25 Jahre Zimmerei Mario Bruns …


Ina und Mario Bruns mit dem Innungsmeister Hark Martensen

Die Nordseeinsel Amrum war 1989 die erste Station auf seiner Wanderschaft als Rolandsbruder, die Zimmermannsgeselle Mario Bruns von 1989 – 1992 durchführte. Während der Zeit bei Erk Tadsen lernte er hier seine spätere Frau kennen. Ina musste aber noch einige Zeit warten, bis Mario 1992 nach 3 Jahren und einem Tag von seiner Weltreise nach Amrum zurückkehrte.

Nach seinem Aufenthalt auf Amrum ging Mario zunächst in den Schwarzwald, bevor er seine Europa-Tour durch Spanien, Portugal, Griechenland und dem damaligen Jugoslawien startete. Zwischenzeitlich gab es auch noch einen Abstecher nach Nord-Afrika. Nach einigen Wochen in Lübeck ging es dann hinaus in die große weite Welt. Die nächsten Stationen waren Singapur, Australien und die Fidschi-Inseln. Zurück in Deutschland folgten Aufenthalte in Berlin, Kiel, Nürnberg und Stuttgart. Sein Fernweh war aber immer noch nicht gestillt und Mario reiste nach Kanada/Vancouver und über New York nach Jamaika. Die letzten Stationen waren dann Zürich, Basel und Piemont.

1992 kehrte Mario dann nach Amrum zurück und arbeitete bei Erk Tadsen. Ein Jahr später besuchte er die Meisterschule in Bielefeld, um sich dann 1994 als frischgebackener Zimmerermeister auf Amrum selbständig zu machen. Die Zimmerei Bruns wurde am 26.1.1994 gegründet und feierte in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum.

Im Schnitt beschäftigt die Firma Bruns  8 Gesellen und einen Lehrling. In den 25 Jahren ihres Bestehens wurden bisher etwa 20 Lehrlinge ausgebildet. Vier sind noch heute im Betrieb beschäftigt.  „Wenn man keine Lehrlinge ausbildet, muss man sich auch nicht wundern, wenn man kein geeignetes Personal bekommt“so Mario Bruns.

Fast 100 Dachstühle sind in all den Jahren gerichtet worden, darunter auch große Bauten wie Satteldüne, das Seeheim in Norddorf oder Üüs Aran in Wittdün.

Früher wurden die Dachstühle auf der Wiese abgezimmert, heute übernimmt eine Computergesteuerte Abbundmaschine aus einem 3 dimensionalen Datensatz den automatischen Zuschnitt. Hierfür wurde 2012 eine neue große Halle im Nebeler Industriegebiet gebaut. Eine weitere Vereinfachung war der erste Kran, der 2001 angeschafft und im Jahr 2012 durch den großen 40to Kran ersetzt wurde.

„Die Vielfältigkeit im Beruf des Zimmermanns und das Arbeiten mit Holz, ist es, was mich an dem Beruf interessiert. Man ist Kaufmann, Planer, Kranführer, Handwerker und arbeitet im Team“ schwärmt Mario, wenn er seinen Beruf erklärt. „Mathematik muss einem liegen und man sollte ein gutes räumliches Denken haben, natürlich auch keine Höhenangst.“

Es gibt zurzeit noch 10 Rolandsbrüder auf Amrum und jedes Jahr kommen 1 bis 2 Wandergesellen für einen Zeitraum von 6 Wochen bis zu 3 Monaten auf die Insel. Diese Tradition ist für Mario wichtig, er erinnert sich sehr gern an seine eigene Wanderschaft zurück. „Das Kennenlernen anderer Kulturen und die vielen neuen Menschen aus unterschiedlichsten Ländern, die man unterwegs trifft, prägen einen für die Zukunft“ so Mario Bruns.

 

Zu einer kleinen Feierstunde waren Innungsmeister Hark Martensen und der Geschäftsführer der Innung und Kreishandwerksmeister, Stephan Tack nach Amrum gekommen. Sie übereichten eine Urkunde zum 25-jährigen Bestehen der Firma und überbrachten die Glückwünsche der Innung.

 

Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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