
Als Einleitung gab Frank Timpe einen Überblick über die Tourismusentwicklung auf Amrum und speziell auch in Wittdün. In 2016 besuchten 41.274 Gäste mit 362.284 Übernachtungen die Gemeinde Wittdün. Nebel zählte 44.502 Gäste mit 446.990 Übernachtungen und Norddorf 53.517 Gäste mit 488.430 Übernachtungen. Während sich in Nebel und Norddorf die Anzahl der Gäste und der Übernachtungen in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben entwickelte, ist in Wittdün ein negativer Trend zu beobachten. In den letzten 10 Jahren ist die Anzahl der Gäste um 12.5% rückläufig und die Anzahl der Übernachtungen um 6,25%.
Eine Frage der Einwohner bezog sich auf die Anzahl und Qualität der Veranstaltungen in Wittdün. Hierzu präsentierte Frank Timpe eine Analyse der Veranstaltungen von 2016, für die in Amrum Aktuell geworben wurde: Es gab insgesamt 3880 Veranstaltungen, wovon 1557 in Wittdün, 997 in Nebel und 1233 in Norddorf stattfanden. Größere, publikumswirksame Veranstaltungen mit prominenten Künstlern können aufgrund der Raumgröße nur im Gemeindehaus Norddorf durchgeführt werden. In 2016 gab es in Wittdün 44 kleinere Musikveranstaltungen, die hauptsächlich in der Blauen Maus und der Kirche stattfanden. Eine weitere Verbesserung des Angebots kann sicherlich durch die neu entstehenden Konferenz/Veranstaltungsräume des geplanten Anbaus beim Amrum Badeland entstehen. Dieses ist ein Projekt in Kooperation mit der Schutzstation Wattenmeer.
Zur Einleitung dieses Themas gaben Tobias Schmidt und Sebastian Kaiser vom Amt Föhr Amrum einen Überblick über die Haushaltszahlen von Gemeinde und AmrumTouristik Wittdün und erklärten anschließend die Grundlagen zur Festlegung der Tourismusabgabe.
Die Amrum Touristik Wittdün ist ein Eigenbetrieb der Gemeinde Wittdün. Ein ausgewiesener Verlust der Amrum Touristik Wittdün muss zu 100% von der Gemeinde ausgeglichen werden. Durch die jährlichen die Verlustzuweisungen an die Amrum Touristik ist die Gemeinde zu einer Fehlbedarfsgemeinde geworden. Um diese Fehlbedarfszuwendungen auf einem Minimum zu halten, ist die Gemeinde und somit auch die Amrum Touristik Wittdün angehalten, alle Einnahmequellen auszuschöpfen.
Die Hauptursache für den jährlichen Verlust der Amrum Touristik Wittdün ist das Amrum Badeland, welches in 2016 ein negatives Betriebsergebnis von 490.000 € aufwies. Einnahmen von 483.000 € standen Ausgaben von 973.000 € gegenüber ( Zahlen vorläufig, da Jahresbilanz 2016 noch nicht komplett). Eine Reihe von Optimierungsmaßnahmen auf der Ausgabenseite (z.B. Energiesparmaßnahmen) hat die Situation zwar verbessert aber das Problem nicht nachhaltig gelöst.
Die Ausgaben der Amrum Touristik Wittdün finanzieren sich durch
– Gebühren , Entgelte und Erlöse
– Tourismusabgabe
– Kurabgabe
– Eigene Haushaltsmittel
In 2016 betrug der Anteil der Kurabgabe 38% und der der Tourismusabgabe 17%. Bei gleichbleibenden Ausgaben ist eine Entlastung der Tourismusabgabe nur möglich, durch:
– Mehreinnahmen durch Kurabgabe oder
– Mehreinnahmen durch Gebühren, Entgelte und Erlöse
Eine Entlastung der Tourismusabgabe-Pflichtigen durch zusätzliche eigene Haushaltsmittel der
Gemeinde ist nicht zulässig.
Bürgermeister Jungklaus beendete die Versammlung mit der Aufforderung: „Sollten noch Fragen offen sein, wenden sie sich bitte direkt an mich oder die Gemeindevertreter“.
Auch wenn am Ende der Veranstaltung noch nicht alle Fragen gestellt waren, fanden viele Teilnehmer die Einwohnerversammlung sinnvoll, und wünschen eine Wiederholung.