Aufstehen! Paddeln! Amrums erste Stand-Up-Paddel-Schule eröffnet…


Leif Lückel hat seine Stand-Up-Paddel-Schule auf Amrum eröffnet. Der 23-jährige Insulaner hat sich den besten Platz dafür ausgesucht: Direkt hinter dem Fähranleger, gleich vorne am Nordstrand Wittdüns, in geschützter Windlage vor dem Südsüdwest, und mit herrlichem Blick in die Bucht auf Leuchtturm, Deichlandschaft und Seezeichenhafen. Seine fünf Strandkörbe, die jetzt dort stehen, wo der Strand am breitesten ist, werden mit Sicherheit die beliebtesten Wittdüns (man kann sie mieten!). 10 Bretter hat Lückel am Start. Neben dem reinen Verleih, bietet er Kurse und geführte Touren an – zum Frühstück und zur Küstenerkundung zum Beispiel. Man paddelt durch die Bucht, an der Hubsand-Sandbank vorbei zum Tonnenhafen und weiter nach Steenodde, vielleicht auch mal bis Nebel. Zwischendurch gibts zur Stärkung eine Wurst vom Grill oder, auch eine schöne Idee, man trifft sich gleich ganz früh und fährt gemeinsam in den Sonnenaufgang, inklusive kleiner Rast in Steenodde mit Morgenkaffee, Obst und Croissant.

Fantastische Lage...
Fantastische Lage…

Leif Lückel, der eigentlich als Tischler bei der Tischlerei Wollny auf Amrum arbeitet, hat sich drei Monate freigenommen für seine große Idee. Gepaddelt wird also vorerst bis Ende August. Das Revier am Hafen ist optimal für diesen Sport, und eine Belebung des Wittdüner Badestrandes (soeben ganz offiziell EU-konform als solcher anerkannt) ist im Interesse aller. So gab es auch unglaublich viele Unterstützer: Leifs Vater half mit, den Anhänger zu zimmern, der jetzt baywatchmäßig mit phantastischem Ausblick Lückels Basis ist und das SUP-Equipment beherbergt. Mutter und Schwester besorgten den Anstrich, und auch die Gemeinde half dem jungen Unternehmer, wo sie konnte. „Ohne die und ohne Tourismuschef Frank Timpe hätte ich bestimmt aufgegeben bei all der Bürokratie“, sagte Leif Lückel mit Blick zurück auf die vielen Genehmigungen des Wasser- und Schifffahrtsamtes und diverser Naturschutzbehörden. „Dabei war das in Anbetracht anderer Gründungsprojekte fast noch ein Schnellverfahren“, entgegnete Bürgermeister Jürgen Jungclaus lächelnd bei seiner Glückwunschansprache am Eröffnungs-Sonntag.

Zehn Bretter am Start: Leif Lückels Stand-Up-Paddel-Schule
Zehn Bretter am Start: Leif Lückels Stand-Up-Paddel-Schule

Die Idee zu diesem Sportangebot, das für jeden taugt, und sowas ist, wie Krafttraining in der Natur, weil es nämlich zig Muskelgruppen schonend in Bewegung setzt, kam dem jungen Mann gemeinsam mit Bio-Düne-Chef Christoph Mossmann vor fünf Jahren beim Kite-Kurs auf Rügen. An einem Tag ohne Wind holten sie sich ein Brett und paddelten los. Angefixt von dieser schönen Erfahrung kauften sie sich eins – und ein Jahr später noch eins dazu. Die beiden unternehmen auch mal herausfordernde Touren rund um Wittdüns Südspitze und zwischen den Inseln. Lückels schönstes Erlebnis: „Seehunde, fünf Meter neben mir, und das Paddeln an der Seite von drei Schweinswalen.“ Die Erfahrung von Christoph Mossmann: „Du fährst los mit dem Land im Rücken und freiem Blick auf das Meer. Ein sehr kontemplativer Moment, der anhält.“

...Endlich ein Sport, den ich gemeinsam mit meinen Tieren ausüben kann...
…Endlich ein Sport, den ich gemeinsam mit meinen Tieren ausüben kann…

Gratulantin Kinka Tadsen warf sich nach Ankunft sofort in Neopren. Zur kleinen Showeinlage geriet ihr Versuch, ihre beiden hinter ihr her schwimmenden Hunde auf dem Brett zu vereinen. „Endlich ein Sport, den ich gemeinsam mit meinen Tieren ausüben kann, sagte die Amrumer Fotografin und grinste.

Wer ganz unkompliziert mal schauen möchte, ob das ein Sport ist, der ihm gefallen könnte, kommt zur Basiseinheit (25 Euro) und bekommt in 15 Minuten die sechs Grundschläge unter anderem zum Stoppen und Bogen fahren erklärt und zieht danach frei seine Kreise im Revier. Der reine Brettverleih kostet 15 Euro die Stunde. Ein Grundkurs über zwei Stunden mit Revierkunde und Übungszeit auf dem Wasser kostet 50 Euro.

Neoprenanzüge gehören bei Leif Lückel zum Service. Wenns warm ist, reichen allerdings Badesachen und ein Shirt. Man kann wasserdichte Handyhüllen und Rücksäcke für den kleinen Ausflug bei ihm leihen. „Aber bitte keine Krabben vom Steuerhaus reintun“, sagt Lückel und lacht mit Blick auf das beliebte Ausflugsziel an der Steenodder Mole. Wer sich mit Schwimmhilfe sicherer fühlt, bekommt die auch bei ihm. Und zu aller Sicherheit liegt ein Motorboot am Strand.

Gepaddelt wird immer ungefähr in den vier Stunden um Hochwasser herum, die Termine stehen auf der Homepage.

Stand Up Paddling Amrum: www.sup-amrum.de

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Über Undine Bischoff

Journalistin und Texterin. Fuhr mit drei Jahren zum ersten Mal über den Kniep – in einer Schubkarre. Weil ihr Vater da draußen eine Holzhütte baute, zwanzig Feriensommerjahre lang. Betextet Webseiten und Kataloge, schreibt für verschiedene Medien und natürlich für Amrum News.

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