Im März 2005 wurde der Entwässerungsgraben entlang des Radfahrweges in Wittdün ausgebaggert. Zumindest der Teilbereich vom Ortseingang bis hin zur Einmündung zum Seezeichenhafen wurde insoweit von Modder und Bewuchs befreit, sodass ein vorerst akzeptabler Ablauf des Oberflächenwassers erreicht wurde. Auf diese Ausbaggerung im ersten Abschnitt sollte schon bald der zweite Abschnitt entlang des Fahrradweges, bis hin zum Feuerwehrgerätehaus, folgen. Auf diese Maßnahme wartet man aber bis zum heutigen Tag vergebens. Wahrscheinlich geriet diese Maßnahme auch zu gern in Vergessenheit, befindet sich der verschlammte Siel doch eher unscheinbar fernab der Landesstraße hinter einer Baumreihe. Selbst auf Nachfrage auf einer Sitzung des Fachausschuss Amrum im Winter, gab es keine Reaktion. Lediglich das Versprechen, dass man den ehemaligen Vorsitzenden des Amrumer Sielverbandes Nanning Schult, der nach der Auflösung des Verbandes im Jahr 2003 für die weitere Einschätzung der Erhaltungsmaßnahmen gewonnen werden konnte, führte zu keinem sichtlichen Ergebnis.
Denn ein klares Indiz für die desolate Entwässerung sind die Brackwasserhochstände, als auch die aufgeweichten Banketten entlang der Landesstraße, die selbst nach der langen Trockenphase in diesem Frühjahr immer noch nicht tragfähig waren und selbst Autos auf ihnen tiefe Spuren hinterließen. Von Schwerlastfahrzeugen ganz zu schweigen. Nach einer kurzen Zeit des Regnens stand dann sogar das blanke Wasser auf dem parallel dazu verlaufenden Fußweg. Wie wenig Halt der Boden den großen Bäumen bietet, beweisen die im Sturm umgekippten Bäume immer wieder.
In diesem Bereich wirkt sich nach Meinung von Experten die nicht funktionierende Oberflächenentwässerung auf den Grundwasserspiegel direkt aus. Und die Forderung der Hausbesitzer nach einer Wiederherstellung der Entwässerung wurde In der Vergangenheit mehr als einmal diskutiert. Bei einigen Häusern führte der hohe “Wasserstand” zu starken Durchfeuchtungen oder gar zum Eindringen von Grundwasser mit Gummistiefel-Zwang im Vorratskeller. Ein Lied von unter Wasser stehenden Flächen konnte der Betreiber des nahegelegene Zeltplatz I ebenfalls singen. Verstärkt wurden diese Probleme, wenn der Überlauf des “Wriakhörnsee”, der hinter der ersten Dünenkette zum Strand gelegen ist, nicht funktioniert und diesen Binnensee dann aufstauen lässt. Der damalige Bereichsleiter des Amtes für ländliche Räume (ALR) schätze die Schwankungen für den Grundwasserspiegel auf bis zu einen halben Meter ein.
Im zurückliegenden Winter wurde der Binnensee vom zuständigen Amt durch eine große Pumpe abgesenkt. Einer dauerhaften Lösung mit einer von Windkraft betriebenen Pumpe blieb allerdings die Genehmigung in dem Landschaftsschutzgebiet verwehrt. Nun bleibt derzeit dem Außendienst der Gemeinde Wittdün nichts anderes übrig, als auf seinen Kontrollfahrten dafür Sorge zu tragen, dass das ständig versandende Überlaufrohr auf dem Kniepsand freigelegt wird.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers