Erwin Meinert wurde zum Vorsitzenden des DRK-Ortsverein Amrum gewählt (Artikel vom 28.04.2008)
Nach der Rechtsauffassung der Juristen reichte eine Bestätigung des Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Amrum -Erwin Meinert- nicht aus, um diesen nach seinem Rücktritt zum 31.12.2007 wieder an die Spitze des Vereins zu führen. Der DRK-Kreisverband hatte in einem Schreiben vom 14. April darauf verwiesen, dass nur eine souveräne Neuwahl des Vorstandspostens erfolgen kann.
Der Vorstand des DRK-Ortsvereins Amrum hatte in dieser Woche zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen, um den Posten des Vorsitzenden wieder zu besetzen. Nach der Eröffnung der Sitzung in der DRK-Begegnungsstätte in Nebel beantragte die stellvertretende Vorsitzende Helga von Zezschwitz eine satzungsgemäße Änderung der Tagesordnung. Die vierundzwanzig anwesenden Mitglieder sollten nun nicht mehr den ehemaligen Vorsitzenden Erwin Meinert in seinem Amt bestätigen, sondern per Abstimmung in einer souveränen Neuwahl einen neuen Vorsitzenden wählen.
Die Abstimmung fiel bei einer Enthaltung für den einzigen Kandidaten Erwin Meinert aus. Dieser nahm die Wahl an und bedankte sich bei den Mitgliedern für das ausgesprochene Vertrauen. Er mahnte in seinen Worten, den Blick wieder nach vorn zu richten und die Selbstzerfleischung zu beenden. Nur so könne für die ältere Generation und für die auf Hilfe angewiesenen Bewohner, die trotz ihrer Einschränkungen in ihren eigenen vier Wänden zurechtkommen möchten, die entsprechende Arbeit geleistet werden. Eindringlich bat er den Kreisverband, den Ortsverein Amrum seine Arbeit vor Ort verrichten zu lassen. Für ihn sei es ein persönliches Bedürfnis, die Disharmonie beizulegen. Hierfür hätte er auch schon gerne die Hand gereicht. Leider hatte es für sein Empfinden an der nötigen Ernsthaftigkeit gefehlt.
Wie die stellvertretende Vorsitzende von Zezschwitz erklärte, habe man nun den ersten Schritt getan, doch müsse das Votum der Mitgliederversammlung noch vom DRK-Kreisverband “durchgewunken” werden. Hier hofft der Vorstand, dass die Entscheidung der Mitglieder akzeptiert wird.
Vor der Abstimmung hatte die stellvertretende Vorsitzende eine Chronologie der Abläufe gegeben, die den Mitgliedern eine Übersicht über den Werdegang der Disharmonie zwischen der Kreisgeschäftsstelle und dem Vorsitzenden des Ortsvereines gab. Dermaßen aufgeschaukelt sah Meinert für sich keine andere Möglichkeit, als per Fax zum 31.12.2007 zurückzutreten. “Die organisatorische Arbeit sei nicht nebenberuflich zu leisten. Dafür sind die Anforderungen an solch eine Einrichtung zu komplex und verwaltungsintensiv und können auch nicht von meiner Person geleistet werden”.
In einem Gespräch nach der Wahl erklärten die Vorstandsmitglieder, dass die Aufgaben im Bereich des Ortsvereins außerordentlich mannigfaltig sind. Für die Erledigung vieler “Nebenarbeiten” können die vorhandenen Arbeitsfachkräfte aufgrund deren Auslastung mit Pflegedienstaufgaben nicht herangezogen werden. “Für eine Struktur unterhalb der Vorstandebene suchen wir stets weitere ehrenamtliche Helfer und Helferinnen. Dabei möchten wir natürlich auch gerne die sozusagen jüngere Generation mit ins Boot holen”, so die Vorstandsmitglieder.
Für den Fortbestand der Sozialstation, die mit einer breiten Palette von Leistungen im Bereich der Versorgung, Betreuung und sozialen Einbindung bis ins hohe Alter spezialisiert ist, bedarf es eines abgeschlossenen Qualitätsmanagements. Diese Anforderungen der Krankenkassen sind zum Teil schon umgesetzt worden. Die bestehende Lücke gilt es nun schnellst möglich zu schließen. Hierin liegt eine der grundlegenden Aufgaben der noch einzustellenden Pflegedienstleitung (PDL), so Meinert. Solch fachbezogene Leistungen kann der Vorstand des Ortsvereines nicht leisten.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers