Manfred Degen plaudert aus dem Nähkästchen der Goldstaubinsel…(sh)


LeserInnen der Norddeutschen Rundschau kannten Manfred Degen bereits durch seine allwöchentliche Kolumne “Sylter Spitzen”, die sich den Lebensalltag auf Sylt zum Kernthema macht.

Manfred Degen in seinem Element...
Manfred Degen in seinem Element...

Auch bei seinem Auftritt am Dienstag konnte der Sylter mit Witz und Temperament auf Amrum überzeugen. So war es nicht verwunderlich, dass der Kult-Comedian von der Nachbarinsel dem Publikum im „Haus des Gastes“ vielfach Lachtränen in die Augen trieb. Als Treibstoff für seine herrlich überzeichneten Anekdoten dienen ihm dabei aus dem Leben gegriffene Beobachtungen und natürlich vor allem seine innige Hass-Liebe zur Wahlheimat Sylt, die durch abstruse Erlebnisse immer wieder auf´s Neue geschürt wird. Ob es nun um den typischen Sylt Urlauber im Vergleich mit der Karikatur eines Föhrliebhabers oder Amrumfreunds ging, oder Manfred Degen sich die Sylter Spezies „Morsumer“ vorknöpfte, er fand zielsicher die Komik an allzu menschlichen Eigenarten.
Auf die Schippe nahm der Comedian auch die regionalen  Unterschiede bei der Grünkohlzubereitung in Nordfriesland – von getrüffelt auf Sylt bis gehäckselt in Niebüll –  er berichtete von Sylter Kellnern in Designer Klamotten, von harleyfahrenden Rentnern und auch von Gastwirten, die mal schnell mit dem Porsche zu Aldi rauschen um Tomatensuppe zu kaufen, die dann anschließend im eigenen Restaurant serviert wird. Ob es sich bei den Themen nun um den ständigen Stau bei der Autoverladung oder den insularen Notkoffer für nächtliche Wanderungen über den Hindenburgdamm handelte, Degens Witz stellte den Inselalltag mit all seinen amüsanten Facetten und Widersprüchlichkeiten  pointensicher dar.
Den roten Faden, thematisch gewebt aus Doppelmoral und schönem Schein, verlor er dabei nie. Stattdessen fand Manfred Degen im insularen Alltag auf seiner „Goldstaubinsel“ offenbar mehr als genug Pulver für präzise Attacken auf die Lachmuskeln der Zuschauer. Nach dem bunten Programm stimmte das Publikum im Haus des Gastes ausnahmslos in tosenden Applaus ein und konnte dem Kult-Comedian noch eine Zugabe entlocken. Wer den Auftritt verpasst hat, der sei damit getröstet, dass Manfred Degen ja im nächsten Monat wieder auf Amrum vorbeischaut, um am 08.07.12 sein neues Programm „Sylter Spitzen“ zu präsentieren.

Verantwortlich für diesen Artikel: Sveja Hogrefe

Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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