Norddorfs Orgel geht auf Reisen…(ck)


Die Orgel aus dem Gemeindehaus erhält einen Platz in Kaliningrad (Artikel vom 18.02.2008)

v.l.: Pastorin Friederike Heinecke, Andreas Herber, Hans-Peter Traulsen
v.l.: Pastorin Friederike Heinecke, Andreas Herber, Hans-Peter Traulsen

Nun geht die Orgel aus dem alten Gemeindehaus in Norddorf doch noch auf Reisen. Die in den 60igern eingebaute, schon für damalige Verhältnisse preisgünstige Kemper-Orgel bescherte den Amrumer Kirchenbesuchern in der Vergangenheit den musikalischen Rahmen für ihre Gottesdienste. Seit langem kann sie Musikfreunde klanglich kaum noch begeistern. Nach dem Verkauf des Gemeindehauses hat die Amrumer Kirchengemeinde St.Clemens sie nun verschenkt. Noch vor Ostern wird sie Ihren Weg nach Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, antreten, um dort in der Auferstehungskirche einen neuen Standort zu erhalten. Hier hat man bisher mit einer elektronischen Orgel vorlieb nehmen müssen. Jetzt kann sich die kleine Kirchengemeinde über die Klänge aus einer Pfeifenorgel freuen. „Sie ist zwar sicherlich nicht die beste Lösung, aber dafür immer noch sehr geeignet“, so Amrums Kirchenvorstandsmitglied Hans-Peter Traulsen. Auch Hans-Martin Petersen, Kirchenmusikdirektor und Gutachter aus Travemünde, hat bestätigt, dass sich eine Reparatur der Orgel für diesen Zweck durchaus noch lohnt. Orgelbauer Thomas Neuthor aus Kiel wird sie in den kommenden Wochen komplett zerlegen und in Russland wieder aufbauen. Per LKW bringt sie Hans-Peter Traulsen zusammen mit dem Amrumer Freddy Flor und dem Föhrer Tischlermeister Karsten Hansen dann nach Russland. Für Traulsen nichts Ungewöhnliches. Schon oft hat er im Rahmen seiner Russlandhilfe Hilfsgüter nach Insterburg gebracht. Auch Neuthor wird den Weg nach Kaliningrad antreten, um die Orgel nach kleineren Reparaturen dort in der Kirche wieder aufzubauen. Spätestens ab dem 6. April soll sie mit ihrem Klang die Gottesdienste bereichern.
Möglich geworden ist dies alles durch ehrenamtliche Hilfe und Geldspenden. Die Zeit-Stiftung in Hamburg steuerte für den Transport einen wesentlichen Teil bei und auch der Rotary-Club Föhr-Amrum unterstützt das Vorhaben finanziell. Den Orgelab- und aufbau so wie kleinere Reparaturen übernimmt die Nordelbische Kirche. Orgelbauer Neuthor zeigt sich von der Sache ebenso begeistert und stürzt sich mit viel Engagement in das Vorhaben. Amrums Pastorin Friederike Heinecke und Hans-Peter Traulsen sowie der neue Eigentümer des alten Gemeindehauses Andreas Herber sind froh, dass die alte Orgel nun doch nicht auf dem Müll landet. „Es ist einfach schön, dass sie nicht einfach zerlegt und verschrottet wird, sondern zum Lobe Gottes erklingt“, freut sich Traulsen. Amrums Kirchengemeinde plant nun im Rahmen einer Gemeindebegegnung eine Reise nach Kaliningrad., Dann haben die Amrumer die Möglichkeit „ihre“ Orgel über tausend Kilometer weiter östlich wieder zu hören.

Verantwortlich für diesen Artikel: Carmen Klein

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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