Der Aufgabenbereich zur See hat sich für die Wasserschutzpolizei erweitert…(to)


Für Recht und Ordnung im Seegebiet vor der schleswig-holsteinischen Nordseeküste und somit auch im nordfriesischen Wattenmeer um die Insel Amrum herum, zeichnet das Wasserschutzpolizeirevier Husum verantwortlich.

Die "Sylt" auf Kontrollfahrt
Die "Sylt" auf Kontrollfahrt

Wie die Pressestelle in Husum in ihrem Jahresbericht 2012 berichtet, war das vergangene Jahr aus Sicht der WSP zwar kein spektakuläres, aber doch wie immer ein ereignisreiches Jahr.

Mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Husum und auf den nachgeordneten WSP-Stationen  Helgoland, Büsum, List/Sylt und Wyk/Föhr sowie auf den beiden Küstenbooten „SYLT“ und „HELGOLAND“ haben ihren Teil dazu beigetragen, die maritime Sicherheit an der schleswig-holsteinischen Westküste zu gewährleisten beziehungsweise sogar zu verbessern.

Zum 01. April 2012 wurde die Wasserschutzpolizeistation List im Zuge einer organisatorischen Umstrukturierung von ihrem Standort von List nach Westerland verlegt. Die Bezeichnung lautet nun Wasserschutzpolizeistation Sylt.

Nach wie vor wird durch den Leiter des WSP-Reviers, EPHK Ingo Berger, Wert darauf gelegt, möglichst auch präventiv tätig zu werden. Das kann sich naturgemäß nur auf die Fälle beziehen, in denen noch kein gravierender Rechtsverstoß festgestellt wurde. Ein gutes Verhältnis zu ihrer „Kundschaft“ ist der Wasserschutzpolizei wichtig.

Auch den Beamten bleibt natürlich nicht verborgen, dass die hiesige Krabbenfischerei nach wie vor mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat, auch wenn sich das Jahr 2012 insgesamt gesehen noch ganz positiv entwickelt hat. Kontrollen werden mit Augenmaß durchgeführt. Entsprechenden Verstößen wird natürlich mit den erforderlichen Maßnahmen begegnet und geahndet.

Die Columbus2 auf Reede vor Amrum
Die Columbus2 auf Reede vor Amrum

Ein Tätigkeitsfeld, das bis vor einigen Jahren noch keine Gewichtung hatte, betrifft die Anläufe von großen Kreuzfahrtschiffen im Revierbereich. Die Zahl der Kreuzfahreranläufe steigt kontinuierlich an, gab es 2011 noch 11 Besuche im nordfriesischen Wattenmeer und vor Helgoland, ist diese Zahl im vergangenen Jahr auf 30 Anläufe großer Kreuzfahrtschiffe gestiegen. So Besuchte die „Columbus2“ im vergangenen Sommer die Insel Amrum und ging vor Wittdün auf Reede. Das lokale Interesse der Sportschifffahrt war entsprechend groß. Trotz der´Beschaulichkeit der Insel unterliegen auch in diesen Fällen die Schiffe und die Hafenanlagen speziellen Sicherheitsbestimmungen. Seit den Anschlägen in New York im Jahre 2001 müssen diese Bestimmungen von den Mitarbeitern des WSPR Husum überwacht werden.

Eine weitere Überwachungstätigkeit seit vielen Jahren bezieht sich auf den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Aus polizeilicher Sicht ist es offenbar so, dass sich Fischerei, Sportbootfahrer und überhaupt die Bewohner mit dieser Einrichtung arrangiert haben. Festgestellte Rechtsverstöße kommen natürlich hin und wieder vor, sind aber von der Anzahl her zu vernachlässigen.

Mittlerweile wurde zwischen der Nationalparkverwaltung und der Wasserschutzpolizei ein Kooperationsvertrag geschlossen, um die ohnehin schon gute Zusammenarbeit noch weiter zu verbessern.

Eine Vielzahl von Einsätzen und polizeilichen Sachverhalten galt es zudem abzuarbeiten. Besonders in Erinnerung wird wohl ein Unfall am 04. September 2012 in Wittdün auf Amrum bleiben, als ein Fahrgastschiff wegen eines technischen Defekts beim Anlegen gegen einen Dalben fuhr. An Bord befanden sich überwiegend Kinder, entgegen den ersten Meldungen gab es bei dem Unfall zum Glück nur leicht verletzte. Wegen der zunächst unklaren Lage waren zwei Hubschrauber und die verfügbaren Einheiten von Zoll, WSP und DGzRS zum Unfallort geeilt. An einer umfangreichen und intensiven Suchaktion nach einem vermissten Kind auf Amrum beteiligten sich die Einheiten des WSP-Reviers im Bereich Amrums ebenfalls.

Beamte der Helgoland im Patroulieneinsatz zur Personensuche vor Amrum...
Beamte der Helgoland im Patroulieneinsatz zur Personensuche vor Amrum...

Eine erfreuliche Mitteilung in Sachen Ausstattung mit Einsatzmitteln kam für das Husumer Revier aus Kiel. Die Ausschreibung für den Neubau des zweiten Küstenbootes „HELGOLAND“ ist mittlerweile erfolgt. Vermutlich 2014 wird das neue Boot die alte „HELGOLAND“ am Standort Büsum ablösen, die dann über 41 Jahre lang den Beamten als verlässliches Einsatzmittel gedient hat. Bei dem Neubau handelt es sich um ein Schwesterschiff des Husumer Küstenbootes „SYLT“, das im Jahre 2009 in Dienst gestellt wurde.

Das Wasserschutzpolizeirevier Husum verfügt dann über die mit fast 36 m Länge größten und modernsten Polizeiboote in Schleswig-Holstein.

 

Gespannt ist man bei der Wasserschutzpolizei in Schleswig-Holstein auf den künftigen Nachwuchs für diesen interessanten Beruf. Bisher war es nur möglich, sich mit einem vorher ausgeübten Beruf aus dem maritimen Bereich wie zum Beispiel Seefahrt oder Marine direkt für die Wasserschutzpolizei zu bewerben. Durch eine Änderung der Polizei-Laufbahnverordnung ist dieser Weg jetzt auch für Bewerber direkt nach der Schulzeit für den mittleren oder gehobenen Polizeivollzugsdienst möglich.

Interessenten können sich darüber beim Einstellungsberater der Husumer Wasserschutzpolizei, Wolfgang Boe, unter der Tel.-Nr. 04841-830 654 informieren.

Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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