Petrus machte dem St. Martin einen Strich durch die Rechnung (Artikel vom 12.11.2008)
Der feierliche Gottesdienst von Pastorin Friederike Heinecke in der St. Clemens Kirche wurde von vielen kleinen und großen Gemeindemitgliedern besucht. Der Amrumer Posaunenchor bereicherte den Gottesdienst zum St. Martins Tag musikalisch mit seinen Liedern. Pastorin Heinecke erzählte die Geschichte des St. Martin und die Kleinen lauschten gespannt wie der berittene Soldat der Kaiserlichen Garde seinen Mantel mit seinem Schwert teilte und eine Hälfte an einen armen, unbekleidetem Mann gab. Mit großen Augen und etwas ungeduldig wurden die Laternen angezündet und es ging mit dem Posaunenchor auf den St. Martin Laternenumzug. Leider kamen die wandernden Lichter nicht weit, denn der Himmel öffnete seine Türen und es prasselte ein stürmischer Regen auf die liebevoll gebastelten Laternen herab. Schnell wurde nach Unterschlupf gesucht, aber viele schlugen gleich den Nach-Hause-Weg ein. Unerschütterte Kinder kamen mit ihren Eltern noch zum St.Clemens Gemeindehaus, wo für das leibliche Wohl vorgesorgt worden war und heißer Kakao wieder ein Lachen auf die trief nassen Gesichter zauberte. Den Duft hatten auch andere Menschen in die Nase bekommen, und so standen drei arme Bettler vor der Tür und baten um milde Gaben. Ihnen war kalt und sie hatten großen Hunger.
Durch die Dunkelheit konnte man Hufgetrappel hören und es kamen durch den schwarzen Abend zwei Reiter die ihren Mantel teilten und den Bettlern gaben. Diese kleine Geschichte des St.Martin wurde von den Kindern des Islandpferde Reitvereins Amrum vorgeführt. Zur Freude von allen konnten die Pferde gestreichelt werden und die durchnässten Reiter wurden schnell mit Brötchen versorgt. Als Dankeschön sangen alle das St.Martin Lied und ein paar Laternen hatten den Regen sogar überstanden und leuchteten noch im Dunkeln. Nächstes Jahr hat Petrus hoffentlich ein Einsehen und hält den Regen etwas zurück.
Verantwortlich für diesen Artikel: Kinka Tadsen