Popmusik auf Plattdüütsch – die „Tüdelband“ begeistert in der „Blauen Maus“ …


Nicht nur das derzeitig mit deutlichen Zeichen auf den bevorstehenden Herbst daherkommende Wetter macht deutlich, dass die Sommersaison ausklingt. Auch die wieder gestartete Livemusik-Saison in der Kultkneipe Blaue Maus macht deutlich, dass heute der erste September ist. Mit dem Auftritt der „Tüdelband“ aus Hamburg starte Jan von der Weppen gestern das über die nächsten zwei Monate dauernde Musikfestival in seinem Lokal. Und gleich vorweg, wer gestern Abend nicht in die Blaue Maus kommen konnte (vielleicht wegen Starkregen und Gewitter oder einfach verpasst), der hat heute Abend ab 21.00 Uhr eine zweite Chance einen poppigen Kurs in Plattdüütsch zu erleben. „Ich verstehe zwar nicht alles, aber die machen richtig Spaß“, attestierte ein nicht aus Norddeutschland stammender Gast der Band einen hohen Unterhaltungswert.

Gute Laune auf der Bühne
Gute Laune auf der Bühne

Platt schnacken können sicher recht Viele, doch Popmusik auf Plattdüütsch als Berufsmusiker singen, das ist in der Musikszene eher selten. Damit können Mire Buthmann (Gesang), Malte Müller (Schlagzeug und Kinderklavier), Malte Zill (Bassgitarre) und Tim Schicker (Gitarre) klar in der Szene punkten. Sie spielen seit dem Spätsommer 2009 als „Tüdelband“ zusammen und haben sich schon weit über Norddeutschland einen Namen gemacht. „De Grupp is veel ünnerwegens un speelt op Festivals, in Clubs un Gastkröög opʻt Land, inʻn Knast oder opʻn Kutter – eenfach överall, wo sik en Mööglichkeit büddt“, erklärt die Band auf ihrer Homepage.

Das kann Mire Buthmann, die Sängerin und Ideenschmiede für die Texte nur bestätigen. Zwischenzeitlich haben sie auch schon in einem Haufen von Heuballen gespielt. Für den Herbst hat sie bereits neue Songtexte im Sinn und ihr Smartphone hat eine gut genutzte Sprachaufzeichnung (Liederproben). Die Lieder der Tüdelband, die von lebensnahen Geschichten erzählen und gefühlt immer noch einen im Sinn haben, stammen, aus ihrer Feder.

Wie bereits vor gut einem Jahr, bei ihrem Debüt in der Blauen Maus, zeigte sich die sympathische noch 28-jährige Musikerin herrlich frisch. Sie kündigte die Songs mit Hintergrundwissen an und verstand es die Besucher, unter denen viele Urlaubsgäste waren, die nicht des Platt mächtig sind, von Beginn an zum Mitsingen und Mitmachen zu animieren. „Wir haben vor Kurzem in Burg gespielt und lasst euch versichern, der Ort ist nicht so groß, wie es der Name vermuten lassen könnte. Und da saßen an einem Tisch Herren, die haben sich typisch norddeutsch nicht in die Karten ihrer möglichen Begeisterung schauen lassen“, lacht die Frontsängerin. Ja bis das geballte Temperament mit einem der Herren durchging und er zur Melodie mit dem Finger titschte.

Viele Lieder, wie Lüttje Glück, Lever in Hamborg, Afpiep, verloren und Vulle Fohrt vörut stammen von der vor elf Monaten erschienen CD „Sommerkinner“. Der Schietwedder Blues war sicherlich dem Starkregen und Gewitter geschuldet. „Auf die Requisiten Regenschirm und Gummistiefel haben wir im Gegensatz zu letztem Jahr aufgrund gestraftem Gepäck verzichtet“, so die Sängerin. Ihre Rasterlockenpracht hat sie auch auf dem Festland gelassen. „Zehn Jahre sind genug für solch eine Frisur, da musste vorgestern mal der Friseur ran“.

Die Freude am Musizieren war zu spüren und auf der kleinen Bühne fühlten sich die Vier sichtlich wohl. „Wir spielen überall, wo man uns lässt“, so die quirlige Musikerin.

Der nächste Auftritt der „Tüdelband“ in der Blauen Maus ist bereits für das Frühjahr 2016 vorgeplant. Janni Maus freute sich über den gelungenen Abend und sicherte seine Begeisterung, wieder viele Bands zu verpflichten, auch für das nächste Frühjahr zu. Am Mittwoch tritt bereits Crazy Horst auf, am 10. findet die KulTour statt und am 26. September ist „Age of Sound“ in der Blauen Maus zu sehen und zu hören. Weitere Infos ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­http://blauemaus-amrum.de­

http://www.dietuedelband.de

Thomas Oelers

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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