Zusammenfassung der ersten Stimmen nach der Kommunalwahl (Artikel vom 27.05.2008)
Nebel
Aus dem Wahlergebnis zieht Nebels Bürgermeister Uwe Claußen (CDU) seine Konsequenz.
Für die anstehende Legislaturperiode wird Claußen sein Mandat als Gemeindevertreter nicht annehmen.
“Mit der Gewissheit dieses Wahlergebnisses werde ich mein erreichtes Mandat für den Gemeinderat in Nebel nicht annehmen und damit meine politische Arbeit beenden”, so Nebels Bürgermeister Uwe Claußen (CDU). Er zog damit die Konsequenz aus dem überwältigenden Wahlergebnis des Nebeler Bürgerblocks. “Wenn das schlechteste Stimmergebnis der NBB-Vertreter noch so deutlich über dem der auf den ersten Listenplätzen gesetzten CDU Kandidaten liegt, hat der Wähler ein klares Votum abgegeben. Hiermit wird unsere Arbeit der letzten fünf Jahre deutlich abgestraft, die im Gegensatz zu der Politik vor 2003 vieles bewegt und erreicht hat”, so Claußen.
Die Kandidatur für den Kreistag als Vertreter der Insel Amrum konnte Claußen auch nicht gewinnen. “Mit dem 20. Listenplatz besteht auch keine Chance zusätzlich für Amrum in den Kreistag zu kommen”, so Claußen.
Riesenerfolg des Nebeler Bürgerblock ….
Mit einem riesigen Erfolg bei der Kommunalwahl und sieben Kandidaten in der Gemeindevertretung hat der Bürgerblock in Nebel klare Mehrheitsverhältnisse erreicht und wird so dann auch den Bürgermeister stellen..
Als am Wahlabend um 21.00 Uhr die versammelten Listenvertreter, Vorstands und Beiratsmitglieder sowie diverse Freunde des Nebeler Bürgerblocks das überwältigende Ergebnis für den NBB entgegennehmen konnten, herrschte große Freude, erklärt Bernd Dell-Missier vom NBB. “Die sechs Direktmandate und das Durchbringen eines weiteren Listenkandidaten, also sieben von elf Sitzen erreicht zu haben, war ein riesengroßer Erfolg.. Der daraus resultierenden großen Verantwortung sind wir uns bewusst und sehen für die nächsten Jahre die Abarbeitung unseres Wahlprogramms. Ein wichtiger Punkt wird dabei auch sein, dass wir die demokratische Kultur wieder herstellen, bei der die Gemeindevertretung die Entscheidungen zu treffen hat. Wir werden auf alle Fälle aktive Politik machen. Ein weiterer Punkt wird der Ausbau des individuellen Tourismus, der insularen Lebensader, sein. In Form der Steigerung von Attraktivität vorhandener Einrichtungen beziehungsweise durch zeitgemäße Investitionen in neue Infrastrukturen wollen wir den heutigen Ansprüchen der Gäste gerecht werden”, verspricht Dell-Missier.
Trotz des schlechten Wahlergebnis will Andrea Matthiesen von der SPD in Nebel für die Ziele der SPD kämpfen.
“Für mich steht außer Frage, dass auch bei nur einem Sitz in der Gemeindevertretung, die Ziele, für die ich auch vor der Wahl gestanden habe, nach den gegebenen Möglichkeiten umzusetzen sind”, erklärt Andrea Matthiesen von der SPD Nebel. “Dabei werde ich nicht müde werden dafür zu werben, um mit einer guten Argumentation die Mitglieder des Bürgerblocks und der CDU zu überzeugen. Dabei steht mit an oberster Stelle die Jugendarbeit, mit der Umsetzung der Pläne für den Bau eines Jugendzentrums.
Aber auch der Gedanke an die Realisierung der Gemeinde Amrum darf nicht in Vergessenheit geraten. Es ist unerlässlich, dass sich Amrum als eine Einheit präsentiert und seine Kräfte bündelt, um so Potentiale für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Amrum freizusetzen”, zeigt sich die SPD-Politikerin überzeugt.
Wittdün
Freude über das überaus gute Ergebnis des Wittdüner Bürgerblock ….
Mit der Gewissheit, dass dieser Sieg mit viel Arbeit verbunden sein wird, blickt Jürgen Jungclaus (WBB) bereits in die Zukunft.
In dem überaus guten Ergebnis der Kandidaten des Wittdüner Bürgerblocks (NBB) bei der Kommunalwahl sieht der Spitzenkandidat Jürgen Jungclaus einen großen Vertrauensvorschuss durch die Wähler, dem es nun gilt Rechnung, zu tragen. Dies wird mit einer Menge Arbeit verbunden sein, ist er sich bewusst. Bei den fünf Kandidaten, die vom WBB in die Gemeindevertretung ziehen, sind gleich drei neue Leute dabei, die es gilt möglichst schnell einzuarbeiten. Für die anstehende Arbeit bilden die Vertreter mit ihrem “unverbrauchten Blick” eine Bereicherung der Denkweise ist Jungclaus sicher.
Für seinen Sieg bei der Kreistagswahl, den er mit 553 Stimmen (50,78%) für den Wahlkreis Amrum für sich entschied, zeigt sich Jungclaus positiv überrascht und sieht auch hier wichtige Themen anstehen. Aufgrund der Bestrebungen des Landes gilt es nach wie vor um den Erhalt des Kreises zu kämpfen. Es gäbe zwar Signale aus Kiel aber die Forderung nach Kooperationen und der Verschlankung der Verwaltung bestünden nach wie vor.
