Luftrettung ist für Amrum ein wichtiger Baustein…(to)


In den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 wurde der am Klinikum Niebüll stationierte Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung 664-mal alarmiert, teilt die Pressestelle der DRF mit.

Verunfallter Fahrradfahrer wird vom Deich bei Steenodde ausgeflogen...
Verunfallter Fahrradfahrer wird vom Deich bei Steenodde ausgeflogen...

Allein 90 Einsätze leistete die Besatzung grenzüberschreitend in Dänemark. Damit flog die Besatzung 232 Einsätze mehr als im ersten Halbjahr 2009.

Jürgen Voiss, Pilot und Stationsleiter in Niebüll, erläutert die Gründe für den Anstieg der Einsatzzahlen: „Der Hubschrauber ist wichtig für eine lückenlose und optimale medizinische Versorgung der Bevölkerung. Gerade in ländlichen Gebieten, wo die Zahl der Notarztstandorte häufig rückläufig ist, kommt der Hubschrauber als schneller Notarztzubringer immer öfter zum Einsatz. Mit dem Hubschrauber sind wir innerhalb kürzester Zeit vor Ort, um Notfallpatienten schnelle medizinische Hilfe zu leisten.“
Der Rettungshubschrauber mit dem Funkrufnamen „Christoph Europa 5“ ist täglich von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit und mit erfahrenen Piloten, Notärzten und Rettungsassistenten besetzt. Einsatzorte im Umkreis von 50 Kilometern kann der Hubschrauber in maximal 15 Minuten erreichen. Er ist mit allen medizintechnischen Geräten ausgerüstet, die für eine optimale Patientenversorgung notwendig sind. Sein Einsatzgebiet umfasst Nord-Schleswig-Holstein und Süddänemark. So fliegt „Christoph Europa 5“ von der Station Niebüll aus zum Beispiel in nur elf Flugminuten auf die dänische Insel Rømø. Zur Nordseeinsel Amrum dauert ähnlich lange. Wie wichtig diese Möglichkeit der medizinischen Notfallversorgung für Inseln und Halligen ist, wird immer wieder deutlich, wenn die Retter aus der Luft in kürzester Zeit über dem jeweiligen Einsatzort einfliegen, um den Patienten der stationären Behandlung in einer der umliegenden Krankenhäuser auf dem Festland zuzuführen. Neben dem offiziellen Heliport am Mühlenstadion in Nebel wird entsprechend der Notwendigkeit auch direkt an der Unfallstelle gelandet, um so eine schnelle Übernahme des Patienten zu ermöglichen.
Am 02. Mai wurde die Besatzung des Niebüller Hubschraubers der DRF Luftrettung zu einem Notfall auf Amrum alarmiert. Ein älterer Mann war mit dem Fahrrad auf dem Überlaufdeich zwischen dem Seezeichenhafen und Steenodde unterwegs, als er vermutlich nach einem kurzen Bewusstseinsverlust die Kontrolle über das Fahrrad verlor und den Deich herunterstürzte. Der Pilot von “Christoph Europa 5” landete am Deichfuß unmittelbar am Patienten. Dieser wurde bereits vom Rettungsdienst, der auf Amrum stationiert ist, versorgt. Aufgrund des unwegsamen Geländes war auch die Gruppe der technischen Hilfeleistung der freiwilligen Feuerwehr Wittdün hinzugerufen worden. Mit Taubheitsgefühl in einem Bein und Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, bei ansonsten vorhandenen Vitalfunktionen wurde der Tagestourist zur weiteren Untersuchung in das Kreiskrankenhaus Husum geflogen. Wäre der Fahrradsturz zur Landseite des Deiches erfolgt, wären die Verletzungen aufgrund des sehr steilen Profils sicherlich um ein Vielfaches schlimmer ausgefallen.

Bundesweit setzt die DRF Luftrettung an 28 Stationen Hubschrauber für die Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein. Acht Stationen sind 24 Stunden am Tag einsatzbereit.

Über die Hubschrauberrettung hinaus führt die DRF Luftrettung weltweite Patiententransporte mit eigenen Ambulanzflugzeugen und hoch qualifiziertem Personal durch. 2009 leistete die DRF Luftrettung 40.375 Einsätze.

Zur Finanzierung dieser oft lebensrettenden Arbeit tragen die rund 500.000 Förderer des DRF e.V. entscheidend bei. Es können nie genug Spenden eingehen, daher sind immer neue Förderer herzlich willkommen.

Mehr Informationen zu diesem Bericht im Internet unter: www.drf-luftrettung.de

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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