Dank einer aufmerksamen Spaziergängerin, die an der „Oberen Wandelbahn“ in Wittdün ihren Hund in der Früh ausführte, wurde ein Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus frühzeitig erkannt.
An den Scheiben staute sich von drinnen bereits der Qualm, ergab die Ersterkundung von Wittdüns Gemeindewehrführer Dietmar Hansen. Er mahnte seine unter schwerem Atemschutz vorrückende Einsatzkräfte zur äußersten Vorsicht, war doch zu befürchten, dass die Brandgase jeden Moment durchzünden könnten. Aufgrund des vor der Tür parkenden Fahrzeugs des Wohnungseigentümers musste vorerst von sich im Gebäude befindlichen Personen ausgegangen werden.
Alle Feuerwehren der Insel waren jeweils mit einem großen Aufgebot am Einsatzort. Die gewissenhafte Atemschutzgeräteträgerüberwachung funktionierte sehr gut und sicherte, dass die nachrückenden Atemschützgeräteträger die Kräfte rechtzeitig ablösen konnten und diese sich auf den Rückweg machen konnten.
Nach dem gewaltsamen Zutritt zum Haus und zu der Wohnung erwartete die Kameraden eine völlig verqualmte und verruste Wohnung mit absoluter Nullsicht. „Wir konnten uns auf den verrusten Fliesen kaum bewegen, so schmierig war der Boden“, beschreibt ein Kamerad die Umstände. Mithilfe der Wärmebildkamera wurde die Wohnung auf Personen untersucht und letztendlich auch der eigentliche Schwelbrandherd lokalisiert. Erst als Sauerstoff an das brennende Sofa gelangte, gab es eine Flammenentwicklung. „Die Temperatur in den Wänden und Dachschrägen war schon beängstigend hoch“, ergaben die Messungen mit der Wärmebildkamera.
Was sowohl die anwesenden Einsatzkräfte, als auch den Polizeichef POK Ingo Reyher verwunderte, war die Tatsache, dass in einem Raum des unteren Teils der Wohnung ein weiterer Brandort entdeckt wurde. Auch hier hatte ein Sofa gebrannt und knisterte noch deutlich. „Wir haben hier eine räumliche Trennung durch die Geschosse und mehrere Wände. Wie das brennende Sofa im Erdgeschoss, bei dem das Feuer übrigens selbst wieder verlosch, mit dem Wohnungsbrand im Dachgeschoss in Verbindung stehen könnte, ist uns rätselhaft“, äusserte sich Gemeindewehrführer Dietmar Hansen.
Wie Polizeioberkommissar Ingo Reyher auf Anfrage mitteilte, würden die Kollegen von der Kripo aus Niebüll am Freitag ihre Brandursachenermittlungen aufnehmen. Alle Annahmen seien derzeit rein spekulativ und könnten erst nach den Untersuchungen konkretisiert werden.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers