Aufklärung und Zivilcourage…(kt)


Lange schon gilt das Abbrennverbot für Feuerwerkskörper der Klasse 2 auf der Insel Amrum.

Wunderkerzen sind erlaubt...
Wunderkerzen sind erlaubt...

Das hier aber doch nicht nur die Sektkorken knallen, wurde in diesem Jahr vielerorts wieder gehört und gesehen. In Ruhe und beschaulich ins neue Jahr feiern, mit einem Schlückchen Sekt und ein paar Wunderkerzen, mit diesem Gedanken kommen über den Jahreswechsel über 3000 Gäste auf die kleine Insel. Viele haben hier die Gemütlichkeit und Ruhe, zu der auf dem Festland knallfreudigen Zeit, für sich entdeckt. Vor allem Hundebesitzer schätzen das Abbrennverbot für die lauten Feuerwerkskörper, die manch Hundeohr zum Knallen bringt und dafür sorgen, dass der geliebte Vierbeiner sich angstzitternd und hechelnd für Stunden in die letzte Ecke verkriecht.

In den späten Abendstunden, kurz vor Mitternacht, wurden aber doch so mancher Knaller in Wittdün, Nebel und Norddorf gezündet. Während sich die meisten Gäste und Insulaner an das Knallverbot hielten, gabt es doch die Einen oder Anderen, deren Übermut mit Böllern gekrönt wurde oder unbewusst des Verbotes seine Knallfreude an Sylvester freien Lauf lies.

Mutwillig oder Unwissenheit? Diese Frage wird auch in diesem Jahr nachträglich zwischen Ordnungsamt, Polizei und Amrum Touristik diskutiert. Was können wir machen, was ist möglich und wie können wir nächstes Jahr vorbeugen? Fragen deren Antworten nicht immer ganz leicht sind und auch von aussen oft angegriffen werden. “Wir können nicht überall sein und hier ist Zivilcourage gefragt, denn jeder kann mit helfen, wenn er diese Zünd-Kerle erwischt”, so Frau Sabine Grochla vom Ordnungsamt Amrum. Die Polizisten fahren die ganze Nacht über Streife, doch auch sie können nicht gleichzeitig an verschiedenen Orten sein. Die Aufklärung über das Abbrennverbot wird seitens der Amrum Touristik noch einmal überarbeitet werden. Viele neue Gäste entscheiden sich über Sylvester nach Amrum zu kommen und aus Unwissenheit haben sie vielleicht Feuerwerkskörper im Gepäck. Nächstes Jahr wird die Zusammenarbeit von Gästen, Insulanern, Ordnungsamt, Polizei und Amrum Touristik gefragt sein und Alle werden hoffentlich mit Aufklärung, Zivilcourage und Einsicht in einen ruhigen Jahreswechsel feiern können.

Kinka Tadsen
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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3 comments

  1. Drei Mal waren wir mit unserem Hund über einen Jahreswechsel zu Gast auf Amrum und waren jedesmal mit diesem Problem konfrontiert. Unser Hund war völlig verängstigt. Das aber hatten wir gerade vermeiden wollen.
    Beim Spaziergang durch Nebel, am Neujahrstag des Jahres 2012, waren die Spuren der Knallerei überall deutlich zu sehen. Zum letzten Jahreswechsel sind wir nicht mehr gekommen, auch wenn die Knallerei auf dem Festland schlimmer ist. Ich finde es außerordentlich bedauerlich, dass sich die Menschen nicht an die gegebenen Vorschriften halten. Die sind ja nicht aus Jux und Dollerei erlassen worden, sondern es gibt gute Gründe dafür. Wenn jemand unbedingt der Knallerei frönen will, soll er doch dort bleiben, wo sie erlaubt ist.

  2. Leider waren wir diesen Jahreswechsel nicht auf Amrum, da ich dieses Jahr mit Arbeiten dran war.
    Als um 0 Uhr die Begrüßung des neuen Jahres anstand, wusste ich für mich wie sehr ich die Ruhe auf Amrum in den letzten 8 Jahren zu schätzen wusste. Die geringe “Böllerei” war gar nichts gegen das was ich diesen Jahreswechsel erdulden musste und ich bin sehr froh, wenn ich den Jahreswechsel wieder auf Amrum verbringen darf!

    Herzlichst

    Christine Schmidt-Lewandowsky

  3. Ich bin sehr verärgert über die stark zunehmende Knallerei in den letzten zwei Jahren.
    Ich denke neben „Zivilcourage“, die leider gerade von den Leidtragenden nicht zu leisten ist, da diese voll auf
    mit den Folgen der Knallerei beschäftigt sind, hilft in erster Linie offensive Aufklärung der Touristen, schon auf
    den Fähren bei der Anreise und bei der Buchung und Anreise durch die Vermieter.
    Wenn auf Infoblättern jeder Tourist auch auf die strafrechtlichen Folgen und die langfristigen negativen Folgen
    für den Tourismus hingewiesen wird, sollte doch gerade bei Amrumbesuchern Einsicht zu erzielen sein!

    Amrum droht ein touristisches Alleinstellungsmerkmal und damit hunderte von Touristen zu verlieren!

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