Wer am gestrigen Sonntag die elektronischen Medien nutzte, konnte beobachten, dass der Fährschiffneubau der Wyker Dampfschiffs-Reederei (WDR) „Norderaue“ richtig schnell kann. Mit 14 Meilen dampfte der schon seit der Jahreswende sehnsüchtig erwartete Neubau aus der Elbe gen Norden. WDR-Chef Axel Meynköhn zeigte sich sichtlich zufrieden und lobte den Gesamteindruck, die guten Fahreigenschaften und die mögliche Leistung des modifizierten Schwesterschiffs der „Schleswig-Holstein“ .
„Ich habe die Fahrt durch den Kanal bis Brunsbüttel begleitet“, so Meynköhn, der natürlich mit Kapitän Christ Tholund, der auch diesen Neubau begleitet hatte, am Wyker Strand die Vorbeifahrt nach Dagebüll beobachtete. Leider zeigte sich das Wetter nicht besonders freundlich und doch hatten sich auch an der Wittdüner Wandelbahn einige Schaulustige eingefunden. „Ein Schiffsneubau erlebt man nicht aller Tage“, kommentierte ein Beobachter.
Zwar gab es für die „Norderaue“ keinen großen Empfang seitens der WDR-Flotte, doch ganz ohne brauchte der Neubau sein zukünftiges Fahrwasser auch nicht befahren. Die aufmerksamen Kollegen des auf Amrum stationierten Seenotrettungskreuzers der DGzRS „Ernst Meier-Hedde“ fuhren der „Norderaue“ entgegen und geleiteten sie an Amrum vorbei. Am Wyker Leuchtturm Olhörn gab das Schiff laut Horn und drehte einige Ehrenrunde. Dank der bewährten Antriebstechnik mit vier Voith-Schneider-Antrieben (VSP) eine der leichtesten Aufgaben des hoch manövrierfähigen Schiffes.
Aufgrund der Bauarbeiten im Wyker Fährhafen fuhr die „Norderaue“ direkt nach Dagebüll. Dort wird die Ausstattung komplettiert, sodass am Samstag der Liniendienst aufgenommen werden kann. Wie Axel Meynköhn verriet, werden nach der derzeitigen Disposition die Amrumer Fahrgäste erstmalig mit der „Norderaue“ in See stechen.
Mit der Ankunft des Neubaus endete eine ganze Reihe von Pannen und Verzögerungen in der Rostocker Werft. Denn eigentlich sollte der Neubau bereits zum Jahreswechsel getauft werden. Dann Ostersamstag und nun wird es der 8. Juni werden.