Speziell bei Niedrigwasser wurde es im Bereich des Amrumer Seezeichenhafens eng für die Berufsschifffahrt …


Spezialschiff „Njörd“ bei der Arbeit

Sedimentablagerungen im Fahrwasser sind immer wieder ein Thema, wenn es darum geht, tideunabhängiges Anlaufen des Amrumer Seezeichenhafens und der Mole in Steenodde zu gewährleisten. Aber auch der für die Wyker Dampfschiffs Reederei und dessen Fährverbindungen zwischen den Inseln Föhr, Amrum und dem Festlandhafen Dagebüll ist ein relevanter Fahrwasserbereich. Neuralgische Stellen im Fahrwasser, vornehmlich vor Dagebüll, müssen regelmäßig bewertet und gegebenenfalls ausgebaggert beziehungsweise, wie in den letzten Wochen geschehen, mit einem Wasserinjektionsgerät (WIG) freigespült werden. Hierbei sind allerdings die Zuständigkeiten geteilt. So endet die Bundeswasserstraße vor Dagebüll am ausgeprickten Fahrwasser und die Hafengesellschaft muss in Eigenverantwortung dafür sorgen, dass Sedimentablagerungen nicht über Gebühr den Fährbetrieb behindern können.

Bauamtsrat Wolfgang Stöck vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Tönning zeigte sich auf Anfrage froh, dass Dank eines Rahmenvertrages des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Hamburg mit der Meyer van der Kamp GmbH auch das Amt in Tönning auf das Spezialschiff „Njörd“ zugreifen konnte. So schloss sich praktischerweise der Spülauftrag vor Wittdün und Dagebüll einem vor dem Eidersperrwerk an.

Nachdem sich der Einsatz durch einen Schaden am Schiff verzögerte, sorgte das Wasserinjektionsgerät der „Njörd“ tideabhängig für die Vertiefung des Hafenfahrwassers vor Wittdün und im Bereich der Bundeswasserstraße vor Dagebüll für mehr Fahrwassertiefe. „Im Seezeichenhafen wird nun wieder eine Tiefe von 4 m unter NN (Normalnull) “, verdeutlicht Stöck.

„Dank des Wasserstrahlinjektionsverfahrens kann die „Njörd“ auch dicht am an den Kanten freispülen“, so der Leiter des Außenbezirks Amrum. Da sich die ins Fließen gebrachten Sedimente keinesfalls an anderer Stelle im Hafenfahrwasser ablagern durften, konnte nur während des stärksten Ebbstroms gearbeitet werden. Und das bedeutete auch manches mal bis in die Nacht hinein.

Grafik und dessen Beschreibung:
Wikipedia

Von einem freifahrenden Schiff wird über ein mit Düsen versehenen Rohrbalken Wasser in die Gewässersohle von Schiffsschleusen, Vorhäfen, Liegeplätzen oder Fahrwassern injiziert. Die dadurch aufgewirbelten Sedimente werden wie eine Wolke aufgewirbelt und mit der natürlichen Strömung fortgetragen. Die Wasserinjektionsanlage besteht aus starken Spülwasserpumpen und dem Spülrohrsystem mit Windenanlage, Verstell- und Tiefenmesseinrichtung.

 

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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