Die Jungs aus Dithmarschen kamen mit ihrem auf Plattdüütsch besungenen Ausschnitt aus dem Leben eines echten Bauern beim Publikum in der „Blauen Maus“ richtig gut an. Bereits zum dritten Mal hatte Janni Maus die Band „Landrock“ auf die Insel geholt und der Beifall des Publikums an diesem Abend gab seiner Wahl erneut recht.
„Amrum ist ein Bernstein, im Norden-Friesen-Land. Sonne, Wind und Dünen und der Nordsee-Strand. Die schönste aller Inseln, vergisst man nicht mehr…..“ Mit einem speziellen Amrumlied hatten die vier Dithmarscher dann gleich zu Beginn die volle Aufmerksamkeit erzeugt. Bassist Ralf Sasse, der generell für viele Texte in der Band verantwortlich zeigt, hatte die Idee der Insel Amrum ein Dankeschön zu komponieren. „Sehr schön und natürlich taktisch eine kluge Entscheidung“, finde ich.. „Wir würden das vielleicht nicht unbedingt auf Föhr spielen“, schmunzelte Frontmann Bernd Grawrisch. Er ist der authentische, singende Bauer. Als Vollerwerbslandwirt hat er 49 und eine Milchkuh. Die eine Kuh heißt Jutta, ist lieb und das Maskottchen der Band.
„Für mich ist mein Beruf eng mit dem Liedergut von „Landrock“ verbunden. Ich weiß, wovon ich singe“, erklärt der Frontmann. Wer bisher noch nicht alle Weisheiten des Lebens kannte, der ist nach diesem musikalischen Abend doch ein ganzes Stück näher gekommen. Mit dem Lied „Dor is nix to moken”, eine Ansammlung von plattdeutschen Sprüchen (“Schnacks”), gab es ausreichend Nachhilfe. „Dor is nix to moken, schittst in´t Bett, schittst in´t Loken kannst roken un roken bliev doch wat hoken. De Schwien hölt, de hett Speck, de Duven hölt, de hett Dreck. Een Schwien in Stall is beter as´n grote Verwandschaft. De´n groten Mors hett, mutt ok´n grote Büx hebb´n. So is dat in´ne Welt, een hett´ n Büddel, denn annern dat Geld. Gut zu wissen.
Der Annäherungsversuch an eine schööne Deern, der mit einem klassischen „Moin!“ anfing und mit „Cola-Koorn, un noch’n Cola-Koorn, un noch’n Cola Koorn einen besonderen Verlauf zu nehmen schien, könnte aber auch Mal keinen glücklichen Verlauf nehmen. Und dann, bleibt ja immer noch „Bauer sucht Frau“.
In der aktuellen Formation Bernd Gawrisch, Ralf Sasse, Theo Rehfisch und Jörg Schmidtke spielt „Landrock“ seit 2012. Die begeisterten Gäste hatten bei der authentischen Darbietung nach eigenem Bekunden das Gefühl, mitten drin zu sein. „Ich stelle mir gerade vor, wenn die zickende Welle vom Miststreuer plötzlich wieder freikommt und den Mist ins Gesicht schleudert“, schüttelt sich eine Frau und bricht bei der nächsten Anekdote bereits wieder im Gelächter aus. „Sehr schön“, kommentiert ein Anderer und freut sich schon auf hoffentlich einen vierten Auftritt der Dithmarscher in der Maus.
Die Musiker durften dann auch erst Schluss machen, als sie Zugaben gespielt haben, zu der natürlich auch das Amrum gehörte.