Hausaufgaben gemacht…?(to)


Heinz Maurus, Chef der Schleswig-Holsteinischen Staatskanzlei, berichtete dem Fachausschuss Amrum von den anstehenden Konjunkturförderprogrammen der Regierung.(Artikel vom 28.01.2009)

maurus
Heinz Maurus, Jürgen Jungclaus

Mit dem Besuch des Chefs der Staatskanzlei Schleswig-Holstein (CdS) Heinz Maurus auf Amrum bot sich den Mitgliedern des Fachausschuss Amrum eine gute Gelegenheit, Informationen zu anstehenden Entwicklungen und Projekten aus erster Hand erläutert zu bekommen. Jürgen Jungclaus als Vorsitzender des Ausschusses, hieß Heinz Maurus auf Amrum herzlich willkommen, versäumte es aber nicht, dem Besuch aus Kiel, verschiedene Brennpunkte der Insel zu erläutern und ihn für dessen Thematik zu sensibilisieren. So sieht Jungclaus zum Beispiel als Leiter der Katastrophenabschnittsführungsstelle einen großen Gesprächsbedarf bezüglich der Ausrüstung der Insel für den Katastrophenfall. Die Lobeshymnen auf Hochtechnologie, die gerne beim Zusammentreffen der Verantwortlichen erklingen, können von Jungclaus nur belächelt werden. Wenn wir auf Amrum einen Katastrophenfall haben, dann sind wir für die Erstmaßnahmen auf uns allein gestellt. Und das bedeutet auf die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren Amrums. Sie stellen auf der Insel die Organisation mit den meisten Einsatzkräften dar. Solch eine Unterstützung, wie sie auf dem Festland durch Bundeswehr und Technisches Hilfswerk erfolgen kann, wird es auf den Insel Amrum und Föhr nicht geben, so Jungclaus. Diesbezüglich bat er Heinz Maurus, den Weg für ein Gespräch mit dem hierfür zuständigen Innenminister zu ebnen, um diesen von der Notwendigkeit einer Besserstellung der Feuerwehren bezüglich der Ausrüstung über die Anforderungen des originären Brandschutzes hinaus, zu überzeugen. Maurus wies in diesem Zusammenhang auf die klare Zuständigkeit des Landrates des Kreises Nordfriesland hin, der zur Unterstützung Mittel für den Katastrophenschutz vom Land erhielte und diese entsprechend zuteile. „Aus diesem Budget sollten auch nach dem Sturm Anatol die gemeldeten Defizite in der Notstromversorgung bewältigt werden“, so Maurus.

Maurus sensibilisierte den Fachausschuss in seinen Informationen nachdrücklich, über die Möglichkeit Fördergelder aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung zu erhalten. Ganz klar wären die Rahmenbedingungen zur Vergabe von Mitteln, die die Bundesregierung vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise freigibt, um Investitionen und Aufträge von Unternehmen, Privaten und Kommunen anzuschieben. Nicht die Devise „nice to have“ dürfe Antrieb zur Beantragung sein, sondern die Zielrichtung müsse vielmehr die sein, dass Investitionen in die Infrastruktur, das Bildungswesen und die Sicherung von Arbeitsplätzen einen Zugewinn für die Insel bedeute. Solch ein Schub solle helfe, sich im Wettbewerb nach vorne bringen zu können. Solch planungsreife Projekte müssen zwingend in 2009-2010 umgesetzt werden, sodass eine Abrechnung spätestens 2011 erfolgt. Für diesen Zeitraum ändert die Bundesregierung speziell die Vergabeordnung von Bauleistungen, um so diesen straffen Umsetzungsplan einhalten zu können.

Ausschussmitglied Christoph Decker sah in diesem Konjunkturprogramm eine gute Chance, die Sicherung des schulischen Qualitätsstandards der Inselkinder zu gewährleisten. Die geplanten baulichen Veränderungen seien dabei ein Projekt, die energetische Bewertung und Aufarbeitung in der Öömrang Skuul würde zudem anstehen. Es sind verschiedene Förderprogramme zur Sicherung des Bildungsstandards, wie zum Beispiel ein Programm zur Errichtung einer Ganztagsschule, aufgesetzt worden.

„Sicherlich soll dieses Konjunkturprogramm kein Windhunderennen starten, vielmehr sollen sich die, die Ideen haben und Investitionsbedarf definieren können, auf den Weg machen“, so der Chef der Staatskanzlei.

Wie wichtig die Stellung Amrums im touristischen Wettbewerb in der Zukunft sein wird, lässt sich anhand der ab 2015 geltenden Ferienreglung bereits heute vermuten. Eine Ausweitung der Ferientage im Block konnte sich auf der Ministerpräsidentenkonferenz nicht durchsetzen. Dadurch stellt sich eine Konzentrierung der Kernferienzeiten in den Bundesländern dar und wird dafür sorgen, dass sich für die Urlauber ein teureres und knapperes Angebot in der Ferienhauptsaison darstellen wird. Umso wichtiger ist es für die Ferienregionen, zeigte sich der Besuch aus Kiel überzeugt, sich auch außerhalb der Kernzeiten mit einem hochwertigen touristischen Angebot zu präsentieren. Hier sind zudem private als auch kommunale Strukturen gefragt, ihre Infrastruktur auf den Prüfstand des heutigen Standards zu stellen.

Heinz Maurus, der zwar bei der nächsten Wahl nicht wieder für einen Wahlkreis kandidieren wird, sieht mit seiner Tätigkeit in der Staatskanzlei eine überaus interessante Aufgabe gegeben, durch die er aber trotzdem nie den Kontakt mit den Insulanern verloren hat. Und so versprach er auch zur gegebenen Zeit die ihm vorgetragenen Belange der Insel Amrum in dem Rahmen seiner Möglichkeiten zu begleiten beziehungsweise zu unterstützen.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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