Die Hamburger Schauspielerin und Tanzlehrerin Dorit L. Meyer-Gastell ist ein Multitalent und eine Verwandlungskünstlerin. Schon seit vielen Jahren ist sie Stammgast im insularen Veranstaltungskalender und begeistert mit Ihren Programmen wie “Harmonie ist, wenn`s sich hinten reimt”, “Make Up-Make Down”, Dorn und Röschen”, Mascha Kaléko” oder dem Kinderstück “Mary L. von Cook — Eine Seequatschgeschichte” nicht nur das Einheimische Publikum sondern auch die vielen Urlaubsgäste.
In diesem Jahr stand sie erneut mit ihrem Erfolgsstück “Schlampe, Witwe, Mörderin” im Haus des Gastes in Nebel auf der Bühne. Knapp 100 Zuschauer waren gekommen und erlebten wieder einmal einen sehr unterhaltsamen und witzigen Theaterabend. Im vergangenen Jahr hatte sie auf Amrum im Norddorfer Gemeindehaus das Stück „Die Parade vom Bim zum Bam“ als „Weltpremiere“ uraufgeführt.
In dem Stück “Schlampe, Witwe, Mörderin” skizziert Dorit Meyer-Gastell vier völlig verschiedene Frauentypen, die trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere jedoch eines gemeinsam haben. Egal ob kesses Partygirl, junge Witwe, die Frau beim Friseur oder die ehrgeizige Schauspielerin. Sie vereint ihre jeweils ganz spezielle Beziehung zu einem Mann. Und wenn der Betroffene dann auch noch allzu sehr vom Ideal eines Märchenprinzen abweicht, dann liegen die kleinen oder größeren Abgründe nicht weit. In ihrem knapp zweistündigen Programm ermöglicht Dorit Meyer dem Zuschauer einen tiefen Einblick in die dunklen Abgründe einer Frauenseele. Und das mitunter mit tiefschwarzem Humor.
Als besonderes Highlight konnte man in den Szenenwechseln der kurzweiligen Ein-Frau-Bühnenshow miterleben was hinter den Theaterkulissen in der Garderobe abläuft. Mit Tonbandeinspielungen bot sich den Zuschauern die einmalige Gelegenheit, zu hören was die Schauspielerin von sich und ihrem Publikum im Saal wirklich denkt. Eine sehr gelungene und witzige Idee, die das Programm abrundet. Dem Amrumer Publikum hat es wieder einmal sehr gefallen und belohnte die Hamburgerin folgerichtig mit donnerndem Applaus. Als Zugabe gab es das Märchen “Dornröschen”, jedoch in einer Variante, die Kindern so eher niemals vorgelesen wird. Sicherlich wird es auch in Zukunft weitere Gastspiele von Dorit Meyer-Gastell auf Amrum geben. Wir dürfen also gespannt sein!