Tag der Seenotretter…


Auch im diesem Jahr gab es wieder einen Tag der Seenotretter. Traditionell findet dieser Tag immer am letzten Sonntag im Juli an vielen Rettungsstationen an Nord- und Ostsee statt. Bei schönem Sommerwetter nutzten wieder zahlreiche Interessierte die Möglichkeit, sich über die Arbeit der DGZRS zu informieren und auch den auf Amrum stationierten neuen Seenotrettungskreuzer Ernst Meier-Hedde zu besichtigen. Zu diesem Zweck waren die Tore des Seezeichenhafens in Wittdün am vergangenen Sonntag von 11:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.

Seenotrettungskreuzer Ernst Meier-Hedde und die Eiswette

In der als kleines Kino hergerichteten Werkstatt konnte man sich in einem Film über die Interessante Arbeit der DGZRS im Detail informieren. Besonders gefragt ist natürlich immer die Möglichkeit der Besichtigung des Rettungskreuzers. Geduldig beantworteten die Rettungsmänner alle gestellten Fragen. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Die Erlöse aus dem Getränke-, Fischbrötchen- und Grillverkauf kommen der DGZRS zugute, die sich ja bekanntermaßen zu 100% aus Spenden finanziert. 28 neue Fördermitglieder konnten an diesem Tag gewonnen werden. Als kleines Dankeschön wurden die neuen Fördermitglieder dann auch direkt zu einem kleinen Einsatz mitgenommen. Mit der „Eiswette“, dem Seenotkreuzer von Nordstrand, gab es einen kleinen Ausflug.

„Es war ein sehr gelungener Tag und ich möchte mich auf diesem Wege recht herzlich bei all den Helfern bedanken, die dabei geholfen haben, diesen Tag zu gestalten“ bedankte sich Swen Witzke, der Vormann und Leiter der Station Amrum.

Die Eiswette… Hafenrundfahrt für neue Fördermitglieder

Von Nordstrand war an diesem Tag der Rettungskreuzer Eiswette zur Unterstützung gekommen. Für einige war das Einlaufen der Eiswette in den Wittdüner Tonnenhafen das eigentliche Highlight des Tages: Am Bug stand Rettungsmann und Hobbymusiker Jürgen Wohnert von Nordstrand mit seinem Dudelsack. Die von Ihm gespielten Lieder waren in der ganzen Wittdüner Bucht zu hören. Das war Gänsehaut pur!

Die Rettungsstation auf Amrum ist eine der ältesten Stationen der DGZRS. Die zentrale Lage in der Deutschen Bucht wie auch die zahlreich vor Amrum liegenden Sandbänke haben letztendlich dazu geführt, den neuen Rettungskreuzer der neu entwickelten 28 m Klasse auf Amrum zu stationieren. Mit fast 4000 PS erreicht die Ernst Meier-Hedde eine Geschwindigkeit von 24 kn (44 km/h). Unter dieser Geschwindigkeit beträgt die Reichweite 600 sm (1100 km). Die Verdrängung liegt bei 120 t, bei Volllast sind etwa 700 l Kraftstoff pro Stunde notwendig.

Auf Amrum sind 9 Besatzungsmitglieder stationiert, die bei Bedarf von 9 freiwilligen Rettern unterstützt werden. Ständig an Bord sind immer 4 Rettungsmänner, die sich in einem 14 tägigen Rhythmus ablösen. Innerhalb von 5 Minuten ist die Ernst Meier-Hedde auslaufbereit. 60 bis 80 Einsätze pro Jahr haben die Rettungsmänner zu absolvieren, wobei etwa 10 echte Seenotfälle pro Jahr auftreten.

An 2 Tagen in der Woche werden Kontrollfahrten durchgeführt. Neben der Überprüfung aller Systeme dient dieses auch gleichzeitig zur Erkundung des Reviers auf eventuelle Veränderungen. Um jederzeit einsatzbereit zu sein, werden in den Zeiten, in denen keine Einsatzfahrten durchgeführt werden, Wartungsarbeiten an dem Schiff ausgeführt und auch Rettungs- und Sicherheitsübungen absolviert. Hierbei werden auch die freiwilligen Rettungsmänner integriert, damit sie jederzeit in der Lage sind, einzuspringen.

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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