Ende gut alles gut heißt es so schön, doch der Teilabbruch und Neubau eines Grundschultrakts und einer Turnhalle an der Öömrang Skuul in Nebel hat in den vergangenen drei Jahren eine menge Nerven und Geld gekostet. Die Schülerinnen und Schüler haben so manches Provisorium ertragen müssen und die Lehrerschaft dürfte eine Auszeichnung für Improvisation und Spontanität sicher sein. Als nun auch nach den abgelaufenen Herbstferien die Arbeiten nicht wie noch im Sommer geplant beendet waren und die Kinder in die neuen Räume einziehen konnten, regte sich bei so manchen Eltern der Unmut. Erneute Verzögerung zu dem letzten öffentlich verkündeten Fertigstellungstermin vom verantwortlichen Architekturbüro aus Lübeck.

In einer Pressemitteilung des Bauamtsleiters Ulrich Schlüter heißt es nun, dass wirklich ein Ende in Sicht ist. Bereits im November, (kann man jetzt, wo alle froh sind, dass es bald fertig ist, ja ungeniert sagen) sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Endreinigung beginnen. In Anbetracht, dass der Winter vor der Tür steht, ist es sicher von Vorteil, wenn die Arbeiten an den Außenanlagen zügig abgearbeitet werden. „Für den Unterricht sind die Pflasterarbeiten ja nicht relevant“, kommentierte der Baggerfahrer den Umstand, dass er in der vergangenen Woche noch ein Loch ausbaggern musste. „Die Fertigstellung der Außenanlagen musste aufgrund einer Erweiterung im System der Oberflächenentwässerung verschoben werden“, berichtet Amtsdirektorin Renate Gehrmann auf Anfrage.

Regenwasser war gefühlt immer wieder die größte Bedrohung für die große Innenfläche der neuen Sporthalle. Feuerwehr, Tiefbauer, Sanitärbetriebe, Schulleiter und der Architekt für die Baukontrolle gaben sich bei den übermächtigen Regenwassermassen der Starkregenereignisse in diesem Sommer und Herbst die Klinke in die Hand, um die Wassermassen aus der Turnhalle fernzuhalten.
„Nachdem die beschädigte und teilweise abgängige Abdichtung im Erdreich um die Sporthalle und das Dach Ende September fertiggestellt wurde, hat der Innenausbau einen Monat später als geplant gestartet“, fasst Ulrich Schlüter zusammen.

Schulleiter Jörn Tadsen überzeugte sich gestern von vorangehenden Arbeiten in der neuen Sporthalle, die jetzt bereits den grünen Bodenbelag erhalten hat und auch die Einteilungen der Spielfelder aufgebracht wurden. Hier wurde richtig reingeklotzt, zumal vor einer Woche hier noch ein Zwischenlager eingerichtet war. Um den umlaufenden Ballschutz anbringen lassen zu können, wird noch die vorhandene Bauwerksfeuchte der Betonwände durchs Heizen der Halle weiter gesenkt werden müssen. Die lange Zeit, dass Regenwasser einwirken konnte, sind nicht ohne Wirkung geblieben. „Die Gebäudetechnik ist in Funktion, die in Betrieb genommene Heizung hilft den lange offenen Baukörper ohne Dach langsam zu trocknen und die Restfeuchte aus den Wänden zu nehmen“, so Schlüter.

Schulleiter Tadsen blickt optimistisch in die Zukunft und freut sich, dass der Schulstandort Öömrang Skuul eine riesige Aufwertung mit der Fertigstellung erfahren wird. „Bis zum 21 November soll alles fertig sein“, so Tadsen. Nach einer wahren Flut an Pleiten Pech und Pannen und immer neuer Verzögerungen soll es nun ganz schnell gehen.
Die Nassbereiche wie Duschen, Toilettenanlagen und Umkleideräume sind fertiggestellt. Die sportbegeisterten Amrumer haben lange darauf gewartet. Zumal während der Bauarbeiten der gesamte hallengebundene Breitensport mit Notlösungen oder gar Ausfällen leben musste. Fachleute werden in der nächsten Woche auf die Insel kommen, um die Sportgeräteausstattung abzustimmen. In wieweit vorhandene Ausstattung auch weiter genutzt werden kann wird nach der entsprechenden Prüfung entschieden.
Die Schulcontainer, in denen zwei Schulklassen während der Bauarbeiten untergebracht werden mussten, sollen noch im November abgeholt werden. Die Schüler freuen sich dann auf den Einzug in die neuen Klassenräume. Das wird nochmals eine logistische Meisterleistung des Lehrerkollegiums bedeuten.

Am 08. Januar soll dann die offizielle und feierliche Einweihung stattfinden, bis dahin gilt es die endgültige Ausstattung und Möblierung komplett, zu haben. Das dürfte nach den Schwierigkeiten der vergangenen Jahre keinen mehr aus der Ruhe bringen. „Wenn alles Gut ist, erinnert sich erfahrungsgemäß schon bald keiner mehr daran, wie schlimm es war“, resümiert Lehrer Matthias Hölck beim Gang durch die neue Turnhalle.