Die Mitglieder des Amrumer Yacht Club sprachen sich auf ihrer Jahreshauptversammlung für die Aufnahme von Fusionsgesprächen mit dem Amrumer Segel und Regatta Verein aus.(Artikel vom 20.03.2008)
Auf der Jahreshauptversammlung des Amrumer Yacht Clubs machte Mitglied Sönke Jessen auf die Miesere aufmerksam, dass der Posten des Regattaleiters beziehungsweise Sportwarts nicht besetzt sei und so die beliebten Regatten in ihrer Durchführung in diesem Jahr nicht stattfinden könnten. Ein nach seiner Meinung mehr als unglücklicher Zustand, der dem Segelsport auf Amrum nicht gut zu Gesicht steht. Zudem seien Aktivitäten wie das An- beziehungsweise das Absegeln, was eigentlich eine Vereins typische Veranstaltung sei, für 2008 nicht mehr vorgesehen. Mangels Beteiligung in den letzten Jahren lautet die Begründung. Ferner verstünde er es nicht, dass auf der Versammlung Henning von der Weppen zum neuen Jugendwart gewählt wurde, nichts gegen Henning in seiner Person, so Jessen, wenn doch der Verein überhaupt keine Kinder und Jugendlichen hat, die betreut und gefördert werden müssten. Für ihn sei es ohnehin nicht nachvollziehbar, warum sich Amrum zwei Wassersportklubs leiste, statt die Kräfte und Stärken beider Vereine zu bündeln. Beide Vereine stehen immer wieder vor dem Problem der Neubesetzung von Ämtern im Verein. Seiner Meinung nach sei eine Fusion des AYC mit dem ASRV, die in keinster Weise konkurrieren, überfällig.
Kassenwartin Heike Krüger machte deutlich, dass der Altersdurchschnitt der Mitglieder im AYC laut der Statistik sehr hoch ist. 25% der einhundertfünfzig Mitglieder seien über 60 Jahre, 50 % über 50 Jahre und von den restlichen 25% seien gerade mal sieben unter dreißig Jahre alt. Ein deutliches Zeichen dafür, dass frischer Nachwuchs unerlässlich ist. Insgeheim weiß man schon länger um dieses Problem und vor Jahren gab es schon einmal eine Initiative die Vereine zusammen zu führen. Die allerdings an damals unverhandelbaren Eckdaten der Vereine scheiterte.
Arno Schermer, der erste Vorsitzende des AYC betonte, dass der AYC grundsätzlich bereit ist, Gespräche mit dem ASRV aufzunehmen. Allerdings sei der AYC der ältere Verein, sodass erwartet wird, dass der Name AYC namensgebend ist, der Wimpel erhalten bleibt und der Yacht Club “Regie führend” bleibt. Den Standort Steenodde sah er dabei für die Jugendgruppenarbeit als prädestiniert an. Allerdings müsse die Versammlung den Vorstand zu diesem Schritt die Legitimation erteilen. In der darauf folgenden Abstimmung stimmten die 35 anwesenden Mitglieder für die Aufnahme von Verhandlungen mit dem ASRV.
Mit dem Wissen um dieses Ergebnis erklärte sich Sönke Jessen auch bereit, den Regattaleiter für 2008 zu übernehmen.
Heike Krüger berichtete von ihrer Funktion als Leiterin der Jollengruppe beim ASRV, ohne das sie dem Verein angehöre, und zeigte sich begeistert von der erfahrenen Motivation der Kinder, die voller Tatendrang auf die bevorstehende Segelsaison hinfieberten.
Sie sind mit acht Jungen und Mädchen ein Teil der dreißig im ASRV beschulten Kinder und Jugendlichen. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen steht beim ASRV im Vordergrund. “Wir sollten die Kinder und Jugendlichen beim AYC herzlich willkommen heißen und den Kontakt zwischen Alt und Jung suchen. Sie brauchen jegliche finanzielle Unterstützung und für die wettergeschützte Aufarbeitung ihrer Jollen auch gerne einen Hallenplatz”, so Krüger. Für sie sei es wichtig, dass es auf einer Insel wie Amrum möglich sein muss, dass auch Kinder eine Chance auf den Segelsport haben, die aus Elternhäusern kommen, in denen die Mittel nicht in dem erforderlichen Maße vorhanden sind, beziehungsweise die Eltern nicht das nötige Verständnis für die Segelei aufbringen. Henning von der Weppen wird als frisch gewählter Jugendwart des AYC Heike Krüger bei ihrer Arbeit unterstützen.
Der Amrumer Yacht Club steht nach Aussage von Schermer finanziell auf solidem Boden. Die Bemühungen, mit Hilfe von Förderprogrammen, Schwimmstege statt der starren Stege zu installieren, seien noch nicht aussichtslos, doch gäbe es noch keinerlei Zu- oder Absagen von den Entscheidungsträgern, so Schermer.
Für die Bootseigner, die über einen Dauerstromanschluss verfügen, gilt die Meldepflicht des Stromverbrauchs. Leider kamen die Betroffenen bisher nicht ihrer Pflicht nach, sodass zum 01. April bei Nichtvorlage eines Zählerstandes eine Pauschale von 40 Euro erhoben wird, so Schermer.
Den Verein freut es, dass mit dem Ehepaar Jana und Sven Albrecht ein neuer Pächter für das Vereinslokal gefunden wurde. Sie haben es verstanden, mit ihren Ideen den Räumlichkeiten einen neuen, modernen Glanz zu verleihen. Für die nächsten zehn Jahre werden sie auch für die Erhebung der Gastliegegelder und den Brötchenservice in der Vereinsanlage verantwortlich sein, so der Vorsitzende. Bis auf die Urlaubszeit der Beiden wird das Lokal durchgehend im Jahr geöffnet sein und auch den ansonsten in Eigenregie durchgeführten Sonntagsfrühschoppen gewähren.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers