Nudeln für Prinzessin „Aschenputtelbrödel“…(sh)


Am Mittwoch brachte das zweiköpfige Theaterensemble „Kreuz und Quer“ die Augen des jungen Publikums ab 5 Jahren zum Strahlen, als sie dem Märchen der Gebrüder Grimm neues Leben einhauchten und Aschenputtel einmal ganz anders inszenierten.

Aschenputtel einmal ganz anders...
Aschenputtel einmal ganz anders...

Die Rahmenhandlung kam vielen der großen und kleinen Gäste sicherlich bekannt vor: Das Essen (Erbsen- und Linsensuppe) ist fertig, aber dem Kind schmeckt es nicht.
So versucht die Mutter in der Rahmenhandlung der Geschichte ihre Tochter mit einem Märchen zu überreden, den Teller leerzuessen. Was liegt da näher, als ein Märchen in dem auch von Erbsen und Linsen die Rede ist. Aber wie heißt das Märchen nochmal?„Aschenputtel“ oder „Aschenbrödel“? Mutter und Tochter einigen sich auf „Aschenputtelbrödel“. Kurze Lesepassagen und Streitgespräche um die Rollenverteilung im Spiel von Mutter und Tochter bildeten die witzig-originelle Rahmenhandlung für die märchenhafte Geschichte, in der die beiden Charaktere sich beim Spielen der sechs Märchenfiguren abwechselten.

Mit wenigen Handgriffen verwandelten sich z.B. das Aschenputtelbrödel in den Prinzen „Keine-Ahnung-wie-der-Prinz-in-dem-Märchen-heißt“ oder die böse zischende Stiefmutter in den alternden König „Keine-Ahnung-wie-der-König-in-dem-Märchen-heißt“. Aus Schürzen wurden Kopftücher oder Umhänge, Nudelsiebe wurden zu Kronen umfunktioniert. Die raschen Rollenwechsel des Paares brachten so jede Menge Tempo in die märchenhafte Geschichte wie auch in die alltägliche Handlung des Stücks, dem trotz allem nie der erkennbare rote Faden fehlte. Die niedliche Puppenküche diente als ansprechende und fantasievolle Kulisse und konnte mit wenigen Handgriffen in einen Thronsaal verwandelt werden. Für großen Spaß sorgten auch die kreativ improvisierten Kostüme des Duos, die aus dem erzwungenen Minimalismus eines Wandertheaters eine wahre Kunst machten.

Ein gutes Ende nahmen schließlich beide Geschichten, nach der märchenhaften Hochzeit von Prinz und „Aschenputtelbrödel“ gingen Mutter und Tochter Nudeln kaufen, so dass das Mädchen die verhasste Erbsen- und Linsensuppe nun doch nicht auslöffeln musste.
Im Anschluss an die gelungene Aufführung durften die kleinen Theaterbesucher den Schauspielern noch Fragen stellen und auf der Bühne mit der Puppenküche spielen, die Kostüme anprobieren oder in der Erbsen- und Linsensuppe rühren.
Die kindgerechte Aufbereitung des Märchenstoffs begeisterte Kinder und Eltern dabei gleichermaßen. Theater zum Anfassen, dieses Konzept verfolgt das sympathische Ensemble, das vielen Familien im Norddorfer Gemeindehaus einen schönen Herbstnachmittag bereitete, der den Kindern sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Sveja Hogrefe

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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