüller Besatzung schnelle medizinische Hilfe. Auch Kinder waren auf „Christoph Europa 5“ angewiesen: 2011 versorgte die DRF Luftrettung von Niebüll aus 80 kranke oder verletzte Kinder.

2011 leistete der Niebüller Rettungshubschrauber zu 60 Prozent Einsätze im Landkreis Nordfriesland, zu 23 Prozent Einsätze im Landkreis Schleswig-Flensburg, zu vier Prozent Einsätze in Flensburg und zu drei Prozent Einsätze im Landkreis Dithmarschen. Zwei Prozent aller Rettungseinsätze führten die Besatzungen von „Christoph Europa 5“ in die Landkreise Steinburg, Segeberg, Rendsburg-Eckernförde, Pinneberg, Ostholstein sowie nach Neumünster und Kiel. Neben seinen Einsätzen im nördlichen Schleswig-Holstein wird der Hubschrauber auch für Rettungseinsätze in Süddänemark alarmiert. Grenzüberschreitend war die Besatzung 87-mal in Dänemark im Einsatz.

„2011 war ein besonders einsatzstarkes Jahr in Niebüll“, erinnert sich Pilot und Stationsleiter Jürgen Voiss. „Ein Kindernotfall ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Ein zweijähriger Junge hatte sich an einem Stück Brot verschluckt und drohte zu ersticken. An der Einsatzstelle versetzte unser Notarzt das Kind in Narkose und holte mit einer Zange das Brotstück aus dem Rachen. Unter künstlicher Beatmung transportierten wir den Patienten anschließend in ein Flensburger Krankenhaus. Ohne professionelle Hilfe wäre der Junge wahrscheinlich erstickt.“

Der an der Klinik Niebüll stationierte Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung ist täglich von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Innerhalb von 15 Minuten können seine Piloten, Notärzte und Rettungsassistenten Einsatzorte im Umkreis von 50 Kilometern erreichen. Im Bereich der Notfallrettung ist der Niebüller Hubschrauber häufig das optimale Rettungsmittel, denn er kann nicht nur den Notarzt innerhalb kürzester Zeit zum Patienten bringen, sondern auch den Patienten selbst transportieren. Landesweit haben sich Kliniken auf die Behandlung bestimmter Krankheitsbilder spezialisiert. Damit wird der Weg eines Notfallpatienten in die für ihn geeignete Klinik immer weiter.

Der Einsatz eines Rettungshubschraubers als Notarztzubringer und Patienten-Transportmittel spart neben Zeit auch Kosten. Denn anders als andere Rettungs- und Transportmittel, die jeweils nach Pauschalen abgerechnet werden, erstatten die Krankenkassen für „Christoph Europa 5“ nur die geleisteten Flugminuten. Seine Einsätze kosten damit oft nur wenige hundert Euro.

In Schleswig-Holstein sind insgesamt zwei Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung stationiert: „Christoph Europa 5“ in Niebüll sowie „Christoph 42“ in Rendsburg, der 24 Stunden täglich einsatzbereit ist. Zusammen leisteten sie rund sieben Prozent aller Einsätze der DRF Luftrettung im Jahr 2011 (2.787 von 38.366 Einsätzen).

Die DRF Luftrettung

Bundesweit setzt die DRF Luftrettung an 28 Stationen Hubschrauber für die Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein, an acht Stationen sogar 24 Stunden am Tag. Dazu kommen zwei Stationen in Österreich und eine in Dänemark. Über die Hubschrauberrettung hinaus führt die DRF Luftrettung weltweite Patiententransporte mit eigenen Ambulanzflugzeugen und hoch qualifiziertem Personal durch.

In Deutschland hat jeder Betroffene Anspruch auf den Einsatz eines Rettungshubschraubers, wenn dies medizinisch erforderlich ist. Die Kosten der Luftrettung werden im bundesweiten Durchschnitt allerdings nicht vollständig von den Krankenkassen bezahlt: „Zum Wohle der uns anvertrauten Patienten investieren wir fortlaufend in die Optimierung medizintechnischer Geräte, die Modernisierung unserer Flotte und die Fortbildung unseres Personals. Auch besondere Rettungsverfahren, wie die Wasser- und Windenrettung, bedeuten hohe Anschaffungskosten sowie regelmäßige Schulungsmaßnahmen. Diese vielfältigen Investitionskosten müssen wir als gemeinnützig tätige Organisation bisher selbst tragen“, erklärt Steffen Lutz, Vorstand der DRF Luftrettung. Zur Finanzierung ihrer Arbeit ist die DRF Luftrettung daher auf die Unterstützung von Förderern angewiesen. Infotelefon: 0711-70072211. Internet: www.drf-luftrettung.de

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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