Schwerer Arbeitsunfall auf Fischkutter vor Amrum…


Wie die Pressestellen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und der Wasserschutzpolizei in ihren Pressemitteilungen berichteten, kam es auf einem Büsumer Fischkutter in der Nacht von Montag auf Dienstag zu einem schweren Arbeitsunfall. Dabei befand sich der Kutter südwestlich Amrums auf Krabbenfang, als es gegen Mitternacht zu einer Gasverpuffung im Bereich des Krabbenkessels kam.

Seenotrettungskreuzer Vormann Leiss
Seenotrettungskreuzer Vormann Leiss

Der Kapitän des 24,5 Meter langen Fischereifahrzeuges „Klaus Groth I“ setzte sofort einen Notruf ab. Die Seenotleitung Bremen der DGzRS koordinierte den Rettungseinsatz und setzte den auf der Station Amrum stationierten Seenotrettungskreuzer Vormann Leiss in Marsch. Ein Notarzt und Rettungssanitäter verstärkten bei diesem Einsatz die Mannschaft, die dann mit voller Kraft Kurs auf den etwa elf Seemeilen (20 km) südwestlich von Wittdün liegenden Fischkutter nahm.

„Wir hatten spiegelglatte See und somit beste Voraussetzungen, um auf den Fischkutter überzusteigen“, erklärte Notarzt Dr. Peter Totzauer von Amrum. Der Kapitän hatte es geschafft, das Fanggeschirr auf einer Seite alleine einzuholen, um den Rettungskreuzer längsseits kommen zu lassen. Seine beiden Fischereigehilfen hatten sich bei der Verpuffung in der Nähe des Kessels aufgehalten und wurden schwerst verletzt. „Die erlittenen Verbrennungen waren zweiten und dritten Grades“, berichtete Dr.Totzauer nach dem Einsatz.

Leider konnten aufgrund der angekündigten Wetterlage mit Seenebel die Rettungshubschrauber nicht aufsteigen, um die Verletzten auf See aufzunehmen. Nachdem die Verletzten auf dem Seenotrettungskreuzer übernommen werden konnten, lief die „Vormann Leiss“ den Hafen Dagebüll an. Von dort transportierten zwei Rettungstransportwagen die Verletzten in ein Flensburger Klinikum zur Weiterbehandlung.

Dem allein an Bord seines Kutters verbliebenen Kapitäns eilte das Büsumer Polizeiboot “Helgoland” zur Hilfe und unterstütze ihn bei der Heimreise nach Büsum. Dort wird nun ein Sachverständiger versuchen, den Hergang und die Ursache des Unfalls zu ermitteln.

DGzRS, Wasserschutzpolizei, Thomas Oelers

 

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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