„Wo treffen sich Jugendliche in ihrer Freizeit am liebsten?” Mit dieser Frage haben sich die Neuntklässler der Öömrang Skuul über mehrere Wochen hinweg sowohl im Rahmen des Wirtschaft/Politik-Unterrichts als auch in ihrer freien Zeit auseinandergesetzt und „Amrum“ als Oberbegriff für ihre bevorzugten Treffpunkte gewählt.
Die Schülerinnen und Schüler starteten eine Umfrage in den anderen Schulklassen, diskutierten, tauschten sich über Vor- und Nachteile der verschiedenen Orte aus und trugen ihr Material in schriftlicher Form zusammen. Herausgekommen ist ein „Lieblingsplatz-Ranking“, auf dem die Strände den ersten, die Kniepsandhalle in Nebel den zweiten, der Sportplatz und das Jugendzentrum gemeinsam den dritten und die Bushaltestellen den vierten Platz belegen.
Bei der Präsentation ihrer Ergebnisse brachten die Schülerinnen und Schüler auch kritische Stimmen hervor, machten Verbesserungsvorschläge und stellten ihre Wünsche für eine noch angenehmere Freizeitgestaltung auf Amrum dar. Ein großes Anliegen der Jugendlichen war, dass mehr Veranstaltungen an den Stränden, ihrem Platz eins, stattfinden sollten. „In kalten Wintern hätten wir am Strand gerne eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen und Eishockeyspielen“, sagten die Schülerinnen und Schüler übereinstimmend und wünschten sich zudem mehr Konzerte für Teenager. Eine Flutlichtanlage auf dem Sportplatz fänden besonders die Jungen klasse, da dann auch in den dunklen Monaten draußen Fußball gespielt werden könnte. Aber nicht alle Wünsche und Vorschläge sind einfach durchzusetzen, wie Michael Hoff (Veranstaltungsleiter AmrumTouristik, TSV-Vorstand) den Schülern klarmachte. Hoff teilte den Jugendlichen mit, dass über die Flutlichtanlage im Vorstand des TSV Amrum bereits nachgedacht worden sei, aber der Rasenplatz durch eine starke Nutzung im Winter in der neuen Fußballsaison nicht mehr bespielbar wäre.
Andere Verbesserungsvorschläge könnten die Schülerinnen und Schüler wesentlich unproblematischer durchsetzen, sagte Martina Hoff (Sozialbeauftragte Amrum) während der Diskussionsrunde. Beispiele dafür sind die Öffnungszeiten des Jugendzentrums, die die Jugendlichen mit den Verantwortlichen absprechen könnten und das Anbringen von Tornetzen an den Toren auf dem Wittdüner Strand. Als Vertreter des „Kniepsandhallen“-Teams waren Kay Seesemann und Christian Rausch vor Ort, um mit den Neuntklässlern über ihre Ideen für eine Attraktivitätssteigerung der Inseldisko zu sprechen. Nach der 45-minütigen Präsentation hatten die Schülerinnen und Schüler ein gutes Gefühl und gründeten bereits kleine Arbeitsgruppen, um die Wünsche, ihre Lieblingsorte zu verbessern, in naher Zukunft realisieren zu können.
All die Mühe für ihre Recherchen und investierten Stunden machten sich die Amrumer Jugendlichen nicht grundlos, sondern vor allem wegen eines Schülerwettbewerbes zur politischen Bildung mit dem Thema „Treffpunkt? Lieblingsplatz!“, der als Hauptpreis eine einwöchige Klassenfahrt bereithält. Eine bebilderte Dokumentation und einen kurzen Projektbericht werden die Schülerinnen und Schüler der R9 einsenden, um ihre Lieblingsplätze auf Amrum zu präsentieren und vielleicht einen Gewinn zu erhalten.
Matthias Dombrowski für Amrum-News