Der Wirtschaftsplan der Amrum Touristik Wittdün sieht trotz knapper Finanzmittel Investitionen vor (Artikel vom 12.02.2008)
Wittdüns Kommunalpolitiker gehen davon aus, dass mit den geplanten Maßnahmen in diesem Jahr für den Eigenbetrieb der Gemeinde ein weiterer Abbau des aufgelaufenen Investitionsstaus im Bereich der touristischen Infrastruktur zu erreichen ist. Es sei auf dem Reisemarkt eine Entspannung für den Bereich Nordseeurlaub zu verspüren, die auch für 2008 positive Prognosen zulässt. In dieser Strömung steht es gut zu Gesicht, Maßnahmen umzusetzen, die den Ansprüchen des heutigen Gastes Rechnung tragen, erklärte der Tourismusausschussvorsitzende Ulf Jürgensen seinen Vorbericht zum Wirtschaftsplan. So seien laufende Projekte, wie die Erneuerung der “Oberen Wandelbahn” und der Treppen zwischen der oberen und unteren Wandelbahn vor der Saison abzuschließen. Als weiterer Baustein der Erneuerungsarbeiten im Bereich des Strandes sei die schon in den vergangenen Jahren vorgesehene Erweiterung des Strandservicegebäudes, mit der Unterbringung touristischer Einrichtungen aus dem in der Mittelstraße geschlossenen Standort der Amrum Touristik Wittdün, anzugehen und noch in 2008 abzuschließen.
Die Erneuerung eines weiteren Bohlenwegabschnittes im Bereich des Wriakhörnsees ist angelaufen und wird nach Aussage von Werkleiter Jürgen Jungclaus noch vor den Osterferien abgeschlossen sein. Hierfür hat Jungclaus die Zusage des Amrumer Zimmerreibetriebes, der für seine Leistungsfähigkeit bekannt ist, so Jungclaus. Man sei sich zudem einig, dass das Bohlenwegenetz in Wittdün einer weiteren Erneuerung bedarf. Hier sei ein Flickwerk nicht sinnvoll, stattdessen sei durch die detaillierte Dokumentation des Wegenetzes in einem sogenannten Kataster eine langfristige Planung, mit der Einstellung von entsprechenden Finanzmitteln zur bedarfsgerechten Erneuerung anzustreben, so Jungclaus. Ein erklärter Wunsch des Werkleiters sei die Erschließung einer Badestelle auf dem vorgelagerten Kniepsand. Ob man, wie auch in Nebel und Süddorf einen Bohlenweg als Zuwegung anstrebt und an welcher Stelle ein sicheres Baden möglich sei, müsse aber noch im Zuge weiterer Planungen ausgearbeitet werden. Fakt sei, dass die fortschreitende Versandung der ehemaligen Badebucht an der Promenade nicht aufzuhalten ist.
Die in Zusammenarbeit mit der Projekt M GmbH erstellte Strukturanalyse zur Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur auf Amrum habe in der Zusammenführung der Geschäftsbereiche Innendienst und Gästeservice der drei Amrum-Touristiken in die AmrumTouristik AöR, ehemals AmrumTouristik am Fähranleger, erste spürbare Erfolge verzeichnen lassen. Die Kommunalpolitiker hoffen jetzt darauf, dass dieser als Meilenstein zu bezeichnende Erfolg auf dem Weg zu einem gesamtinsularen, schlagkräftigen Touristikunternehmen, die Motivation für weitere gesamtinsulare Schritte liefert. Es wird 2008 darauf ankommen, nicht auf halben Weg stehen zu bleiben, sondern die bei den Gemeinden verbliebenden Geschäftsbereiche einer gesamtinsularen Lösung zuzuführen.
Im Rahmen des für Wittdün erstellten Konzeptes 2010, dass den Ausbau der Infrastruktur in Anlehnung an die gesamtinsulare Planung vorantreiben soll, sind Mittel für Investitionen eingestellt worden, die bereits 2007 zur Ausführung kommen sollten, aber aufgrund von personellen Veränderungen nicht oder nur zum Teil umgesetzt werden konnten.
So sei unter anderem die Anmeldung für das Thalassozentrum in den Kassenbereich des Badelandes verlegt worden, um so einen ganzheitlichen und zentralisierten Service für die Einrichtungen bieten zu können.
Mit der Umsetzung weiterer Investitionen in den von dem Infrastrukturkonzept als Gesundheitszentrum für die Insel Amrum auserkorenen Standort, wird zurzeit noch gewartet. Bis der oder die neue Leiter/ Leiterin für das Badeland und Thalassozentrum in Kürze eingestellt wird, sollen die geplanten Projekte im Bereich Thalasso und Badeland in ihrer Umsetzung noch ruhen. Mit den Einstellungsgesprächen hat sich die Werkleitung von einer möglichen Privatisierung dieses hoch defizitären Geschäftsbereichs gänzlich verabschiedet.
Die erwirtschafteten Verluste schlagen sich außerordentlich negativ auf das Jahresergebnis des Eigenbetriebes nieder. Für das Wirtschaftsjahr 2008 wird ein Verlust von 503.000 Euro prognostiziert. Dieser sorgt, durch die Pflicht der Gemeinde den Verlust auszugleichen, auch im ansonsten außerordentlich positiven Gemeindehaushalt für ein negatives Ergebnis. Der Fehlbedarf für 2008 wurde mit 369.000 Euro ausgewiesen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers