Unter der Leitung der Konzertmeisterin Anna Preyss-Bator überzeugten die „Hamburg Strings“ das Amrumer Publikum temperamentvoll und dynamisch mit Werken von u.a. Mozart, Vivaldi und Purcell.
Das Streichorchester spielte am Ostersonntag erstmals auf Amrum.
Während viele Urlauber den frühsommerlichen Tag in der milden Abendsonne ausklingen ließen, erwartete die Konzertbesucher ein „besonderes Osterei“. Die um Anna Preyss-Bator versammelten erstklassigen Streicher und Streicherinnen lassen von der ersten Minute an eine Spannung entstehen, die die Zuhörer bannt und mitreißt.
Die langjährige Konzertmeisterin der Klassik-Philharmonie Hamburg eroberte mit ihrem vor drei Jahren gegründeten Kammerorchester schnell einen Platz auf den Konzertbühnen. Für jede Konzertreihe stellt sie ein stimmiges Programm zusammen und ergänzt die Stammbesetzung aus einem Pool international anerkannter, fachkompetenter Musiker.
Während des zweiten Stückes musste Anna Preyss-Bator ihre Virtuosität und die ihres Ensembles besonders unter Beweis stellen: Mit drei anderen Solisten trat sie vor das Ensemble und setzte zu Vivaldis Concerto h-moll an, als der Fußboden des Podiums unter ihren rhythmischen Bewegungen mit einer laut knackenden Diele „mitzuspielen“ begann! Schreck oder Erstaunen waren den Solisten kaum anzumerken, sie setzten ihr Spiel ungerührt fort und die Konzertmeisterin verlagerte ihren Schwerpunkt behutsam auf ein anderes Brett…
Anna Preyss-Bator leitet ihr Ensemble vom ersten Violinpult aus. Mit den Musikern verständigt sie sich durch ein motivierend strahlendes Lächeln. Einsätze gibt sie mit den Augen, dem Kopf oder dem ganzen Oberkörper. So sorgt sie dafür, dass Walzer von Dvorák genauso wie elegische Melodien von Grieg mit der jeweils entsprechenden Dynamik vorgetragen werden und das Ensemble hervorragend aufeinander abgestimmt ist.
Ein besonderer Zauber entstand bei den Zugaben: das Orchester präsentierte zwei Stücke von Piazolla und brachte Temperament, Melancholie und Lebensfreude dieser argentinischen Tango-Musik spürbar zum Leben.
Verantwortlich für diesen Artikel: Susanne Kühn