Welche Zukunft hat das Missionshaus in Nebel…?(sk)


Wieder musste der  Kirchenvorstand der ev. St. Clemens-Kirchengemeinde über die Zukunft einer Immobilie beraten.

Das Missionshaus in Nebel
Das Missionshaus in Nebel

Die Zielsetzung schien klar: Das sog. Missionshaus im Smäswai in Nebel  sollte nach dem Abschied seiner langjährigen Bewohner, des Kirchenmusikers Freimut Stümke und seiner Familie, energetisch saniert werden. Der Kirchenvorstand sah diese Maßnahme als notwendig an, denn die Wiederbesetzung der Stelle – für den 1. September geplant – wird auch davon abhängen, ob den Bewerbern geeigneter Wohnraum angeboten werden kann.

Erste Pläne zur Generalsanierung des Hauses wurden gemacht und die Kosten geschätzt, so berichten stellvertretender Vorsitzender Stephan Schlichting und Arfst Bohn im Namen des Kirchenvorstands. Dann ergab sich eine unerwartete Schwierigkeit: die untere Denkmalschutzbehörde in Husum teilte mit, dass aufgrund der  Ortserhaltungssatzung der Gemeinde Nebel keine Veränderungen am Äußeren des Missionshauses vorgenommen werden dürfen. Damit waren die Pläne eines außen anzubringenden Isolierputzes undurchführbar, an eine Anhebung des Daches zur Vergrößerung der oberen Räume war nicht mehr zu denken. Eine unter diesen Voraussetzungen nötige Innenisolierung jedoch würde den schon jetzt erheblich beengten Wohnraum noch kleiner machen und die Kosten unverhältnismäßig in die Höhe treiben.

So musste der Kirchenvorstand weitere Möglichkeiten prüfen,  geeigneten Personalwohnraum bereit zu stellen. Dazu wurden in vielen Kirchenvorstandssitzungen der letzten Monate verschiedene Modelle u.a. auch ein Neubau diskutiert. Auf zwei Grundstücken im Besitz der Kirchengemeinde wäre es möglich, neu zu bauen. Das eingeplante Geld wäre dafür jedoch nicht ausreichend. Ein Neubau könnte somit nur durch den Verkauf des Missionshauses finanziert werden. Damit konnten sich nicht alle Mitglieder des Kirchenvorstands sofort anfreunden, viele hätten das Missionshaus lieber erhalten.

Nach langen Gesprächen und Überlegungen überwogen dann doch die Vorteile eines neuen Hauses, das von vornherein den aktuellen energetischen Standards entspricht und genügend Platz bietet. Ggf. ist es zudem möglich, eine kleine Einliegerwohnung für Kurprediger und gastierende Musiker einzurichten. Mit deutlicher Mehrheit wurde letztendlich beschlossen, das Missionshaus zu verkaufen und ein neues Haus mit einem flexiblen Raumkonzept auf dem Grundstück im Böle Bonken Wai in Nebel zu bauen. Das Grundstück, auf dem das Missionshaus, steht, wird nicht verkauft, sondern bleibt mit einer Erbpachtsregelung im Besitz der Kirchengemeinde. Diese Entscheidung wird vom gesamten Kirchenvorstand getragen, betonen Stephan Schlichting und Arfst Bohn. Sie vertrauen darauf, dass diese Entscheidung nachvollziehbar und zukunftsfähig ist.

Für das Missionshaus im Smäswai wird jetzt also ein Käufer gesucht. Der Kirchenvorstand hat  großes Interesse daran, dass dieses Haus Amrum erhalten bleibt und wird darauf bei der Auswahl des Käufers achten. Interessenten, die nicht vor den Auflagen der Ortserhaltungssatzung zurückschrecken, können sich bis Mitte Juni 2012 im Kirchenbüro (Prästerstigh 3, Nebel, Tel.  2389) melden. Ab Mitte Mai sind Besichtigungstermine möglich, die Übergabe wird voraussichtlich erst im Frühling 2013 erfolgen.

Verantwortlich für diesen Artikel: Susanne Kühn

 

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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