Arbeitsthemen sind für Jungclaus unter andrem der Erhalt der Krankenhausstrukturen im Kreis, die Entwicklung der Schülerbildung, die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Nordfriesland. Das erfordere eine nachhaltige Verbesserung der Verkehrsanbindung. Hierzu gehört natürlich auch der Tourismus, der von der schnellen Erreichbarkeit der Region und damit auch der Insel Amrum lebt.
“Für mich persönlich bin ich mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden”, erklärt Heiko Müller von der CDU Wittdün….
“Mein Stimmenanteil ist mit 92 Stimmen exakt so hoch wie bei der Kommunalwahl 2003, das ist in Anbetracht des hohen Anteils an Blockwählern (100) für den Wittdüner Bürgerblock (WBB), ein sehr gutes Ergebnis”, so Heiko Müller, Spitzenkandidat der CDU Wittdün.
Sein Anspruch an das Wahlergebnis mit einer derartig klaren Mehrheit des WBB ist, dass auch weiterhin fraktionsübergreifend vernünftige Arbeit für Wittdün geleistet wird. Und dass wollen bestimmt alle Fraktionen, ist, er sich sicher.
“Mit dem Wegfall aller Ausschussvorsitzenden der bisherigen Gemeindevertretung und allein fünf neuen Mitgliedern in dem Gremium werden die konstituierenden Sitzungen nächste Woche zeigen, wie die Fachausschüsse besetzt werden”, so Heiko Müller.
Eine gute fraktionsübergreifende Zusammenarbeit stand bei der Gemeindevertretung in Wittdün schon immer an oberster Stelle, erklärt Harry Jensen von der SPD.
Ich sehe für die Arbeit in der Gemeindevertretung Wittdün auch weiterhin eine konstruktive Zusammenarbeit gegeben, die für den Ort Wittdün und für die ganze Insel Amrum das Erreichbare bewirken wird. Hierbei steht die Entwicklung der Infrastruktur und die wirtschaftliche Sicherung der Insel durch den Tourismus an vorderster Stelle”, erklärt Harry Jensen von der SPD Wittdün. Für ihn bleibt es zudem ein Bedürfnis für die Zusammenlegung der Gemeinden auf Amrum zu werben. “Die Zusammenlegung der Innendienste der Amrumer Touristiken ist zwar ein erster guter Schritt, doch im Prinzip bleibt es bei der kleingliedrigen Struktur. Im Prinzip Kleckerkram. Die konsequente Zusammenlegung würde Amrums Kräfte Bündeln und viele Abläufe beschleunigen. Von dem Einsparpotenzial mal ganz zu schweigen”.
Norddorf
CDU Norddorf sieht ihren Auftrag klar gegeben…
Gunnar Hesse (CDU) freut sich, dass er die zweithöchste Stimmenanzahl in Norddorf auf sich vereinen konnte.
“Wir freuen uns natürlich sehr über das Ergebnis der Kommunalwahl und sehen mit dem Erreichen der beiden höchsten Stimmenanteile in Norddorf für Christoph Decker und mich einen klaren von den Bürgern gegebenen Auftrag”, so Gunnar Hesse im Gespräch.
“Mit dem knappen Mehrheitsverhältnis für den Bürgerblock im Gemeinderat werden sich die Fraktionen verständigen müssen, um eine konstruktive und effektive Arbeit für Norddorf leisten zu können”, zeigt sich Hesse überzeugt.
“Die Ausschussbesetzung in der konstituierenden Sitzung wird dann die Aufgabenverteilung zeigen. Es liegt allen am Herzen, gemeinschaftlich für Norddorf und seine Bürger etwas zu bewegen”.
Norddorfer Bürgerblock durch den Bürger abgewatscht…
Der Bürgermeisterkandidat des Norddorfer Bürgerblock kam nur über einen Listenplatz in die Gemeindevertretung.
“Die Kommunalwahl ist eine Persönlichkeitswahl, die in Norddorf am meisten gegriffen hat”, so der gesetzte Bürgermeister Peter Koßmann (NBB). Die anstehenden Gespräche im Bürgerblock werden zeigen, wie mit dem Wahlergebnis umgegangen wird. Mit fünf Sitzen hat der NBB zwar die Mehrheit in der Gemeindevertretung, doch sieht Koßmann das Ergebnis der Wahl als ein abwatschen der Bürger für die Politik der letzten fünf Jahre. Durch den geringen Stimmenanteil seiner Person wurden viele Entscheidungen am Bürgermeister festgemacht, ist er überzeugt.
“In der letzten Legislaturperiode sind viele Weichen gestellt worden und auch kleinere vielleicht unspektakuläre Maßnahmen ergriffen worden, die auch zum Teil unbequeme Entscheidungen nach sich zogen, aber letztendlich die Liquidität für neue Investitionen gebracht haben”. Auch Jens Quedens (NBB) zeigte sich während der Auszählung der Stimmen überzeugt, dass dem Bürger nicht jede politische Entscheidung in seiner Transparenz bewusst ist. “Da kann man von seiner Arbeit noch so überzeugt sein, wenn es die Wähler anders sehen”.
Für Koßmann steht bereits jetzt fest, dass er nicht an seiner Bürgermeisterkandidatur kleben wird. Der geringe Stimmenanteil für seine Person ist die eine Sache. Sollte sich bei den Verhandlungen mit der CDU und der Verteilung der Ausschussvorsitze zudem abzeichnen, dass sich die nächste Legislaturperiode auf einen permanenten Machtkampf und den Verlust der konstruktiven Arbeit konzentrieren wird, verzichte ich auf die Bürgermeisterkandidatur”, so Koßmann.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers