“Bittersüß” präsentiert “Die Dreigroschenoper” von Berthold Brecht und Kurt Weill (Artikel vom 15.10.2008)
Das freie Hamburger Theaterensemble “Bittersüß” spielte unter der Regie von Bernhard Weber die “Die Dreigroschenoper” in der Nordseehalle auf Amrum. Das Stück von Berthold Brecht und Kurt Weill wurde 1928 im Berliner Theater am Schiffbauerdamm uraufgeführt und schrieb schon zur damaligen Zeit Theatergeschichte. Das Amrumer Publikum kam von Anfang an in den Genuss, die Schauspieler und ihre Künste hautnah zu erleben. Die Bettler des Mr. Peachum streiften durch die Zuschauerreihen, und haben um eine kleine Gabe gebeten. Die Zuschauer wurden in die zwanziger Jahre versetzt, Mr.Peachum, gespielt von Bernhard Weber, hielt die Bettler von London unter sich. Sie mussten ihr erbetteltes Geld an ihn abgeben, standen aber unter seinem Schutz. Die einzige Tochter des Mr. Peachum, Polly, verliebte sich in den Verbrecher Mackie Messer und heiratete ihn gegen den Willen ihrer Eltern.
Nach einer Festnahme von Scotland Yard die eine Todesstrafe zur Folge hätte, wurde Mackie Messer, verkörpert von Ralf Hutter, in letzter Sekunde durch die Königin begnadigt. In und über die Verhältnisse in diesem Bettler- und Verbrechermilieu umgeben von Lügen, Mistrauen und Verrat spielten und sangen die Künstler von “Bittersüß”, und boten eine Höchstleistung an Schauspiel und Gesang dem Amrumer Publikum.
Neben einem herausragenden Bernhard Weber und einen überzeugend umwerfenden Ralf Hutter, spielten die brillante Natalia Herrera die Polly und eine erstklassige Gunda Weber die Frau Peachum. Markus Sellmann als Mr.Brown von Scotland Yard und Andrea Gerhard in der Rolle der Jenny zeigten fantastische schauspielerische Leistung. “Mackie`s Bande” mit Matthias Weber an der Gitarre, begeisterte das Publikum mit Musik und Schauspiel. Nach gut zwei Stunden hochkarätigem Theater schenkten die Zuschauer den Künstlern das Brot, was sie zum Leben brauchen, mehr als einen Groschen, einen minutenlangen, begeisterten Applaus.
Verantwortlich für diesen Artikel: Kinka Tadsen