Pianistische Sternstunde – Aleksandra Mikulska brillierte im Norddorfer Gemeindehaus…


Klassik-Freunde die diesen Konzertabend live miterlebt haben, werden ihn sicherlich noch sehr lange in guter Erinnerung behalten. Sensitivität, musikalische Ausdrucksfähigkeit und makellose, transparente Spieltechnik, das sind die Eigenschaften die Pianistin Aleksandra Mikulska nachgesagt und durch sie verkörpert werden. Dies wird jedenfalls von Lehrern, Juroren, Kritikern und dem Publikum gleichermaßen bestätigt. Längst zeichnet sich Mikulska nicht mehr nur durch ihre ureigene, außergewöhnlich ehrlichen Chopin-Interpretationen aus, die ihr bereits den Großen Sonderpreis als beste polnische Pianistin beim internationalen „Frédéric-Chopin-Wettbewerb“ 2005 in Warschau einbrachte. In diesem Jahr war die Pianistin zum zweiten Mal für ein Konzert auf der Insel Amrum zu Gast. An gleicher Stelle hatte sie bereits 2014 ein vielbejubeltes Amrum-Debüt gefeiert. Ein für letztes Jahr geplantes Gastspiel musste wegen eines kurzfristigen und sehr bedeutenden Orchester-Engagements leider kurzfristig abgesagt werden. Allerdings wurde damals gleich ein neuer Termin vereinbart, der nun stattfand.

Pianistin Aleksandra Mikulska
Pianistin Aleksandra Mikulska

Die gebürtige Warschauerin, die seit einigen Jahren mit ihrem Mann in Deutschland lebt und im badischen Karlsruhe ein neues Zuhause gefunden hat, vereint in ihrer Musik die drei musikalischen Traditionen von Deutschland, Polen und Italien zu ihrem ganz eigenen, persönlichen und unverwechselbaren Stil. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit liegt in der Verbreitung der Musik von den großen Komponisten ihrer Heimat. Im März 2014 wurde Aleksandra Mikulska als Präsidentin der „Chopin-Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland e.V.“ in Darmstadt gewählt. Außerdem ist sie auch stellvertretende Vorsitzende der „Deutsch-Polnischen Gesellschaft Landesverband Baden-Württemberg“. Darüber hinaus ist sie ebenfalls Mitglied der „Karol-Szymannowski-Gesellschaft“ im polnischen Zakopane und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit den Musikgesellschaften „De Musica“ in Warschau sowie dem polnischem Kulturverein „Salonik“. Natürlich ist Aleksandra Mikulska aber auch ein gerngesehener Gast bei internationalen Festivals wie dem „Bodenseefestival“, dem „MDR Musiksommer“, dem „Liszt Festival Raiding“, dem „Chopin Festival in Gaming“ oder dem „Lappland Piano Festival“. Darüber hinaus gibt Mikulska Rezitals in ganz Europa und konzertiert in Orchestern mit großem Erfolg in Deutschland, Österreich, Polen, Belgien, Italien und in der Schweiz.

Die knapp 100 Zuschauer im Norddorfer Gemeindehaus haben ihren Besuch keinesfalls bereut und erlebten an diesem Abend eine pianistische Sternstunde. Nach einem kurzen persönlichen Vorwort zum Programm und dem jeweiligen Komponisten zu beginn der beiden Programmteile erklangen dann die Werke von Frédéric Chopin und nach der von Franz Liszt. Beide Komponisten waren übrigens auch eng miteinander befreundet. Liszt verehrte Chopin für seine Kunst zu Komponieren. Dieser bewunderte dagegen Liszt für seine bemerkenswerte Virtuosität. Frédéric Chopin zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten Polens. Seine Werke gehören zu den schönsten und wertvollsten Schöpfungen des Landes. Im vergangenen Jahr hatte Mikulska die Gelegenheit, das Geburtshaus von Franz Liszt in Raiding im Burgenland (Region zwischen Ungarn und Österreich) besuchen. Eine Erfahrung von der sie noch heute gerne erzählt schwärmt. „Es ist faszinierend zu entdecken, welch zahlreiche Farben, Stimmungen und Seelenzustände Liszt in seinem höchst produktiven künstlerischem Schaffen abbildete“

Es war ein sehr unterhaltsamer Abend. Und das dargebotene gefiel dem Klassik-affinen Amrumer Publikum sogar so sehr, dass sich die Zuschauer im Anschluss an das Konzert mit donnerndem Applaus und standig Ovation bei Aleksandra Mikulska bedankten! Sichtlich zufrieden und einig zeigten sich Publikum und alle beteiligten im Anschluss an das Konzert. Es war ein herausragender Konzertabend an dem es Mikulska eindrucksvoll gelungen ist sich in die Herzen der Zuschauer gespielt hat. Eine Fortsetzung und weitere Gastspiele auf Amrum wurden dabei ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Wir dürfen also gespannt sein.

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Über Andreas Buzalla

Andreas Buzalla ist ein waschechter Berliner. 1978 dort geboren, hat er unzählige Urlaube mit seinen Eltern auf der Insel verbracht. 2004 erfüllte er sich seinen großen Traum auf der Insel zu leben. Dazu absolvierte er eine Lehre zum Reiseverkehrskaufmann bei der AmrumTouristik. Heute arbeitet er als Assistent der Veranstaltungsleitung der AmrumTouristik. Seit 2004schreibt er als freier Journalist im Amrum-News Team.

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